WEC-Prolog Katar 2024: Porsche in allen Sessions vorn!

Nach Jota am Montag legt das Werksteam Penske bei den WEC-Testfahrten am Dienstag nach - Alle vier Sessions gehen an Porsche - Motorprobleme bei Alpine

(Motorsport-Total.com) - Der offizielle Vortest zur Langstrecken-Weltmeisterschaft (WEC) auf dem Losail International Circuit in der Nähe von Doha ist mit zwei Testsessions bei Tageslicht zu Ende gegangen. Die neun Fahrzeuge, die in der ersten Session an den Start gegangen waren - darunter auch die beiden Jota-Porsche - waren in der vierten Session nicht mehr dabei.

Titel-Bild zur News: Der Porsche 963 geht nach vier Bestzeiten als Favorit in den Saisonauftakt

Der Porsche 963 geht nach vier Bestzeiten als Favorit in den Saisonauftakt Zoom

Dennoch behielten die Porsche 963 ihre weiße Weste. Denn nach den beiden Jota-Bestzeiten am Montag legte das Porsche-Werksteam Penske am Dienstag nach. Der Porsche #5 (Campbell/Christensen/Makowiecki) holte dank Frederic Makowiecki beide Tagesbestzeiten.

In der dritten Session reichte eine Zeit von 1:41.223 Minuten für die Bestzeit, in der vierten Session fuhr der Franzose mit 1:40.404 Minuten die schnellste Zeit des gesamten Tests. Das ist insofern bemerkenswert, als die Temperaturen am Dienstagnachmittag natürlich höher waren als am späten Montagabend, als Callum Ilott 1:40.541 Minuten gefahren war.

Es war nicht alles eitel Sonnenschein für Porsche Penske Motorsport, denn Kevin Estre im Porsche #6 (Estre/Lotterer/L. Vanthoor) hatte im Nachmittagstraining einen Unfall. Er brachte den Porsche 963 aus eigener Kraft zurück an die Box. Laurens Vanthoor sorgte für die sechstbeste Zeit, nachdem die #6 das Vormittags-Training auf dem dritten Platz beendet hatte.

Selbstverständlich sind vor allem die Einzelzeiten mit Vorsicht zu genießen, da die Teams unterschiedliche Programme fuhren. Dennoch sind vier Porsche-Bestzeiten natürlich nicht aus der Luft gegriffen. Auch die Tatsache, dass Ferrari weiterhin stark auftrat, ist ein Indiz dafür, dass der 499P in Lusail wirklich gut funktioniert. Die drei AF-Corse-Boliden belegten am Nachmittag geschlossen die Plätze drei bis fünf.

Vor ihnen lag der Cadillac #2 (Bamber/Lynn/Bourdais), mit dem Alex Lynn in 1:40.458 Minuten die zweitschnellste Zeit des Prologs fuhr. Der Cadillac unterstrich damit, dass das LMDh-Konzept nun offensichtlich mit den LMH mithalten kann.


Fotos: WEC-Prolog 2024 in Lusail


Peugeot schneller als Toyota

Für eine positive Überraschung sorgte Peugeot. Der 9X8, in Katar noch in der alten Version ohne Heckflügel, scheint auf der recht ebenen Strecke gut zu funktionieren. Der Peugeot #94 (di Resta/Duval/Vandoorne) führte die dritte Session sogar über weite Strecken an und belegte den zweiten Platz. In der Gesamtwertung ist man sogar die viertstärkste Marke.

Doch Toyota abzuschreiben, wäre zu früh. Denn Gazoo Racing setzte konsequent auf Rennabstimmung. Den einzigen nennenswerten Angriff auf eine Topzeit unternahm Nyck de Vries im Toyota #7 (Conway/Kobayashi/de Vries) zum streckentechnisch ungünstigsten Zeitpunkt am Dienstagmorgen, als noch viel Sand auf der Strecke lag. Seine 1:41.789 Minuten waren eine halbe Sekunde langsamer als die Peugeot-Zeit von Stoffel Vandoorne zum gleichen Zeitpunkt.

Von den neuen Marken war wie schon am Montag BMW in der Endabrechnung am schnellsten. Robin Frijns brachte den BMW M Hybrid V8 in der vierten Session in 1:41.958 Minuten unter die 1:42-Minuten-Marke.

Lamborghini und Alpine kamen noch nicht richtig in Fahrt. Der Lamborghini SC63 verpasste den Start der ersten Session, weil über Nacht am Fahrzeug gearbeitet wurde. Der Alpine #35 (Chatin/Habsburg/Milesi) hatte in der dritten Session Motorprobleme. Auch der Proton-Porsche #99 (Tincknell/Jani/Andlauer) war nach nächtlichen Arbeiten am Dienstagmorgen noch nicht komplett einsatzbereit, fuhr aber am Nachmittag in die Top 10.

LMGT3 verspricht Spannung

In der LMGT3-Kategorie bleibt es wie erwartet eng. Zwar gingen beide Bestzeiten an den D'station-Aston-Martin #777 (Mateu/Bastard/Sörensen) durch Marco Sörensen und Erwan Bastard. Bastards 1:54.778 Minuten im Abschlusstraining waren die Tagesbestzeit.

Beide Zeiten waren allerdings langsamer als die Bestzeit von Gregoire Saucy im United-Autosports-McLaren #59 (Cottingham/Costa/Saucy) in der schnelleren Abendsession am Montag.

Zweimal Zweiter wurde der AF-Corse-Ferrari #54 (Flohr/Castellacci/Rigon), der damit in allen drei Sessions, an denen er teilnahm, Zweiter wurde. In beiden Sitzungen blieben neun Fahrzeuge von jeweils fünf Marken innerhalb des Ein-Sekunden-Fensters.

Die WRT-BMW, die Manthey-Porsche und die Proton-Ford lagen bislang noch zurück. Allerdings hat sich der Abstand am Dienstag deutlich verringert.

Nach der Katzeninvasion am Montag gab es auch am Dienstag eine Kuriosität. Die Nachmittagssitzung musste unterbrochen werden, weil die Streckenkameras ausgefallen waren. Am Vormittag gab es zwei kürzere Unterbrechungen wegen Reinigungsarbeiten.

Das Rennwochenende der 1.812 Kilometer von Katar beginnt am Donnerstag um 12 Uhr MEZ.

(Ergebnis Session 3)
(Ergebnis Session 4)