• 31.05.2009 19:04

  • von Stefan Ziegler

Chevrolet: Man kann nicht immer gewinnen...

Keine Punkte für Chevrolet: Nach zuletzt vier Siegen in Folge mussten sich die Cruze-Piloten in Spanien mit Positionen außerhalb der Top 10 begnügen

(Motorsport-Total.com) - Einen klassischen Nuller schrieb Chevrolet beim fünften Rennwochenende der WTCC in Valencia. Nach der Qualifikation war die Vorfreude auf die beiden Sprintrennen noch groß, doch unmittelbar nach dem Start dürfte diese ziemlich schnell wieder verflogen sein: Sowohl Rob Huff als auch seine Teamkollegen Nicola Larini und Alain Menu gerieten schon auf der Anfahrt zu Turn eins schwer unter Beschuss. So nahmen 26 schwierige Rennrunden für Chevrolet ihren Anfang - zu holen gab's aber nichts.

Titel-Bild zur News: Jordi Gené, Alain Menu

Der Anfang vom Ende: Alain Menu und Jordi Gené streiten um die Vorfahrt in Turn 1...

"Unsere Autos waren im Vergleich zur Konkurrenz schlichtweg zu schwer", begründete Larini die vermeintliche Schwäche der Cruze-Mannschaft und erläuterte: "Ich musste daher in jeder Kurve schon viel früher bremsen und hatte keine Chance, meine Rivalen hinter mir zu halten" - gleich reihenweise fielen die Konkurrenten über den Chevrolet-Piloten her, der sich bis dahin wacker in den Top 8 und damit in der Punkteregion aufgehalten hatte.#w1#

Kurve eins als erste Hürde für Chevrolet

Dabei hatte sich Larini schon zu Beginn des neunten WM-Laufs der Saison einige Beulen eingefangen: "Im ersten Rennen wurde ich schon in Kurve eins am Heck getroffen, konnte aber ohne großen Schaden weiterfahren. Im zweiten Lauf hatte ich anfangs einen schnellen Wagen, aber aufgrund des hohen Gewichts waren die Reifen schon nach fünf Runden hinüber", berichtete der Italiener und merkte an: "Da war dann nichts mehr zu machen."

Nicola Larini

Im Training waren Nicola Larini und Eric Nève noch bester Dinge in Valencia... Zoom

"Die erste Kurve im ersten Lauf war einfach nur verrückt", pflichtete Menu seinem Teamkollegen bei. "Ich wurde von einem SEAT berührt und fand mich wenig später im Kiesbett wieder. Dadurch habe ich viele Positionen verloren und nebenbei hat auch noch meine Lenkung etwas abbekommen. Im zweiten Rennen hatte ich ein schönes Duell mit Rydell und Porteiro, kam aber nicht über P12 hinaus. Wir hatten einfach nicht genug Speed."

Das gleiche Lied konnte Huff singen: "Ich wurde im ersten Rennen in Kurve eins getroffen und verlor einige Plätze. Nur wenige Runden später hatte ich einen Kontakt mit Mehdi Bennani und musste in der Box vorstellig werden, um meinen platten rechten Frontreifen austauschen zu lassen", sagte der britische Rennfahrer rückblickend. "Im zweiten Rennen erwischte ich einen guten Start, doch dann ist mir in Kurve zwei noch ein Fehler unterlaufen."


Fotos: Rennwochenende in Valencia


Testfahrten: Chevrolet bleibt vor Ort

So sollte sich der mittelschnelle Linksbogen nach der Zielgeraden geradezu als Chevrolet-Falle entpuppen. "Leider wurden alle unsere Fahrzeuge in das Scharmützel in Kurve eins verwickelt, wo allem Anschein nach jeder ein bisschen mitgemischt hat. Wir haben dabei einige Schäden unterschiedlichen Ausmaßes erlitten", meinte Teammanager Mark Busfield. "Das hat unsere Pace sowie den ersten Lauf natürlich beeinträchtigt."

Nicola Larini

Der Eindruck täuscht: Chevrolet war in Spanien hinter BMW und SEAT zu finden Zoom

"Daher standen wir in der Startaufstellung für Lauf zwei sehr weit hinten", erläuterte Busfield, richtete seinen Blick allerdings schnell wieder nach vorne: "Wir werden auch am Montag in Valencia sein, um ein bisschen zu testen und an der Aufhängung und dem Setup zu arbeiten", verwies der Teammanager der Cruze-Piloten auf die bevorstehenden Probefahrten. "Das sollte uns bei der Entwicklung des Autos weiter voranbringen."

"Wir wussten, dass wir nicht an jedem Wochenende würden gewinnen können", gab Chevrolet Europa Manager Eric Nève zu Protokoll. "Uns war schon vorher klar, dass wir in Valencia einen schweren Stand haben würden. Es gibt noch so einiges, was wir über den neuen Cruze lernen müssen und daher haben wir für Montag einen Testtag eingeplant, wobei wir auf die an diesem Wochenende gesammelten Daten aufbauen wollen."