Bestätigt: Porsche 963 bekommt 90-Grad-"Crossplane"-Kurbelwelle, aber...

Der Porsche 963 bekommt eine "Crossplane"-Kurbelwelle: Welche Vorteile das Teil bietet, was sich am Sound ändert und warum die schnelle Einführung unmöglich ist

(Motorsport-Total.com) - Porsche bestätigt, dass der 4,6-Liter-Twin-Turbo-V8 des 963 eine "Crossplane"-Kurbelwelle erhält. Die neue Kurbelwelle mit einem Hubzapfenversatz von 90 Grad (statt 180 Grad) soll vor allem die Motorvibrationen reduzieren, die in der Debütsaison des LMDh-Boliden für Probleme mit der Zuverlässigkeit gesorgt hatten. Auch der Sound wird sich dadurch erheblich verändern.

Titel-Bild zur News: Der Porsche 963 wird einen völlig neuen Sound erhalten

Der Porsche 963 wird einen völlig neuen Sound erhalten Zoom

Allerdings wird das Update erst nach den 24h von Le Mans (15./16. Juni) zum Einsatz kommen. "Wir werden die neue Kurbelwelle in Le Mans nicht einsetzen, die Entscheidung ist gefallen", bestätigt Urs Kuratle, Werksleiter des Porsche LMDh. "Die Verantwortlichen haben uns ein klares Ziel gesetzt, klare Vorgaben, wie wir die Kurbelwelle einbauen müssen, und es wird uns nicht erlaubt, das vor Le Mans zu tun."

Die FIA und der Automobile Club l'Ouest (ACO) hatten die Bedingung gestellt, dass der überarbeitete Motor schon beim zweiten Saisonlauf der Langstrecken-Weltmeisterschaft (WEC) in Imola (21. April) zum Einsatz kommen müsste, um die Leistung beim Rennen in Italien und dem darauffolgenden WM-Lauf im belgischen Spa (11. Mai) zu testen. Diese Bedingung konnte Porsche nicht erfüllen.

Denn die Zeit hätte nicht ausgereicht, um die notwendigen Dauertests vor der Homologation des Motors durchzuführen und eine ausreichende Anzahl von Einheiten für die Werksmannschaft von Penske sowie alle Kundenteams zu produzieren.


Unterschied zwischen Flatplane und Crossplane

Porsche verbessert Zuverlässigkeit mit Update

"Ich sage nicht, dass das eine schlechte Entscheidung ist", so Kuratle. "Es gab von Anfang an eine klare Kommunikation mit den leitenden Gremien und wir sagten: 'OK, wir versuchen es zu tun. Es ist eine Herausforderung.' Jetzt müssen wir sagen, dass das Risiko zu groß ist."

Das Problem: Der WEC-Lauf in Imola fällt mit dem IMSA-Rennen in Long Beach zusammen. Das LMDh-Regelwerk lässt allerdings nur eine Homologation zu, was bedeutet, dass alle Autos immer mit der gleichen Spezifikation fahren müssen. Porsche hätte daher Motoren für die vier Penske-Werksautos sowie fünf Kundenfahrzeuge von Jota, Proton und JDC-Miller produzieren müssen.

Die Entscheidung, die Einführung der neuen "Crossplane"-Kurbelwelle noch einmal zu verschieben, fiel den Porsche-Verantwortlichen etwas leichter, weil das neueste LMDh-Hybridsystem, das gemeinsam von Bosch, WAE Technologies und Xtrac für die 24 Stunden von Daytona im Januar entwickelt wurde, bereits einen Erfolg zeigte.

Porsche hat mittlerweile viele Autos am Start...

Porsche hat mittlerweile viele Autos am Start... Zoom

"Es gab verschiedene Hybridversionen, es gab 2.3, 2.3* und jetzt 2.4, und diese Änderungen gehen in eine gute Richtung", bestätigt Kuratle. "Unsere vier Autos liefen in Daytona ohne Probleme auf der Hybridseite. Diese Tatsache hat uns bei der Entscheidung geholfen."

Datum für "Crossplane"-Premiere noch offen

"Wir haben entschieden, uns bei allen Langstreckenläufen vor Le Mans auf die alte Kurbelwelle zu konzentrieren; mit der neuen würden wir nicht genug Laufleistung bekommen", begründet Kuratle. "Wir wollen es immer noch einführen und werden es in diesem Jahr auch versuchen."

"Der Ball liegt jetzt auf unserer Seite. Wir müssen uns ein neues Datum für die Einführung überlegen. Wir kennen die Grenzen der leitenden Gremien und müssen versuchen, sie einzuhalten", erklärt der LMDh-Leiter von Porsche. "Sie müssen genehmigen, ob wir es einführen dürfen oder nicht, aber es sieht ziemlich danach aus, dass es erlaubt sein wird."

Nach der Freigabe durch FIA und ACO muss Porsche alle Motoren umrüsten. "Dieses Datum ist noch nicht festgelegt. Wir müssen abwarten", so Kuratle. Auch die Frage, ob Porsche einen Evo-Joker ziehen muss, um die "Crossplane"-Kurbelwelle nutzen zu dürfen, ist ungeklärt.

Noch ist unklar, wann die neue Kurbelwelle im Porsche 963 eingeführt wird

Noch ist unklar, wann die neue Kurbelwelle im Porsche 963 eingeführt wird Zoom

Porsche 963 bald mit typischen V8-Blubbern?

Kuratle glaubt, dass Porsche "wahrscheinlich" einen Evo-Joker einsetzen muss, auch wenn weniger an der Leistung als der Zuverlässigkeit gearbeitet wurde. Upgrades, die ausschließlich zugunsten der Zuverlässigkeit vorgenommen werden, sind nicht begrenzt, müssen aber dennoch von den Regelmachern genehmigt werden.

Die Änderungen am Motor sind gering. "Der Block ist derselbe", erklärt Kuratle. "Man tauscht die Kurbelwelle aus und baut sie wieder ein, das war's. Und es ist ein bisschen Software im Spiel."

Attraktiver Nebeneffekt: Durch die neue "Crossplane"-Kurbelwelle wechselt die Zündreihenfolge ungleichmäßig zwischen beiden Zylinderbänken, was sich im charakteristischen Blubbern der typischen Ami-V8 widerspiegelt.


Englische Erklärung: Flatplane vs. Crossplane

"Nach dem, was wir auf dem Prüfstand hören, ist es ein schöner Sound", verspricht Kuratle. "Vielleicht haben wir jetzt einen typischeren Porsche-Sound, so wie er jetzt ist, aber der Sound wird sich verändern, entweder zum Guten oder zum Schlechten."

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