• 02.05.2009 22:00

  • von Stefan Ziegler

Chevrolet jubelt: "Wir sind hochzufrieden"

Rob Huff bescherte dem neuen Cruze in Marokko die erste Pole-Position - Alain Menu in der Qualifikation gleich doppelt im Pech - Nicola Larini auf P5

(Motorsport-Total.com) - Freud' und Leid lagen bei Chevrolet nach der Qualifikation von Marrakesch eng beieinander: Einerseits konnte man dank Rob Huff die erste Pole-Position für den Neuwagen bejubeln, andererseits musste man die Rückversetzung von Alain Menu hinnehmen. Das Fahrzeug des Schweizers war nach dem Wiegen nicht mehr angesprungen - die Regeln sind da knallhart: Menu wurden alle Zeiten aus Q2 gestrichen, der 45-Jährige startet also von P10. Nicola Larini wird das Rennen als Fünfter aufnehmen.

Titel-Bild zur News: Alain Menu, Nicola Larini, Robert Huff

(Fast) alles rosig bei Chevrolet: Rob Huff holte die Pole, Alain Menu wurde bestraft

"Es ist natürlich schon sehr enttäuschend, die zweite Startposition zu verlieren", klagte Menu, nachdem die Rennleitung ihre Entscheidung bekannt gegeben hatte. "Immerhin haben wir aber gesehen, dass der Cruze gute Fortschritte macht. Wir konnten ein hervorragendes Teamergebnis einfahren", stellte der Schweizer Rennfahrer die Leistung seines Rennstalls in den Vordergrund.#w1#

Menu patzt, Larini bricht ab und Huff jubelt

Überhaupt erwischte Menu nicht unbedingt einen glücklichen Tag: "In meiner letzten Runde in Q2 bin ich in Kurve eins seitlich etwas weggerutscht und konnte das Untersteuern vor Kurve zwei einfach nicht mehr in den Griff bekommen", berichtete der Chevrolet-Pilot von seinem Ausflug in der Qualifikation. "So bin ich in die Wand gerutscht. Aber das ist eigentlich keine große Sache."

Robert Huff

Rob Huff bejubelte seine erst zweite Pole in der Tourenwagen-WM ausgiebig... Zoom

Für Teamkollege Larini wurde aber ausgerechnet dieses kleine Malheur zum Verhängnis: "Der Wagen war richtig konkurrenzfähig, aber ich war vermutlich etwas unglücklich", meinte der Italiener. "In Q2 musste ich meine zweite schnelle Runde abbrechen, nachdem Alain in die Wand gerauscht ist. Aber dennoch bin ich sehr zufrieden, denn es war ein großartiger Tag für das Team."

Grund zur Freude hatte Huff mit seiner erst zweiten WTCC-Pole: "Einfach fantastisch", sprudelte es aus dem jungen Briten hervor. "Das ist der erste Straßenkurs in diesem Rennjahr und prompt sind wir vorne mit dabei. Das Team hat wirklich hart dafür gearbeitet. Das ist ein wirklich unglaubliches Resultat. Dieses Ergebnis hat mich positiv überrascht", sagte Huff gegenüber 'Eurosport'.

"Das Auto fühlte sich gut an, hatte guten Grip und eine konstante Pace. Das sind sehr ermutigende Zeichen für den Sonntag", fuhr der erste Polesitter der Tourenwagen-WM in Afrika fort. "Die ganze Testarbeit zwischen Puebla und Marrakesch zahlt sich also aus. Dem neuen Cruze scheinen außerdem Stadtkurse recht gut zu schmecken. Das hat er wohl vom Lacetti geerbt."


Fotos: Rennwochenende in Marrakesch


Am Sonntag werden die Daumen gedrückt...

Doch auch taktisch waren die Chevrolet-Mannen in Marokko perfekt aufgestellt, wie Larini zusammenfassen konnte: "Unsere Windschatten-Strategie hat gepasst. Wir hatten per Los entschieden, wer welche Position einnehmen würde - offensichtlich habe ich dabei einfach die Niete gezogen", bilanzierte der frühere Formel-1-Pilot nach dem entscheidenden Q2.

Alain Menu

Alain Menu: Erst die Waage, dann der Crash - keine Qualifikation nach Plan in Marokko... Zoom

"Die Pole-Position bedeutet, dass wir langsam aber sicher die Früchte unserer harten Arbeit ernten", freute sich Teammanager Mark Busfield über den etwas unerwarteten Erfolg in Marrakesch. "Man kann nur schwer vorhersagen, wie die Rennen am Sonntag verlaufen werden. Es gibt einige Unbekannte, wie beispielsweise die hohen Temperaturen oder die extreme Belastung für die Bremsen."

"Außerdem könnte es einige Safety-Car-Phasen geben. Wir sind mit P1, P5 und P10 aber durch die Bank gut aufgestellt und sollten für beide Rennen gute Karten haben", gab sich Busfield für die Afrika-Premiere vorsichtig optimistisch. Europa Manager Eric Nève fand ebenfalls nur lobende Worte: "Wir sind natürlich hochzufrieden damit, die erste Pole-Position für den Cruze erobert zu haben."

"Das ist schließlich erst das dritte Rennwochenende für diesen Wagen. Besonders freut uns, dass es hier in Marokko geklappt hat, denn die WTCC wurde hier sehr herzlich willkommen geheißen. Wir haben hier jede Menge Fans", sagte Nève nach der Qualifikation von Marokko. "Am Sonntag werden wir demnach unsere traditionellen Schlipse tragen - und einfach die Daumen drücken."