Wolfgang Hatz: Porsche und Le Mans gehören einfach zusammen

Der ehemalige Porsche-Funktionär Wolfgang Hatz freut sich auf die Rückkehr von Porsche nach Le Mans - Er hält die neue Prototypen-Spitze für den richtigen Weg

(Motorsport-Total.com) - "Sagen wir, Le Mans und Porsche gehören zusammen", sagt Wolfgang Hatz gegenüber 'Motorsport-Total.com'. Der ehemalige Forschungs- und Entwicklungsvorstand bei Porsche begrüßt die Rückkehr des Sportwagenherstellers zum Langstrecken-Klassiker in Frankreich und glaubt, dass sowohl die LMH- als auch LMDh-Klasse als Speerspitze des Prototypensports die richtigen Rahmenbedingungen schaffen.

Titel-Bild zur News: Porsche 919 Hybrid

Porsche kehrt mit einem LMDh-Projekt nach Le Mans zurück Zoom

Immerhin soll die Hypercar-Klasse, die im Jahr 2021 in der Langstrecken-WM (WEC) und in Le Mans debütiert deutlich kostengünstiger sein als die LMP1-Kategorie, die von der LMH abgelöst wurde. Die LMHd-Klasse aus Amerika soll sogar noch einmal deutlich günstiger sein als die Le-Mans-Hypercars aus Frankreich. Hatz begrüßt beide Philosophien sowie die Angleichung beider Klassen, um eine starke Spitzenkategorie im Prototypensport zu schaffen.

"Es war damals der richtige Weg mit den Hybridautos, die wir ab 2014 eingesetzt haben", erinnert sich Hatz. "Das hat schon in der Entwicklung einen riesigen Push gegeben. Heute steht das Thema Kosten natürlich noch mehr im Fokus. Deswegen finde ich es auch gut, dass man ein Reglement findet, damit möglichst viele daran teilnehmen können und in dem es möglichst viele Einheitsteile gibt."

Außerdem glaubt Hatz daran, dass die Technologien, die aktuell nur den Spitzenkategorien vorbehalten sind, eines Tages auch in die kleineren Rennserien Einzug erhalten, da die Kosten sinken und auch die Einstiegshürden schwinden: "Das ist ja bei solchen Technologien immer so, die werden auf Toplevel eingeführt. Wir haben natürlich viel vom 918 gelernt und viel Know-how in den Le-Mans-Prototypen 919 einfließen lassen."

"Wir hatten dann aber auch mit dem Hochvolt-System einen Rückfluss auf den Porsche Taycan, das erste Fahrzeug der Welt mit einem Hochvolt-System", so Hatz weiter. "Das waren Ergebnisse, die wir auch aus dem Le-Mans-Projekt gelernt haben. Deshalb ist es bei neuen und recht aufwendigen Technologien so, dass sie auf höchsten Level eingeführt werden. Dann fließen sie in niedrigere Serien ab. Das ist in der Vergangenheit immer so gewesen."

Mit der neuen LMH- und LMDh-Klasse bekommt auch der Kundensport über Privatteams die Chance, um Siege bei legendären Rennen wie Le Mans und Daytona mitzukämpfen. Eine Entwicklung, die Hatz ebenfalls begrüßt: "Find ich gut, ja! Das Problem, das ich oft in den verschiedensten Rennserien sehen, ist, wenn es dann irgendwann auf Toplevel nur auf Herstellerebene funktioniert und der Erfolg ausbleibt oder andere Dinge passieren."


WEC: LMH und LMDh im Vergleich

Die neue Hypercar-Klasse der Langstrecken-Weltmeisterschaft (WEC) wird zweigeteilt sein - Ein Blick auf die zwei Konzepte LMH und LMDh

"Da läuft es dann ganz schnell darauf hinaus, dass sich die Hersteller zurückziehen", stellt er klar. "Um den Thema längerfristig eine Chance zu geben, halte ich [den Kundensport] für richtig und sinnvoll." Deshalb glaubt Hatz auch an eine neue goldene Ära des Sportwagensports:"Ich kann nur sagen, aber vielleicht es nicht repräsentativ, dass viele Leute auf mich zukommen und mir sagen, dass die Themen Sportlichkeit und Emotionen weiterhin eine wichtige Rolle spielen. Sportwagen wird es auch in Zukunft geben. Davon bin ich überzeugt."

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