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  • 06.09.2011 17:53

  • von Stefan Ziegler

Coronel & Villa: Und keiner will's gewesen sein...

Durch eine Kollision an der Spitze büßten Tom Coronel und Javier Villa ihre Siegchancen ein und ebneten Chevrolet den Weg: Und wer war schuld?

(Motorsport-Total.com) - BMW war im zweiten Spanien-Rennen auf dem Weg zu einer ganz großen Sensation und hätte zum Europaabschied einen Dreifach-Sieg in Valencia landen können, doch an der Spitze wurde man sich nicht über die Vorfahrt einig. Tom Coronel (ROAL) und Javier Villa (Proteam) leisteten sich beim Duell um die Führung eine Kollision, die schwere Folgen haben sollte, denn Chevrolet staubte nur noch ab.

Titel-Bild zur News: Tom Coronel, Javier Villa

Und gleich scheppert's: Javier Villa jagt Tom Coronel in Valencia vor sich her

Die souveränen WM-Führenden machten ihrerseits mit einem Dreifach-Erfolg den Titelgewinn in der Markenwertung perfekt, doch zurück zum Unfall zwischen Coronel und Villa: Die Rennleitung sah die Schuld für den verhängnisvollen Crash bei Coronel und gab dem Niederländer eine Zehn-Sekunden-Strafe mit auf den Weg. Damit fiel "Major Tom" im Rennen vom vierten auf den siebten Rang zurück.

Dass Coronel mit der Entscheidung der Regelwächter nicht einverstanden ist, versteht sich von selbst. Er habe in Führung liegend alles richtig gemacht, sagt der 39-Jährige. "In der ersten Kurve war ich immer etwas langsamer, also musste ich an der Haarnadel nur innen bleiben. Ich hatte alles unter Kontrolle." Zumindest in den ersten Runden, denn auf einmal wurde es sehr eng an der Spitze.

"Ein junger Spanier kam daher, der im Cockpit wohl ein bisschen zu wenig Sauerstoff bekommen hatte", berichtet Coronel. "Er klopfte dreimal hinten an, dann fuhren wir Seite an Seite und er ließ mir einfach keinen Platz. Er wusste, dass ich innen neben ihm war, doch er fuhr einfach nur weiter und warf mir die Tür zu. Es ist prima, Risiken einzugehen, doch er war schlichtweg über dem Limit."


Fotos: WTCC in Valencia


Villa sieht die Situation ganz anders: "Tom war in der ersten Rennphase sehr schnell unterwegs, doch nach einigen Runden wurde er ziemlich langsam. In Kurve drei setzte ich mich innen neben ihn. Als ich bremste, bremste er zu spät und berührte mich. Wäre ich nicht an dieser Stelle gewesen, hätte er das Auto vor dieser Kurve gar nicht herunterbremsen können", meint Villa bei 'Touring Car Times'.

War es wirklich so? Die TV-Bilder von 'Eurosport' lassen auf die Variante von Villa schließen, doch die Onboard-Aufnahmen von Coronel zeigen eine etwas andere Szene. In einem Youtube-Video ist zu sehen, wie die beiden Streithähne auf eine Kurve im Infield zufahren, wobei Villa bremst und seine Linie verteidigt. Dann kommt es zur Kollision, die Coronel augenscheinlich nicht verhindert kann...