• 16.09.2011 15:38

  • von Stefan Ziegler

Coronel: "Wie man in den Wald hineinruft..."

Tom Coronel wettert gegen seine Bestrafung aus Valencia und stellt Javier Villa eine Revanche in Aussicht: "Vielleicht muss ich aggressiver sein"

(Motorsport-Total.com) - BMW hätte in Valencia einen Dreifach-Sieg landen können, doch stattdessen standen drei Chevrolet-Piloten auf dem Treppchen: Tom Coronel (ROAL) und Javier Villa (Proteam) wurden sich beim Kampf um die Führung nämlich nicht über die Vorfahrt einig, kollidierten miteinander und warfen dabei auch Norbert Michelisz (Zengö) zurück. Kein Wunder, dass über die Schuldfrage Uneinigkeit herrscht.

Titel-Bild zur News: Tom Coronel

Tom Coronel ist überzeugt davon, dass die Strafe aus Valencia zu hart ausfiel

Aus der Sicht der Rennleitung ist die Situation klar: Coronel hätte den Crash vermeiden können, was den Kommissaren im spanischen Valencia eine Zehn-Sekunden-Strafe wert war. "Sie begründeten ihre Entscheidung damit, dass ich hätte vom Gas gehen können", erklärt Coronel bei 'Motorsport-Total.com'. "Außerdem sei Javier nicht ins Ziel, ich hingegen aber über die Distanz gekommen."

Coronel denkt über Revanche nach...

"Das hat jedoch nichts mit dem Zwischenfall zu tun. Und dafür kriege ich zehn Sekunden?", fragt der Niederländer. Zu recht, denn eigentlich sieht der Strafenkatalog für das Verursachen einer Kollision eine Durchfahrts- oder 30-Sekunden-Strafe vor - und kein Kompromiss wie im Falle von Coronel. "Entweder ist es richtig oder falsch, aber nichts dazwischen", bringt es der 39-Jährige auf den Punkt.

"Ich werde mir das merken." Tom Coronel

Er beiße allerdings in den sauren Apfel und akzeptiere die Strafe. Nur werde er für sich auch die entsprechenden Konsequenzen ziehen. "Ich werde mir das merken. Wie man in den Wald hineinruft, so schallt es heraus. Das habe ich im Motorsport gelernt", meint Coronel. Der "fliegende Holländer" ist fest davon überzeugt, dass ihm Villa nicht genug Platz gelassen hat - ein Fehler des Spaniers?


Fotos: Tom Coronel, WTCC in Valencia


In den Augen von Coronel zweifelsfrei: "Es war einfach nur dumm. Wir hätten einen Dreifach-Sieg haben können. Er wollte unbedingt der große Held sein, kostete seine Marke aber einen schönen Erfolg. Du kannst jedoch nicht durch ein anderes Auto hindurchfahren", klagt Coronel und merkt an: "Ich bin kein Heißsporn, der unbedingt den Sieg haben will und am Ende mit nichts dasteht."

Die Devise lautet: ankommen

"Ich bin ein fairer Sportsmann und so verhalte ich mich auch. Ich respektiere die anderen, sie respektieren mich. Es stimmt aber auch, dass ich in Curitiba, Brünn, Donington Park und zuletzt in Valencia das Feld anführte. Ein Sieg sprang bisher aber nicht dabei heraus. Das ist vollkommen richtig. Vielleicht muss ich künftig etwas aggressiver sein. Ich bin aber immer auf gute Punkte aus."

"Es kommt doch gar nicht darauf an, wer irgendwann ein Rennen gewonnen hat." Tom Coronel

"Kannst du dich daran erinnern, wann ich einmal nicht ins Ziel gekommen bin? Siehst du. Da gab es nicht viele Gelegenheiten", gibt der langjährige WTCC-Fahrer zu Protokoll. "Deshalb gewann ich auch die Titel in der Privatierwertung, weil ich mir keine Ausfälle leistete. Einmal ganz abgesehen davon, dass es finanziell schwierig geworden wäre", sagt Coronel. "Villa ist einfach zu wild unterwegs."

"Dabei kommt es doch gar nicht darauf an, wer irgendwann ein Rennen gewonnen hat. Am Ende dieser Saison werden sich die Leute daran erinnern, wer den vierten Platz hinter den drei Chevrolet belegt hat - nichts weiter. Dieser jemand will ich sein und darauf konzentriere ich mich. Das ist unser Ziel, mehr können wir nicht tun. Nur konnten wir in dieser Saison halt noch keinen Sieg einfahren..."

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