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Der Saisonrückblick - Teil 4: Muller & Tarquini - Road to Macao
Im vierten Teil des Jahresrückblicks 2008 widmet sich 'Motorsport-Total.com' dem großen Titelduell zwischen Yvan Muller und Gabriele Tarquini
(Motorsport-Total.com) - Als sich das Fahrerfeld der Tourenwagen-Weltmeisterschaft WTCC nach 22 gefahrenen Rennen auf die Reise nach Macao machte, hatten nur noch zwei Piloten Chancen auf den WM-Titel 2008. Die beiden SEAT-Fahrer Yvan Muller (Frankreich) und Gabriele Tarquini (Italien) hatten in den bis dahin absolvierten Läufen am meisten WM-Punkte gesammelt und gingen als einzige Aspiranten auf die Meisterschaft in die Rennen auf dem 'Guia Circuit'. Letztendlich sollte Muller die Nase deutlich vorne haben.

© SEAT
Gabriele Tarquini und Yvan Muller lieferten sich 2008 ein packendes WM-Duell
Bis es allerdings soweit gekommen war, hatten beide Fahrer sowohl große Erfolge eingestrichen als auch herbe Niederlagen einstecken müssen. Jeweils drei Saisonsiege stehen für Muller und Tarquini zu Buche, aber einzig der spätere Titelträger vermochte an jedem Rennwochenende WM-Zähler abzugreifen. Konstanz war daher letztendlich der Schlüssel zum Titel. 'Motorsport-Total.com' zeichnet den Saisonverlauf der beiden WM-Rivalen nach.#w1#
Curitiba: Muller 0 -Tarquini 0
Schon beim ersten Rennwochenende des Jahres unterstrich SEAT, dass mit den Spaniern in dieser Saison zu rechnen sein würde - und auch Muller und Tarquini untermauerten ihre Ambitionen auf eindrucksvolle Art und Weise. Sowohl der Franzose als auch sein italienischer Teamkollege landeten jeweils einen Sieg und einen fünften Platz - und reisten damit Kopf an Kopf zum zweiten Rennwochenende nach Mexiko. Die Fronten waren also schon einmal abgesteckt...

© xpb.cc
Rickard Rydell verließ Puebla als Spitzenreiter und wurde später WM-Fünfter Zoom
Puebla: Muller 14 - Tarquini 14
Während die gelben SEAT-Flitzer auch in Puebla nicht zu bremsen waren, gaben sich Muller und Tarquini auf der Strecke ebenfalls unzertrennlich. Die beiden Routiniers - Muller ist ehemaliger Titelträger der Britischen Tourenwagen-Meisterschaft BTCC, Tarquini ehemaliger Tourenwagen-Europameister der ETCC- rasten im Doppelpack um den Kurs. Tarquini behielt in beiden Läufen die Oberhand und sammelte zwei Punkte mehr als Muller.
Valencia: Muller 22 - Tarquini 24
Beim Europaauftakt der Tourenwagen-Weltmeisterschaft WTCC gelang es dem ehemaligen Formel-1-Piloten, Teamkollege Rickard Rydell von der Spitze der Gesamtwertung zu verdrängen. Gegen Chevrolet war an diesem Wochenende aber kein SEAT-Kraut gewachsen und so galt es, den Schaden entsprechend in Grenzen zu halten. Mit insgesamt zwölf Punkten gelang dies Tarquini weitaus besser als Muller, der "nur" sechs Zähler abstaubte.
Pau: Muller 28 - Tarquini 36
Nur geringe Änderungen am Abstand gab es daraufhin im französischen Pau. Vor heimischem Publikum fuhr Muller als Zweiter auf das Siegerpodest und holte einen Punkt mehr als Konkurrent Tarquini, der seine Führung in der Weltmeisterschaft erstmals nicht ausbauen konnte. Das erste Saisondrittel beendeten die beiden SEAT-Fahrer an der Spitze der Gesamtwertung und waren durch sieben Punkte getrennt.

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Bis Brünn lief bei Tarquini vieles glatt - danach übernahm Muller die Kontrolle Zoom
Brünn: Muller 38 - Tarquini 45
Einen großen Schritt machte Tarquini beim Rennwochenende in Tschechien. Während Muller auf dem schwierigen Kurs von Brünn nicht über fünf Meisterschaftspunkte hinaus kam, landete Tarquini einen sechsten Rang und seinen zweiten Saisonsieg. Damit manifestierte der Italiener seine Spitzenposition und befand sich unmittelbar vor den Sommer-Rennen in einer glänzenden Ausgangslage - doch danach sollte der Erfolgsfaden reißen.
Estoril: Muller 43 - Tarquini 58
Mit einem komfortablen Vorsprung von 15 Punkten reiste Tarquini als Tabellenführer nach Estoril - nur um dort seine erste "Nullnummer" des Jahres zu verbuchen. Nach zwölf zum Teil beinhart geführten Rennrunden kam Tarquini in Lauf eins nicht über Rang 13 hinaus und sollte auch im zweiten Rennen nicht punkten. Anders Muller: Zwei Podiumsplatzierungen wischten die Lücke zu Tarquini weg - der WM-Fight begann in Großbritannien von Neuem.
Brands Hatch: Muller 57 - Tarquini 58
Als WM-Zweiter reiste Muller an seine alte Wirkungsstätte aus der BTCC und eroberte mit dem zweiten Rang im ersten Lauf in Brands Hatch die Führung in der Gesamtwertung. Es sollte der Wendepunkt in der diesjährigen WTCC-Saison werden. Mehr als sechs Zähler konnte Tarquini auf der Insel nicht sammeln und fiel folgerichtig erstmals hinter seinen Teamkollegen zurück. Eine Entwicklung, von der sich der Italiener nicht mehr erholen sollte.

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In Oschersleben war Tom Coronel deutlich besser unterwegs als die Titelrivalen Zoom
Oschersleben: Muller 65 - Tarquini 64
Beim einzigen deutschen Gastspiel der Tourenwagen-WM patzte das Spitzenduo - war allerdings auch mit reichlich Zusatzballast in die beiden Sprintrennen in Oschersleben gegangen. In Lauf eins verpassten beide die Top 8, einzig Muller vermochte im zweiten Rennen wenigstens noch einen WM-Punkt abzustauben. Tarquini räumte dagegen Rivale Andy Priaulx (BMW) von der Strecke und fiel durch eine rüde Fahrweise negativ auf.
Imola: Muller 66 - Tarquini 64
Nachdem sich in der Gesamtwertung nur wenig geändert hatte, ließ Muller in Imola eine Vorentscheidung folgen. Mit Saisonsieg Nummer zwei und vier weiteren Punkten distanzierte der Franzose seinen italienischen Markengefährten deutlich. Pech für Tarquini: Der Römer kam beim Start zum zweiten Lauf nicht von der Linie und Félix Porteiro (BMW) donnerte dem WM-Zweiten frontal ins Heck - das Aus für beide, Porteiro und Tarquini blieben unverletzt.
Monza: Muller 80 - Tarquini 68
Beim letzten Europarennen der WTCC 2008 begann der große WM-Showdown. Auf den langen Waldgeraden waren die Dieselmotoren von SEAT wieder einmal in ihrem Element, prompt konnten sich Muller und Tarquini jeweils einen Rennerfolg sichern. Auf heimischem Territorium ließ Tarquini auch noch einen zweiten Platz folgen und verkürzte so den Abstand auf WM-Leader Muller auf neun Punkte - bei noch vier ausstehenden Rennen.

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Feierstunde bei SEAT: In Okayama holten die Spanier den WM-Titel der Hersteller Zoom
Okayama: Muller 95 - Tarquini 86
Schwierige Bedingungen erwarteten die WTCC-Fahrer in Japan. Erstmals war die Tourenwagen-WM in Okayama zu Gast und wurde dort mit widrigen Wetterverhältnissen konfrontiert. Diese wurden Tarquini schon in Kurve eins zum Verhältnis, als der Italiener zu optimistisch zu Werke ging und dabei seine WM-Chancen im Kiesbett versenkte. Muller bewahrte dagegen einen kühlen Kopf, holte fünf weitere WM-Punkte, während Tarquini wieder einen "Nuller" schrieb.
Macao: Muller 100 - Tarquini 86
Wie schon in den vergangenen Jahren, so musste also erneut der knifflige 'Guia Circuit' die Entscheidung bringen. Die Vorteile lagen jedoch klar bei Muller, der bei 14 Punkten Vorsprung "nur" ein Podium zum Titelgewinn brauchte. Dies gelang dem 39-Jährigen schon in Lauf eins - damit war die Weltmeisterschaft zugunsten von Muller entschieden, der letztendlich deutlich die Oberhand behielt. Tarquini rettete mit zwei Zählern den zweiten Rang ins Saisonziel.
Endstand: Muller 114 - Tarquini 88

