• 17.10.2009 13:10

  • von Stefan Ziegler

Hernández: "Ich muss noch einiges lernen"

BMW Pilot Sergio Hernández im Interview über die Unterschiede zwischen WM- und Trophywertung und die Schwierigkeit, ein gute Qualirunde zu drehen

(Motorsport-Total.com) - Seit dieser Saison ist Sergio Hernández als Werkspilot beim BMW Team Italy-Spain unterwegs, doch noch immer kennt der ehemalige Privatierchampion nicht alle Kniffe der Spitzenpiloten. Seinen ersten Sieg sowie weitere 26 WM-Punkte konnte der spanische Youngster zwar schon für sich verbuchen, will sich aber noch weiter steigern und von seinen erfahrenen Kollegen lernen. Im Interview mit 'Motorsport-Total.com' spricht der 25-Jährige über seine Rolle im BMW Team Italy-Spain.

Titel-Bild zur News: Sergio Hernandez

Sergio Hernández möchte ab Macao auf dem Niveau der Top-Leute fahren

Frage: "Sergio, was ist für dich der größte Unterschied zwischen einem Werksteam und einem privaten Rennstall?"
Sergio Hernández: "Das ist eine komplett andere Welt. Im vergangenen Jahr habe ich ausschließlich um den Titel in der Privatierwertung gekämpft. Auch die Renneinteilung ist anders, denn es gibt viel mehr Werksautos. Für einen Privatfahrer ist es manchmal nicht gerade einfach, den Abstand zu seinem Vorder- oder Hintermann zu bestimmen, weil da durchaus mehrere Autos dazwischen liegen können."#w1#

"Ich kann mich noch gut daran erinnern, wie ich 2008 einmal vor Andy Priaulx lag. Direkt hinter ihm war Stefano D'Aste. Es war sehr schwierig, Priaulx vorbeizulassen und gleichzeitig den Fight mit D'Aste aufrecht zu erhalten. Solche Probleme kenne ich nun nicht mehr. Ich versuche immer, so viel zu pushen wie möglich."

"Manchmal gibt mir BMW auch die Order, einem anderen Piloten in der Qualifikation zu helfen. Das ist mein Job. Sie geben die Anweisungen, ich befolge das. Aber das macht mir großen Spaß. Das Auto ist einfach spitze und auch der Motor ist sehr gut. Das Material ist immer neu und das ist auch sehr wichtig."

Noch fehlt es etwas an Erfahrung...

Frage: "Ist deine aktuelle Lage im Vergleich zum Vorjahr schwieriger oder einfacher?"
Hernández: "Weder noch. Es geht doch bloß darum, das zu machen, was das Team von mir will. In Puebla ist mir zum Beispiel ein Fehler unterlaufen, weil ich es einfach nicht gewohnt bin, an der Spitze zu fahren."

"Das Problem dabei ist, dass die schnellen Jungs halt immer da sind." Sergio Hernández

"Ich war auf Kurs zu einem Podium und wollte an einem Chevrolet vorbei, doch dabei bin ich auf die schmutzige Seite gekommen und habe einen Fehler gemacht. Das ist neu für mich. Man muss sich immer vor Augen halten, dass ein Rennen zwölf oder 15 Runden dauert. Es geht also nicht nur um eine tolle Runde. Das Problem dabei ist, dass die schnellen Jungs halt immer da sind."

Frage: "Bereitet es dir großen Spaß, endlich an der Spitze mit dabei zu sein?"
Hernández: "Oh ja. Ich habe viel Freude daran und möchte bis Macao auf das Niveau der Topleute gekommen sein. In der Qualifikation klappt das schon mehr oder weniger."

"Nichtsdestotrotz muss ich noch einiges lernen. Sie haben einfach so viel Erfahrung mit dem Wagen. Ich versuche, so schnell wie möglich zu lernen, um zu ihnen aufzuschließen. Ich will schließlich auch einmal auf der Pole stehen."

Q2 als erste Hürde am Rennwochenende

Frage: "Kannst du die Bereiche etwas eingrenzen, in denen du dich noch verbessern musst?"
Hernández: "In der Qualifikation kannst du immer etwas optimieren. In meinem Fall ist das die eine schnelle Runde. Ich muss mich dabei verbessern, die Leistung auf den Punkt zu bringen. Eine schnellste Rennrunde zu drehen ist deutlich einfacher."

"Im Endeffekt ist das aber auch eine Kopfsache." Sergio Hernández

"Das große Problem für mich ist es, zunächst einmal in Q2 vorzudringen und anschließend noch eine richtig gute Runde hinzuknallen. Da sehe ich noch Verbesserungsbedarf. Im Endeffekt ist das aber auch eine Kopfsache, denn der Wagen ist in Q1 und in Q2 ja genau gleich."

Frage: "Konzentrierst du dich in der Qualifikation oder im Rennen auf deinen Teamkollegen Alessandro Zanardi oder ziehst du dein eigenes Ding durch?"
Hernández: "Dein erster Referenzpunkt ist natürlich immer dein Teamkollege. Das ist in meinem Fall nicht anders. Ich will Alessandro jedes Mal schlagen - und natürlich auch alle anderen."

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