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WRC-Sparzwang: S2000 ohne Aufrüstung?
Ab 2010: Eigentlich sollen S2000-Autos mit einem Bausatz für die WRC "aufgemotzt" werden, doch FIA-Präsident Max Mosley hält das für unnötig
(Motorsport-Total.com) - Die WRC steigt ab 2010 um auf S2000-Fahrzeuge. So viel steht schon einmal fest. Noch nicht entschieden ist aber, wie die S2000-Basis-Autos für die WRC-Einsätze aufgerüstet werden - oder ob überhaupt. Da die reinen S2000-Autos den meisten Beteiligten für die Rallye-Weltmeisterschaft zu unspektakulär erschienen, hat man sich darauf geeinigt, dass sie mit einem Bausatz - zum Beispiel per Turbolader und Flügel - aufgerüstet werden sollen.

© xpb.cc
Max Mosley meint, dass die WRC auch S2000er ohne Zusatzkit fahren kann
Wie genau die Richtlinien für diesen Bausatz sein sollen, das klamüsern FIA und Hersteller derzeit auseinander. Erst vergangene Woche gab es ein entsprechendes Meeting. Doch geht es nach FIA-Präsident Max Mosley, ist ein solches WRC-Kit gar nicht zwingend nötig. Er kann sich - anders als zum Beispiel Rekordweltmeister Sébastien Loeb - vorstellen, dass in der WRC auch mit ganz normalen, herkömmlichen S2000-Boliden eine gefahren werden kann.#w1#
Mosley verweist nämlich darauf, dass auch in der WRC gespart werden muss, wo es nur geht. Der FIA-Weltrat habe zwar im Dezember die Aufrüstung der S2000-Fahrzeuge per Bausatz beschlossen, doch nach dem Ausstieg von Subaru und Suzuki könnten "manche Leute ihre Meinung noch einmal überdenken", sagte Mosley in einem Interview mit dem 'Autosport'-Magazin.
Im Weltrat sei die Mehrheit der Meinung gewesen, dass ein WRC-Bausatz zur Verfügung stehen müsse, so Mosley, "doch das könnte jetzt wieder in Frage gestellt werden. Man könnte darüber noch einmal sprechen. Wenn das Kit unbedingt gewünscht ist, dann bedeutet das sowohl für die Hersteller als auch für private Teilnehmer ganz klar höhere Kosten." Vielleicht könne man die Kosten für den Bausatz aber auch im Rahmen halten, schränkte Mosley ein.
Kein Verständnis für Kritik
Der fünfmailge Weltmeister Loeb hatte sogar gedroht, dass er nicht mehr weiter WRC fährt, wenn er mit S2000-Autos fahren muss. Sie sind seiner Meinung nach viel zu langweilig. Der Citroën-Star lenkte erst etwas ein, als beschlossen wurde, dass die Fahrzeuge für die WRC "aufgemotzt" werden. Auch im FIA-Weltrat war man der Auffassung, dass pure S2000-Autos schlecht für das Spektakel seien. Das kann Mosley jedoch nicht nachvollziehen.
"Was ein Auto spektakulär macht, ist erstens der Fahrer und zweitens die Bedingungen", konterte der FIA-Präsident. Hingegen mache es keinen Unterschied, wenn man einen weiteren Flügel anbaue und ein paar PS mehr freisetze. "Doch wir leben in einer Demokratie und das war die Meinung des Weltrats. Aber es könnte jetzt an der Zeit sein, dass wir das ganze mit anderen Augen noch einmal betrachten."
Der FIA-Weltrat trifft sich im März und soll dann über die technischen Spezifikationen für 2010 entscheiden. Mosley jedenfalls betonte, dass es Hersteller gäbe, die dann in die WRC einsteigen, wenn ohne eine S2000-Aufrüstung gefahren wird. Und er erinnerte erneut daran, dass mit dem Verzicht auf einen Bausatz noch mehr Kosten gespart werden könnten als bisher.

