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  • 02.06.2011 14:04

  • von Stefan Ziegler

Huff: "Ich komme meinem Traum immer näher"

Chevrolet-Fahrer Rob Huff spricht im Interview mit 'Motorsport-Total.com' über seinen Coup in Monza und seine Aussichten in der Fahrer-Weltmeisterschaft

(Motorsport-Total.com) - Nach drei Saisonevents ist Chevrolet-Pilot Rob Huff der unangefochtene Spitzenreiter der WTCC. In allen bisherigen Events stand der britische Rennfahrer auf der Pole-Position und sicherte sich noch dazu den Sieg im ersten Lauf eines Wochenendes. In Monza schlug Huff sogar doppelt zu und gewann auch das zweite Rennen. Mit 'Motorsport-Total.com' spricht der 31-Jährige über seine jüngsten Erfolge, die Aussichten im weiteren Jahresverlauf und den angestrebten WM-Titelgewinn.

Titel-Bild zur News: Robert Huff

Chevrolet-Fahrer Rob Huff steht auf der Pole-Position zum Titelgewinn 2011...

Frage: "Rob, du bist erst der dritte Fahrer in der Geschichte der WTCC, der beide Rennen eines Events für sich entscheiden konnte..."
Rob Huff: "Einfach unglaublich! Ich denke, wir dürfen aber nicht vergessen, dass es nun etwas einfacher ist, eine solche Leistung zu vollbringen. Es absichtlich hinzukriegen, ist nach wie vor eine recht schwierige Nummer - und die Rennen musst du erst einmal gewinnen."

"Auf einer Strecke wie Monza ist das keine einfache Geschichte. Aufgrund des extremen Windschattens können dich deine Verfolger im Prinzip auf jedem Streckenteil attackieren. Auf einem Kurs wie Zolder hätten es deine Hintermänner wesentlich schwerer."

"Ich hatte mich in der Qualifikation aber gut positioniert, denn ich eroberte die Pole-Position sowie Startplatz zwei im zweiten Rennen. Damit war ich wesentlich besser gerüstet als Jörg Müller und James Thompson, die in Lauf zwei jeweils von Rang acht losgefahren waren."

In Zolder ging's schief, in Monza klappte es

Frage: "Rückblickend bist du sicherlich erleichtert darüber, im Qualifying den Sprung in die Top 10 geschafft zu haben. Es war eine ganz enge Kiste bei dir..."
Huff: "Allerdings. Das war sehr eng. Ich wusste, dass ich das Tempo haben würde, um es zu schaffen. Ich wollte es aber auch nicht übertreiben."

"Bei meinem letzten Versuch ging es dann aber einfach nur darum, in die zweite Runde einzuziehen. Die Taktik war zweitrangig, ich musste es nur schaffen. Das gelang. Ich brachte keine superschnelle Runde zustande, aber sie reichte aus, um sicher in den Top 10 zu sein. Das war perfekt."

Frage: "Schon beim vergangenen Event in Zolder hättest du beide Rennen gewinnen können. Dachtest du in Belgien daran, dass dies möglich sein könnte? Kaum drei Wochen danach gelang es dir in Monza..."
Huff: "Schon möglich, dass es hätte klappen können. Ich denke, in Zolder hätten wir es durchaus verdient gehabt. Wie das aber nun einmal so ist, es war halt erst in Monza so weit."

"Ich bin wirklich hin und weg." Rob Huff

"Es ist ein sehr spezieller Ort. Dort hatte ich bis dato noch nie gewonnen und auch auf der Pole-Position war ich dort noch nie gestanden. An diesem einen Wochenende gelang mir alles auf einmal. Das ist einfach unglaublich! Meiner Meinung nach wird es eine ganze Weile dauern, bis sich das alles gesetzt hat. Ich bin wirklich hin und weg."


Fotos: Robert Huff, WTCC in Monza


Ist der Sieg in Reichweite, wird darum gekämpft

Frage: "In Monza konntest du dir 50 Punkte gutschreiben lassen und deine WM-Führung ausbauen. Das bedeutet: Du kommst deinem großen Ziel immer näher..."
Huff: "Ja, ich komme meinem großen Traum immer näher. Ich denke aber noch nicht allzu viel darüber nach, wenn ich ehrlich bin. Unterm Strich muss ich mir wohl Gedanken darüber machen, wenn wir ein Rennen fahren."

"Meine Herangehensweise an das Wochenende verändert sich dadurch aber nicht. Ich will das Auto auf die Pole-Position stellen und das erste Rennen gewinnen. Das Eine gibt dir eine gute Chance, das Andere zu schaffen. Das ist mein Ziel. In Q1 wird man mich ab sofort wahrscheinlich auf einer mittleren Top-10-Position sehen."

"Ich will das Auto auf die Pole-Position stellen und das erste Rennen gewinnen." Rob Huff

Frage: "Wirst du deine Strategie nun ein wenig anpassen und vielleicht nicht mehr auf Gedeih' und Verderb' den Sieg anpeilen?"
Huff: "Nein. Letztendlich willst du gewinnen, wenn du die Möglichkeit dazu hast."

"In Monza hatte ich zweimal die Chance, zu siegen, und ich tat es. Hätte mich jemand überholt, wäre ich bestimmt zum Gegenangriff übergangen und hätte versucht, mir die Führung zurückzuholen. Wahrscheinlich hätte ich dabei aber nicht gar so viel Druck gemacht. So kam es in Monza aber nicht."

Huff: Mit Titelchancen nach Macao reisen

Frage: "Wie hättest du dich verhalten, wenn du in der Position von Alain Menu und Yvan Muller gesteckt hättest? Wärst du auf Angriff gefahren oder hättest du deinen Platz gehalten?"
Huff: "Ich weiß gar nicht genau, was da im Einzelnen vorgefallen ist. Generell gilt aber: Ich führe die Meisterschaft an und die beiden müssen schon eine gewisse Portion an Aggressivität an den Tag legen, denn sie müssen mich schlagen."

"Wenn ihnen das im Rennen nicht gelingt, werden sie auch in der Gesamtwertung nicht die Nase vorne haben. Sie müssen also Druck machen. Ich bin derjenige, der vorsichtig sein sollte. Ich werde sicherlich nichts anders machen."

"Ich bin derjenige, der vorsichtig sein sollte." Rob Huff

Frage: "Wer kann dich in diesem Jahr noch abfangen?"
Huff: "Hoffentlich niemand (lacht; Anm. d. Red.)! Ich muss nur einfach zusehen, dass ich mir nicht selbst ein Bein stelle."

"Ich muss bedacht vorgehen und sicherstellen, dass wir alles dafür tun, um am Jahresende mit Titelchancen nach Macao zu reisen. Ich liebe diesen Kurs! Dort hatte ich in den vergangenen Jahren stets die Pole-Position und siegte auch immer. Es ist meine Lieblingsstrecke und sie war bisher immer recht gut zu mir."

Frage: "Verspürst du einen großen Druck auf deinen Schultern, wo du aktuell auf Titelkurs liegst?"
Huff: "Nein. Es ist, wie es ist. Ich nehme es so, wie es kommt. So gehe ich diese Saison an und bisher funktioniert das ganz prima für mich."

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