• 31.05.2009 18:22

  • von Stefan Ziegler

SEAT: "Ein schöner Erfolg"

Zum ersten Mal seit 2005 hat SEAT auf dem Heimkurs in Valencia wieder gesiegt - Positives Fazit nach gutem Auftritt auf dem Circuit Ricardo Tormo

(Motorsport-Total.com) - Nach der bescheidenen Vorstellung in Pau war SEAT erpicht darauf, vor heimischem Publikum in Spanien wieder eine bessere Leistung zu zeigen. Das gelang: Yvan Muller führte im ersten Rennen von Valencia einen lupenreinen Dreifacherfolg an, Gabriele Tarquini sprang beim zweiten Lauf als Dritter mit auf das Siegerpodest. Zwar blieb SEAT durch den Doppelsieg von BMW dabei der totale Triumph verwehrt, doch die Iberer dürfen sich weiterhin über die Führung in der WM freuen.

Titel-Bild zur News: Yvan Muller, Tiago Monteiro, Gabriele Tarquini

Der SEAT-Express fuhr der Konkurrenz zumindest in Lauf eins einmal mehr davon

Das gilt speziell für Muller, der sich aufgrund seines dritten Saisonsieges zunächst etwas weiter von Verfolger Augusto Farfus (BMW) absetzen konnte, ehe der Brasilianer in Lauf zwei seinerseits den Abstand wieder verkürzte. Dennoch gab sich WM-Leader Muller nach den beiden Sprintrennen in Valencia sehr zufrieden: "Das ist ein schöner Erfolg", erklärte der französische Rennfahrer in der Pressekonferenz nach Lauf eins.#w1#

Gewicht und Ladedruck machen SEAT siegfähig

"Ich hatte einen guten Start, kam aber in der ersten Kurve noch nicht vorbei. In Kurve zwei hat Tiago dann mitgespielt und sich sehr nett verhalten. Aber so regeln wir SEAT-Piloten das ja immer untereinander", erinnerte Muller an das von SEAT immer wieder in den Vordergrund gestellte Teamwork und fügte abschließend an: "Ich konnte eben ein bisschen schneller fahren als meine Teamkollegen und habe einfach draufgedrückt."

Yvan Muller

Daumen hoch: In Lauf eins ließen Yvan Muller und SEAT gar nichts anbrennen... Zoom

Das tat der amtierende Tourenwagen-Weltmeister auch im zweiten Rennen, kam aber nicht über P7 und zwei weitere WM-Zähler hinaus. Immerhin: Mit dem Gewicht seines Fahrzeugs zeigte sich Muller sehr zufrieden: "2008 hatten wir 70 Kilogramm mehr an Bord als BMW und sogar 100 Kilogramm mehr als Chevrolet. Deswegen waren wir nicht siegfähig. Dieses Mal waren wir leichter und konnten daher auch den Sieg davontragen."

"Aber das brauchen wir auch", meinte der 39-Jährige und kam auf das Dauerbrenner-Thema der vergangenen Tage und Wochen zu sprechen: "Unsere Motorleistung ist einfach nicht mehr so gut, wie sie einmal war." Für Teamkollege Tiago Monteiro war der Diesel-Ladedruck von 2,7 Bar jedenfalls gut genug, um hinter Muller auf P2 zu fahren. "Jetzt stehe ich endlich zum ersten Mal in dieser Saison auf dem Podium", freute sich der Portugiese.

"Das habe ich sehr vermisst. Der Saisonauftakt war wirklich sehr hart für mich. Ich hatte sehr viel Pech und jede Menge Probleme. Ich war immer bei der Musik dabei, konnte meinen Speed aber niemals umsetzen - bis heute", verwies Monteiro auf seine durchwachsene WTCC-Kampagne 2009, die in Valencia eine Wende zum Guten nahm: "Ich kam von P4 und hatte einen guten Start. Dann konnte ich Gabriele noch überholen."


Fotos: Rennwochenende in Valencia


SEAT weiterhin doppelter WM-Leader

"Insgesamt bin ich sehr zufrieden mit meinem Auto. Wir hatten möglicherweise nicht das schnellste Fahrzeug im Feld, aber die Balance hat wunderbar gepasst. Wir konnten eine gute Pace gehen", erklärte Monteiro auf der Pressekonferenz nach den Rennen. "Das hat vielleicht einfach ausgesehen, aber das war es garantiert nicht. Es ist richtig schwierig, hier keine Fehler zu machen und die Konzentration bis zum Ende aufrecht zu erhalten."

Yvan Muller, Gabriele Tarquini, Tiago Monteiro

Andächtig lauschen Monteiro, Muller und Tarquini der spanischen Hymne für SEAT Zoom

"Ich freue mich sehr für meine Crew, denn sie hat einen tollen Job gemacht. Für SEAT ist dieses Ergebnis natürlich perfekt. Nach den Ereignissen von Pau können wir nun überaus glücklich sein", zog der frühere Formel-1-Pilot eine positive Bilanz. Auch Tarquini durfte mit seinen zwei dritten Plätzen sehr zufrieden sein, haderte dennoch mit seinem Einsatzwagen: "Mein Auto hat sich nicht besonders toll angefühlt", gestand der Italiener.

"Ich hatte von Anfang an ein Problem mit dem Heck und der Wagen hatte sehr viel Übersteuern. Da macht man dann gerne einen Fehler. Zwei Schnitzer sind mir unterlaufen und die haben mich sogleich zwei Positionen gekostet. Ich hatte einfach nicht die Pace meiner beiden Teamkollegen", berichtete Tarquini vom ersten Rennen und fügte abschließend an: "Daher bin ich sehr zufrieden, überhaupt auf das Podium gefahren zu sein."

Nach zehn von insgesamt 24 Saisonläufen belegt SEAT noch immer die Spitzenpositionen in den Gesamtwertungen. Muller (57 Punkte) führt die Fahrerrangliste an, Tarquini (46) folgt auf P3, die Valencia-Pechvögel Rickard Rydell (30) und Jordi Gené (24) sind Siebter und Achter, Monteiro (13) liegt auf Rang zwölf. Dank fünf Saisonerfolgen rangiert das SEAT-Werksteam bei den Herstellern mit 136 Punkten auf dem ersten Platz.