• 20.08.2009 15:50

  • von Stefan Ziegler

Hernández: "Möchte mich weiter steigern"

Seinen ersten Rennsieg hat er bereits unter Dach und Fach, doch der Titel ist das Ziel: Sergio Hernández über Lernphasen im Motorsport

(Motorsport-Total.com) - Immer mehr junge Piloten interessieren sich für die Tourenwagen-Weltmeisterschaft (WTCC) - auch Sergio Hernández vollzog den Schritt zum Fahren mit Dach, nachdem ihm der ganz große Erfolg im Formelsport verwehrt blieb. Der ehemalige GP2-Fahrer verdiente sich in der Independents' Trophy seine ersten Sporen und wurde für seinen Titelgewinn mit einem Werkscockpit bei BMW belohnt.

Titel-Bild zur News: Sergio Hernandez

Sergio Hernández bestätigte das in ihn gesetzte Vertrauen mit einem Sieg in Brünn

Seine Rennsport-Vergangenheit im Formelsport möchte der 25-Jährige aber nicht missen, schließlich sind die diversen Nachwuchsserien eine hervorragende Schule für höhere Aufgaben. Obwohl sich Tourenwagen und Formelfahrzeuge sehr deutlich voneinander unterscheiden, bekam Hernández in jeder Kategorie einige wichtige Lektionen mit auf den Weg, von denen er noch heute profitiert.#w1#

Vom Formelauto in den Tourenwagen

"Die GP2 ist beispielsweise eine sehr professionelle Serie. Dort habe ich gelernt, dass Motorsport nicht immer einfach ist", so Hernández im Gespräch mit 'Motorsport-Total.com'. "Man muss sich mit vielerlei Problemen auseinander setzen und trifft zugleich auf eine Reihe richtig guter Fahrer. Ich habe diese Zeit sehr genossen, auch wenn sich der ganz große Erfolg leider nicht eingestellt hat."

"Dann habe ich mich für die Tourenwagen-WM entschieden und setzte mir bei meinem Wechsel das Ziel, Stammpilot bei einem Werksteam zu werden. Das hat geklappt", sagt der Spanier - und das nach nur zwei Jahren. 2007 stieß Hernández zum italienischen Proteam und mischte sogleich die Privatierwertung auf, ehe er sich 2008 den Trophy-Titel sicherte - in seiner ersten kompletten WM-Saison.

Sergio Hernandez

Sergio Hernández holte 2009 bereits 29 Punkte für die Fahrerwertung der WTCC Zoom

Im Winter erfüllte sich schließlich sein Wunsch: Hernández wurde zum Werkspiloten im BMW Team Italy-Spain bestellt. Ein Zwischenziel war erreicht. "Rückblickend würde ich sagen, dass ich mich als Fahrer in den vergangenen Jahren sehr stark weiterentwickelt und auch verbessert habe", meint der Youngster. "Ich möchte mich allerdings weiter steigern und irgendwann um den Titel kämpfen."

Zanardi als Lehrmeister und Mentor

Unterstützt wird Hernández dabei von seinem Teamkollegen Alessandro Zanardi. Der italienische Tausendsassa ist mehr als nur Stallgefährte für den 25-Jährigen: "Von Alessandro kann ich immer etwas lernen - nicht nur über die Strecken, das Auto oder über den Rennsport, sondern auch für das Leben", sagt Hernández über Zanardi. "Ich denke, er wird immer eine Lehrerfigur für mich bleiben."

"In meinen Augen ist er der ideale Teamkollege", erklärt Hernández - und dieser Respekt beruht auf Gegenseitigkeit: Als der spanische Nachwuchspilot in Brünn seinen ersten WTCC-Sieg feierte, war Zanardi einer der ersten Gratulanten. "Das war ein besonderer Augenblick für unser Team", meint Zanardi und fügt an: "Auch für mich, denn ich bin schließlich ebenfalls ein Teil dieser Mannschaft."

Sergio Hernandez, Alessandro Zanardi, Valencia, Circuit Comunitat Ricardo Tormo

"Na, wie läuft's?" - Alessandro Zanardi und Sergio Hernández sind ein BMW Gespann Zoom

"Ich habe es sehr genossen, Sergio siegen zu sehen. Aber ganz ehrlich: Ich wäre nur zu gerne gemeinsam mit ihm auf dem Podium gestanden", so der Italiener gegenüber 'Motorsport-Total.com'. Hernández schätzt solche Gesten - und seinen Mentor: "Man kann ihn doch nur bewundern: Er hat keine Beine mehr, fährt aber trotzdem noch Rennen und ist obendrein noch schnell unterwegs."

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