• 03.05.2009 22:19

  • von Stefan Ziegler

Engstler in Marokko: Erst Skepsis, dann Triumph

Privatfahrer Franz Engstler drückte dem Wochenende in Marokko seinen Stempel auf: Erst die Privatier-Pole, dann P2 und zuletzt der Trophy-Sieg

(Motorsport-Total.com) - Volltreffer für Franz Engstler: Das erste WTCC-Rennwochenende auf afrikanischem Boden hielt allerlei Überraschungen bereit - und für den deutschen Engstler-Privatrennstall zudem eine große Punkteausbeute. Während Kristian Poulsen in Marrakesch vom Pech verfolgt schien, konnte Teamchef und Pilot Engstler das Potential seines Wagens in Qualifikation und Rennen unter Beweis stellen. Dabei hatte der 47-Jährige zunächst überhaupt kein besonders gutes Gefühl...

Titel-Bild zur News: Franz Engstler

Gezeichnet, aber schnell: Franz Engstler zeigte in Marrakesch eine tolle Leistung

"Beim ersten Outing war ich mehr als skeptisch", musste Engstler nach P1 und P2 in der Privatierwertung gestehen. "Die langen Geraden sind wenig vorteilhaft für unsere BMW Fahrzeuge. Meine Jungs haben aber wieder einmal perfekte Arbeit geleistet, nur so war dieses tolle Ergebnis möglich", lobte Engstler seine Crew und dankte es seiner Mannschaft prompt mit Startplatz sieben für das erste Rennen.#w1#

"Das Qualifying war einfach perfekt", sagte der BMW Fahrer rückblickend - doch es sollte noch besser kommen. Zunächst ging es allerdings einen Schritt zurück, denn Engstler fand sich bei der Zieldurchfahrt von Lauf eins auf P2 der Independents' Trophy wieder. Debütant Mehdi Bennani hatte dem Tourenwagen-Routinier ein Schnippchen geschlagen und sich den Sieg in Marrakesch geschnappt.

"Ich muss Mehdi zu seinem tollen Sieg gratulieren", zollte Engstler seinem marokkanischen Rivalen Respekt und fügte an: "Im ersten Rennen litt ich noch an Untersteuern." Dies resultierte in einem kleinen Ausflug in die Streckenmauern, wobei sich ein Rückspiegel des BMW 320si verabschiedete. Für das zweite Rennen wurde ein Ersatz angeschraubt und ab da gab es kein Halten mehr für den Rennwagen.


Fotos: Rennwochenende in Marrakesch


Engstler zog im zweiten WM-Lauf des Tages souverän seine Runden und hielt die versammelte Privatfahrer-Konkurrenz in Schach - dementsprechend holte sich der Allgäuer den Klassensieg auf dem Circuit de Marrakech. Und weil die große Werkskonkurrenz nicht besonders zuverlässig war, reichte es am Ende sogar noch zu P8 und einem WM-Punkt. Engstler nahm dankend an und zeigte sich hocherfreut.

"Das war ein sehr positives Wochenende für mich. Das Team hat mir ein superschnelles Rennauto hingestellt", gab der 47-Jährige zu Protokoll und scherzte: "Außerdem hat mein Sohn Luca einen Sieg in der Kartmeisterschaft auf der Schwäbischen Alb eingefahren - da musste ich einfach nachlegen!" So sammelte Engstler in Marrakesch satte 23 Punkte und liegt nun mit 48 Zählern auf P2 der Trophy-Wertung.