• 01.06.2009 19:07

  • von Stefan Ziegler

Lada: "Wir haben viel gelernt"

Aus technischer Sicht ging das Debüt des neuen Motors gründlich in die Hose, dennoch war die Lada-Mannschaft nicht unzufrieden mit ihrem Auftritt

(Motorsport-Total.com) - Wie schon seit geraumer Zeit geplant, rückte Lada in Valencia erstmals mit einem neuen Motor aus. Das Aggregat erwies sich schon in den Freien Trainings als Fortschritt gegenüber dem alten, um etwa 20 PS schwächeren Modell, bescherte den Mechanikern aber einiges an Kopfzerbrechen. Kaum eine Session verging, ohne dass die Lada-Crew nicht eines ihrer drei Fahrzeuge komplett auseinander nehmen musste. Immerhin: Der Motor läuft und muss nun lediglich noch standfest gemacht werden.

Titel-Bild zur News: Jaap van Lagen, Kirill Ladygin, Tom Boardman

Trotz Motorenproblemen rückte Lada der Konkurrenz in Valencia auf die Pelle

"Es war sehr schwierig, aber wir verstehen alle, dass wir uns noch am Anfang einer sehr steilen Lernkurve befinden", fasste Jaap van Lagen seine Eindrücke zusammen. Der niederländische Rennfahrer erlebte wieder einmal ein Wochenende zum Vergessen und hatte viele Defekte, machte aber auch positive Elemente aus: "Wir haben im Rennen sehr gut begonnen und ich konnte schnell einige Positionen gutmachen", sagte der 32-Jährige.#w1#

"Dann hat die Front plötzlich angefangen, herumzurutschen. Das hat sich angefühlt, als hätte ich einen Plattfuß. Erst als ich in die Box kam, habe ich bemerkt, dass wir ein Leck hatten und dass Öl auf die Reifen tropfte", berichtete van Lagen und fügte an: "Wir haben sicherlich noch einiges an Arbeit vor uns, ich bin allerdings sehr zufrieden mit der Leistung des Motors. Damit sollten uns in der Zukunft einige gute Fortschritte gelingen."

Auch Teamkollege Kirill Ladygin haderte mit seinem Auto: "Die Probleme an diesem Wochenende waren schon sehr frustrierend, denn wenn der Wagen nur einmal lief, hatten wir auch eine sehr gute Pace. Wir konnten mit vielen der schnelleren Fahrzeuge mithalten und das stimmt uns für die Zukunft sehr zuversichtlich. Sobald wir diese Kinderkrankheiten ausgemerzt haben, sollten wir noch einige weitere Verbesserungen sehen."


Fotos: Rennwochenende in Valencia


"Wir hatten im Anschluss an das Rennwochenende in Pau so wenig Streckenzeit zum Testen, dass es uns in Valencia ausschließlich darum ging, die Entwicklung des Wagens voranzutreiben", erläuterte Teamchef und Pilot Viktor Shapovalov. "Wir haben unser wichtigstes Ziel erreicht, indem wir mit dem neuen Motor einige Kilometer abspulen konnten. Dabei haben wir sehr viel gelernt", gab der Russe nach den beiden Sprintrennen zu Protokoll.

"Wir haben nun einige konkrete Ideen, wie wir künftig weitere Fortschritte erzielen können", sagte Shapovalov und verwies abschließend auf das Potential des Lada-Pakets: "Ich denke, wir dürfen mit dem Speed des Autos und der hinzugewonnenen Leistung durchaus zufrieden sein", hielt der 44-Jährige fest. "Es ist aber offensichtlich, dass wir uns in Zukunft verstärkt dem Thema Zuverlässigkeit widmen müssen."