• 31.05.2009 15:32

  • von Stefan Ziegler

Doppelsieg für BMW in Valencia!

Das BMW Team Germany beendete die Negativserie: Augusto Farfus siegt vor Jörg Müller - Chevrolet erneut ohne Punkte in Spanien - SEAT geschlagen

(Motorsport-Total.com) - Die BMW Länderteams haben in Valencia endlich den ersten Saisonerfolg gelandet und SEAT erstmals in die Schranken verwiesen. Das BMW Team Germany Duo Augusto Farfus und Jörg Müller setzte sich nach 13 spannenden Rennen vor Gabriele Tarquini (SEAT) durch, der den Angriffen von Andy Priaulx (BMW) letztendlich doch standhalten konnte. Alessandro Zanardi (BMW) kam auf P5 ins Ziel, Titelverteidiger Yvan Muller (SEAT) holte P7. Stefano D'Aste (BMW) siegte bei den Privatiers.

Titel-Bild zur News: Jörg Müller, Augusto Farfus

Augusto Farfus holte in Spanien den ersten Saisonsieg für die BMW Länderteams

Es war der erhoffte aber durchaus unerwartete Befreiungsschlag für BMW. Nachdem die Länderteam Piloten sich im ersten Rennen des Tages gute Ausgangspositionen für den zweiten Lauf gesichert hatten, gab es schon beim stehenden Start kein halten mehr: Kaum waren die Ampeln verloschen, schon preschten Sergio Hernández, Jörg Müller, Augusto Farfus und Andy Priaulx nach vorne und führten das Feld in die erste mittelschnelle Ecke des Circuit Ricardo Tormo.#w1#

BMW Team Germany nicht zu halten

Während Mehdi Bennani (SEAT) im Mittelfeld erneut einen frühen Dreher auf das spanische Parkett legte, rauschte das Feld einmal mehr in ein gleichermaßen spannendes wie auch turbulentes zweites Rennen. Schon in Runde zwei tauchte Gabriele Tarquini (SEAT) formatfüllend im Rückspiegel von Priaulx auf und nahm sich den Ex-Champion prompt zur Brust. An der Spitze ging Müller an Markenkollege Hernández vorbei und auch Teamkollege Farfus zog mit.

Jörg Müller, Augusto Farfus

Zum Wohle (der WTCC)! Jörg Müller und Augusto Farfus begießen den Doppelsieg Zoom

Damit lag das BMW Team Germany in Führung und sollte von nun an die Flucht nach vorne antreten. Nur einen Umlauf später stellte Farfus dann auch noch die teaminterne Hackordnung her und drückte sich innen an Müller vorbei. Wenige Meter dahinter musste sich Hernández einem stark aufgeigenden Tarquini geschlagen geben und fiel zurück auf P4. Es dauerte allerdings nicht lange, ehe auch Priaulx und Alessandro Zanardi (BMW) den spanischen Lokalmatadoren kassiert hatten.

Privatier Tom Coronel (SEAT) musste sich prompt seinen Diesel-Markenkollegen beugen und verlor seine Position an Yvan Muller und Tiago Monteiro, die sich in der Folge auf den Plätzen sieben und acht einnisteten, aber niemals auch nur versuchten, Anschluss an die Führenden zu finden. Dabei flogen auf den ersten Rängen durchaus die Fetzen. Farfus und Müller hielten sich verständlicherweise etwas zurück, doch Tarquini und Priaulx bekamen sich mächtig in die Haare.


Fotos: Rennwochenende in Valencia


Priaulx und Tarquini begeistern im Infield

So boten die beiden Routiniers zur Rennhälfte die besten Szenen des Tages, indem sie sich einen heißen Tanz auf Messers Schneide lieferten und dabei neben dem üblichen Lackaustausch stets überaus fair zu Werke gingen. Über zahlreiche Kurven hinweg waren Priaulx und Tarquini nebeneinander unterwegs und suchten sich gegen den jeweils anderen zur Wehr zu setzen. Kaum hatte Priaulx den SEAT niedergerungen, konterte Tarquini auch schon wieder.

Stefano D, Tom Coronel

Stefano D'Aste und Tom Coronel lieferten sich ein tolles Duell um den ersten Platz Zoom

Letztendlich behielt der Italiener knapp die Oberhand und sicherte sich Rang drei. Auch im Mittel- und Hinterfeld war wieder einmal einiges geboten. Genau wie an der Spitze des Feldes, so landete auch bei den Privatiers ein BMW Pilot einen Volltreffer: Wiechers-Fahrer Stefano D'Aste bescherte dem deutschen Rennstall dank eines tollen Überholmanövers gegen Coronel den lange herbeigesehnten ersten Lauferfolg und eine satte Punkteausbeute beim spanischen WTCC-Gastspiel.

Weniger erfolgreich unterwegs war hingegen Franz Engstler (BMW). Der Deutsche hatte mit den Nachwirkungen seines Unfalls aus Pau zu kämpfen und bekam seinen Rennwagen nicht auf Touren. Letztendlich konnte sich Engstler seiner Konkurrenten nur teilweise erwehren und belegte nach einem kampfbetonten Rennen hinter D'Aste, Coronel und einem eher zurückhaltend agierendem Félix Porteiro (BMW) den vierten Rang bei den Privatfahrern - die Trophy-Führung war dahin.

Spannung an der WM-Spitze

Wenn es schon beim Engstler-Team nicht rund lief, so erwischte Chevrolet in Spanien ein ernüchterndes Wochenende. Die zuletzt vier Mal in Folge siegreiche Mannschaft um Chevrolet Europa Manager Eric Nève brachte in Valencia kein Auto in die Punkte und muss die Rennen auf dem Circuit Ricardo Tormo wohl unter dem Ausgabeposten "Lehrgeld" einordnen - gegen BMW und SEAT war auf der 4,005 Kilometer langen Rennstrecke kein Cruze-Kraut gewachsen.

Jörg Müller

Das WTCC-Feld bot in Valencia endlich wieder eine sportliche Höchstleistung... Zoom

Auch Lada konnte nicht überzeugen. Ein Defekt-behaftetes Wochenende fand im zweiten Rennen seine Fortsetzung. Jaap van Lagen musste schon früh die Segel streichen und Viktor Shapovalov kam abschließen nicht über P21 hinaus. Anders BMW. Farfus und Müller fuhren zu einem ungefährdeten Doppelsieg, Tarquini erreichte zum zweiten Mal an diesem Tag den dritten Platz - obwohl er sich nach Lauf eins noch über einen schlecht liegenden Wagen beklagt hatte.

Priaulx, Zanardi, Hernández, Muller und Monteiro komplettierten die Punkteränge, D'Aste folgte als bester Privatier auf P9. Damit ist die WM-Führung von Muller auf wenige Zähler zusammengeschrumpft. Der Titelverteidiger führt nach fünf Saisonstationen mit 57 Punkten vor Farfus (54 Punkte), Tarquini (46), Priaulx (35), Huff (32) und Müller (31). Bei den Herstellern liegt SEAT (136) nach wie vor in Front. BMW (120) folgt in Schlagdistanz, dahinter Chevrolet (96) und Lada (35).

Spannung auch bei den Privatfahrern: Dank einer konstant guten Punktausbeute führt nun Coronel (82) die Gesamtwertung an. Nur zwei Punkte dahinter folgen Porteiro und Engstler (beide 80) gleichauf, D'Aste (44) liegt weiterhin auf P4. Dahinter das breite Mittelfeld um Tom Boardman (28), Bennani (27) und Colak (26). In der Teamwertung führt Sunred (94) knapp vor dem Proteam (85), Engstler (84), Wiechers (47), Colak (26) und Exagon (25).

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