Chilton: "Ich fühle mich mehr als bereit"

(Motorsport-Total.com) - Für den 26-jährigen Tom Chilton erfüllt sich in diesem Jahr ein lange gehegter Wunsch: Der Brite tritt mit dem neuen Ford Focus in der WTCC an und gibt damit sein Debüt in einer Weltmeisterschaft. In den vergangenen Wochen und Monaten bereitete sich Chilton gemeinsam mit dem Aon-Rennstall sehr intensiv auf diese Aufgabe vor - und zeigt sich vor dem Saisonstart betont zuversichtlich. Im Interview spricht Chilton über seine Ambitionen in der Tourenwagen-WM und wagt einen Ausblick.

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Tom Chilton möchte sich im neuen Ford Focus rasch einen Namen machen

Frage: "Tom, du hast zuletzt einige Saisons in der britischen Meisterschaft verbracht. Was ist es für ein Gefühl, sich auf sein Debütjahr in der WTCC vorzubereiten?"
Tom Chilton: "Es fühlt sich einfach großartig an. Ich freue mich schon sehr darauf. Ich denke, in meinen zehn Jahren in der BTCC fuhr ich schon gegen einige Piloten aus der WTCC."

"In dieser Saison werden die für mich neuen Rennstrecken die größte Herausforderung darstellen. 80 Prozent der Kurse kenne ich noch nicht. Ich verfüge also über wenig Erfahrung. Ich kann es aber kaum erwarten, endlich ins Lenkrad zu greifen, auch wenn wir 2012 sehr viel lernen müssen."

Frage: "Was reizt dich an der WTCC?"
Chilton: "Die WTCC ist die Königsklasse im Tourenwagen-Sport. Es ist eine Meisterschaft der FIA und sie wird weltweit von vielen Fans verfolgt. Für mich stellt sie zudem eine neue Herausforderung in meiner Rennkarriere dar. Ich freue mich nicht nur sehr darauf, sondern fühle mich auch mehr als bereit."

Frage: "Wie lauten deine Erwartungen an die Saison 2012?"
Chilton: "Im Idealfall würde ich einfach nur schnellstmöglich richtig viel lernen. Bei der ersten Veranstaltung würde ich gerne in den Top 10 liegen und im weiteren Saisonverlauf in den Top 6. Ich glaube: Das Auto kann das schaffen. Es geht also nur darum, die Dinge so rasch wie möglich auf die Reihe zu kriegen."

Was kann der neue Ford Focus 2012 leisten?

Frage: "Wie wird der neue Ford Focus deiner Meinung nach im Vergleich zu den anderen Marken in der WTCC abschneiden?"
Chilton: "Der neue Ford Focus ist eines der neusten Fahrzeuge in der Startaufstellung. Wir alle wissen: Dieses Auto ist ein Siegerwagen. Es gibt also keinen Grund, weshalb der Focus nicht auch in der WM konkurrenzfähig sein sollte."

"Wir haben für viele Strecken noch keine Erfahrungsdaten. Bei den meisten Veranstaltungen werden wir daher etwas Zeit damit verbringen, zu lernen. Bei unseren Rivalen ist das anders. Ich bin aber sehr zufrieden mit dem Auto und mag es, damit zu fahren. Hoffentlich können wir in diesem Jahr einige schöne Zweikämpfe mit anderen Rennställen ausfechten."

Frage: "Wie verliefen die Testfahrten aus deiner Sicht?"
Chilton: "Das Testen lief prima. Für das gesamte Team waren die Probefahrten sehr produktiv. Jedes Mal, wenn wir auf die Strecke gehen, machen wir das Auto schneller. Das passiert selbst dann, wenn wir nur kleine Veränderungen vornehmen. Dass man anhand so kleiner Änderungen schon einige Verbesserungen sehen kann, ist sehr vielversprechend für einen Rennfahrer."

Frage: "Wie kommst du mit deinem Teamkollegen James Nash aus? Was trägt er zum Team bei?"
Chilton: "Wir verstehen uns prima. James und ich traten schon in der BTCC gegeneinander an. Daher kennen wir uns bereits. Das ist eine gute Basis. Es ist klasse für das Team, die beiden jüngsten Privatfahrer-Champions aus der BTCC an Bord zu haben. Ich denke, James und ich werden dazu in der Lage sein, das Maximum aus dem neuen Ford Focus herauszuholen."

Chilton freut sich auf das Duell mit Chevrolet

Frage: "Auf welche der neuen Strecken freust du dich denn am meisten?"
Chilton: "Suzuka und Sonoma. Suzuka, weil ich noch nie in Japan war. Außerdem hat die Strecke eine große Geschichte im Ausrichten von Formel-1-Grands-Prix."

"Viele berühmte Fahrer sind dort schon gefahren. Ich brenne daher regelrecht darauf, dort selbst anzutreten. Sonoma steht auf meiner Liste, weil ich denke, dass wir dort ein klasse Duell zwischen uns und Chevrolet auf US-amerikanischem Boden erleben werden."

Frage: "Welche Botschaft hast du an die Fans, die dich in diesem Jahr nicht in der BTCC erleben werden?"
Chilton: "Wir werden die Fans natürlich ebenfalls vermissen. Es war klasse, in den vergangenen zehn Jahren so viele leidenschaftliche Anhänger in der Boxengasse zu sehen. Vor allem in letzter Zeit war die Unterstützung, die Team Aon erfahren hat, absolut unglaublich."

"Ich hoffe, die Fans verfolgen nun unser Abschneiden in der WTCC. Ohne einen Rennevent in Großbritannien ist das aber etwas schwieriger. Die Unterstützung durch die britischen Fans war in der Vergangenheit wirklich klasse. Ich hoffe sehr, dass ein paar Fans aus Großbritannien ein paar WTCC-Veranstaltung besuchen werden."