• 28.02.2009 12:22

  • von Roman Wittemeier

WRC: Turbos sind noch nicht ganz vom Tisch

Am 17. März soll der FIA-Weltrat abschließend über das zukünftige Reglement der Rallye-Weltmeisterschaft entscheiden: Kommen 1,6-Liter-Turbos ab 2013?

(Motorsport-Total.com) - Der gesamte Motorsport ist angesichts der weltweiten Wirtschaftskrise im Wandel. In fast allen Serien werden kurzfritsig neue Regeln aufgestellt, die dem enormen Kostendruck entgegenwirken sollen. Auch in der Rallye-Weltmeisterschaft (WRC) ist man deutlich gewarnt. Die Rückzüge von Subaru und Suzuki sprechen eine deutliche Sprache. Um den Sport kostengünstiger zu gestalten, soll schon bald ein Regelwerk "Super 2000 plus" gelten.

Titel-Bild zur News:

Die WRC soll auch mit S2000-Reglement eine große Show bieten

Über das "plus" als Anhängsel des S2000-Reglements wird immer noch diskutiert. FIA-Chef Max Mosley möchte es angesichts der Zusatzkosten am liebsten ganz streichen und mit Standard-Ausrüstung fahren, um ein möglichst größes Sparpotenzial auszuschöpfen. Sowohl Fahrer als auch viele Teammitglieder sprechen sich für eine Aufrüstung aus: Die einen wollen nur ein Aerodynamik-Kit, die anderen auch eine Turboaufladung.#w1#

"Das Regelwerk liegt in Händen der FIA", sagte ISC-Chef Simon Long auf 'wrc.com'. Der neue Chefvermarkter der WRC fügte hinzu: "Wir durften allerdings als neuer Promoter der Serie unsere Meinung kundtun. Aus unserer Sicht muss die WRC die Spitze des Rallyesports darstellen. Für eine Weltmeisterschaft ist es umso wichtiger, dass sich die Wagen von anderen hervorheben. Unsere Aufgabe als Promoter ist es dann, diese Vorzüge deutlich darzustellen."

Rallye Neuseeland

Ein reines S2000-Auto: Wer will schon lammfromme Rallyeboliden sehen? Zoom

"Wir wollen ein markantes WRC-Fahrzeug", sagte Long weiter. "Die neuen WRC-Regeln müssen nun bald vom FIA-Weltrat abgesegnet werden. Als Basis dient offenbar ein S2000-Reglement, höchstwahrscheinlich wird es aber Aerokits geben, damit sich diese Autos von anderen Rallyefahrzeugen unterscheiden. Die WRC-Autos sollten diejenigen sein, die alle Fans am liebsten sehen möchten. Ein solches Paket würde auch den Kostenrahmen nicht sprengen, falls sich neue Teams für einen Einstieg interessieren."

Es sei auf der anderen Seite allerdings wichtig, dass man der Entwicklung der Fahrzeuge gewisse Grenzen setze, damit es nicht zum Ausufern komme. Daher sollte man gerade auf Turbos für 2011 verzichten. "Natürlich sind Turbomotoren noch nicht vom Tisch", sagte Long. "Wir müssen jetzt aber erst einmal die Kosten niedrig halten, damit andere Hersteller kommen. Wir müssen aber auch irgendwann dem Trend zu kleineren, aufgeladenen Triebwerken Rechnung tragen." Für 2013 wird daher möglicherweise auf ein 1,6-Liter-Turboaggregat umgestellt. Ähnliche Pläne gibt es ebenfalls in der Tourenwagen-Weltmeisterschaft (WTCC).