Aller Anfang ist schwer: Ladygin und seine Rookie-Rennen
Kirill Ladygin stieg zum letzten Saisondrittel in die Tourenwagen-WM ein und hatte zunächst mit einigen Schwierigkeiten zu kämpfen - positives Rennfazit
(Motorsport-Total.com) - 2008 wagten die russischen Automobilhersteller von Lada den Sprung in den internationalen Motorsport und gingen erstmals in der Tourenwagen-Weltmeisterschaft WTCC an den Start. Nach einigen Problemen zum Auftakt konnte sich Lada mit dem 110-Modell als feste Größe im Privatier-Mittelfeld etablieren. Meistens war allerdings nur Jaap van Lagen dazu in der Lage, das Potential des Wagens in WM-Punkte umzusetzen. Kirill Ladygin schlug sich in seiner kurzen Zeit allerdings ebenfalls achtbar.

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Unterwegs in Okayama: In Japan holte Kirill Ladygin einen sechsten Privatrang
Der ehemalige Lada-Testfahrer stieß in Imola zur Russian-Bears-Truppe und bestritt die restlichen Rennwochenenden des Jahres als dritter Einsatzfahrer neben van Lagen und Teamchef Viktor Shapovalov. Ganz einfach war der Einstand aber nicht: "Ich habe etwas Zeit gebraucht, um mich an den Fahrstil des Lada 110 in der WTCC zu gewöhnen. Das hat mich anfangs etwas beschäftigt, aber Macao konnte ich schließlich richtig genießen", meinte Ladygin.#w1#
"Ich musste mich dennoch komplett umstellen und das Fahren auf einem Rundkurs quasi komplett neu erlernen", erläuterte der Russe auf der Homepage des Teams. "Die Rennstrecken sind alle ziemlich lang und haben reichlich Kurven, wohingegen die russischen Pisten zumeist relativ kurz sind." Hinzu kam freilich, dass Ladygin in Okayama und Macao auf komplett neuem Terrain antreten musste - holte dabei aber drei seiner vier WM-Punkte.
"In Japan ist mir dann allmählich aufgegangen, worauf es ankommt. So muss ich zum Beispiel das Bremspedal erst kräftig durchdrücken und dann langsam wieder Druck wegnehmen, um sauber in den Kurveneingang einfahren zu können. Es sind diese kleinen Tricks, die letztendlich zum Erfolg führen", so Ladygin - schränkte aber umgehend ein: "Man muss im Hinterkopf behalten, dass Russian Bears in diesem Jahr neu in der WTCC war und dass der Wagen eine komplette Neuentwicklung ist."

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Kirill Ladygin absolvierte bislang acht Rennen in der Tourenwagen-WM Zoom
Mit 46 Punkten - Lada war erst ab Estoril punkteberechtigt - erreichte die zum Schluss drei Fahrer starke Mannschaft den sechsten Herstellerrang bei den Privatiers. Bei jedem Renneinsatz gab's WM-Zähler. "Das ist eine großartige Leistung", meinte Ladygin. "Auch wenn wir in diesem Jahr Probleme mit der Homologierung der Motoren hatten, so muss man dem gesamten Team für die Vorbereitung der Wagen doch ein Kompliment aussprechen."
"Ich halte den Wagen für gut ausbalanciert und es steckt viel Potential darin, was wir hoffentlich in naher Zukunft abrufen können. Das Auto reagiert prima auf Einstellungsänderungen, nur die Motorleistung ist im Moment noch eine große Baustelle", so Ladygin abschließend. In der Winterpause hat die russische Truppe jedenfalls noch einmal Zeit zum Nachbessern, denn bei den Überseerennen soll noch einmal der 110 ran, ehe in Europa der neue Priora debütieren soll.

