• 26.02.2009 16:22

  • von Britta Weddige

Schotterpneus auf Asphalt: Zweifel bleiben

Nach Tests von Citroën und Ford hat Pirelli fast keine Bedenken mehr wegen des Asphalt-Schotter-Mixes auf Zypern, doch ganz sorgenfrei ist man noch nicht

(Motorsport-Total.com) - Bei der Rallye Zypern Mitte März bekommen es die Piloten zum einzigen Mal in dieser Saison mit beiden Untergründen zu tun: Am Freitag wird auf Asphalt gefahren, am Samstag und Sonntag auf Schotter. Um Kosten zu sparen wurde aber festgelegt, dass auch auf Zypern nur mit einem Reifentyp gefahren werden darf. Als logische Folge wurde der Schotterreifen bestimmt. Doch es gab zahlreiche Bedenken, ob dieser Pneu auch für den Asphalt robust genug ist. Manch Beteiligte fürchteten, dass die Schotterreifen schon nach wenigen Asphaltkilometern völlig abgefahren sind.

Titel-Bild zur News: Pirelli Schotterreifen

Pirelli-Schotterreifen werden auf Zypern einer speziellen Prüfung unterzogen

Um die Haltbarkeit der Reifen zu prüfen, wurde deshakb intensiv getestet. Citroën war in Spanien unterwegs, Ford absolvierte einen Testmarathon auf Sardinien. Nach diesen Tests sieht man bei Pirelli die Bedenken zerstreut - zumindest weitgehend. "Dass die Tests aufgeteilt waren, war besser für uns, denn so konnten wir in zwei verschiedenen Umgebungen testen", erklärte Pirelli-Manager Mario Isola. "In Spanien hatten wir eine kurvenreiche und raue Straße, auf Sardinien sind wir auf einer schnelleren Straße gefahren, die lange Kurven und einen ebeneren Asphalt hat."#w1#

"Das allgemeine Gefühl der Fahrer war nicht so schlecht, auch wenn sie mehr gedriftet sind als mit Asphaltreifen", bilanzierte Isola. "Wir hatten Sorgen, dass Blasen geworfen werden, aber das ist nicht passiert." Doch ein paar Zweifel ob der Haltbarkeit der Reifen gibt es nach wie vor, und deshalb bekommen die Piloten nach dem 30 Kilometer langen Freitagsprüfungen SS1 und SS4 zusätzliche Reifen zur Verfügung gestellt.

"Wir sind mit der FIA übereingekommen, dass wir den Teams für den ersten Tag vier zusätzliche Reifen mitbringen. Jedes Auto bekommt zwei Extra-Reifen", berichtete Isola. "Wenn sie wollen, können sie uns ihre gebrauchten Reifen geben und sie bekommen von uns zwei neue. Auf diese Art und Weise können sie in die zweite Prüfung mit vier neuen Reifen starten, wenn sie zwei Ersatzreifen dabei haben."

Auch Isola ist nicht so ganz glücklich damit, dass mit Schotterreifen auf Asphalt gefahren wird, doch die Kostenersparnis steht auch für ihn im Vordergrund: "Es ist natürlich nicht die beste Situation für uns, da wir Reifen für spezifische Oberflächen entwickeln. Aber es ist ein Kompromiss, damit Teams und Hersteller nicht so viele Ersatzteile mitnehmen müssen. Und unter diesen speziellen Bedingungen sind wir mit den Ergebnissen sehr zufrieden."