Toyota will Bestzeit nicht überbewerten
Kazuki Nakajima fährt in Japan ein Super-GT-Rennen, aber seine Toyota-Teamkollegen Lapierre/Wurz erzielten beim Auftakt in Sao Paulo Bestzeit im WEC-Training
(Motorsport-Total.com) - Nach der starken Vorstellung in Le Mans und dem zweiten Platz in Silverstone scheint Toyota auch in Sao Paulo ein ernsthafter Herausforderer von Platzhirsch Audi zu sein. Nicolas Lapierre erzielte gestern im zweiten Freien Training in 1:23.272 Minuten sogar die Bestzeit und klassierte sich rund eine halbe Sekunde vor den beiden Audi-Trios.

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Toyota ist in Interlagos ein heißer Tipp auf den ersten WEC-Sieg Zoom
Zunächst hatte noch Teamkollege Alexander Wurz das Tempo vorgegeben, doch der Österreicher blieb am Ende bei 1:23.623 Minuten stehen - selbst das war noch schneller als die beste Audi-Zeit. "Ich bin im ersten Training am meisten gefahren", berichtet Lapierre, "denn ich musste die Strecke lernen. Wegen des Nieselregens war das nicht einfach - und dann nahm der Regen sogar noch zu. Aber es waren zwei gute Sessions."
"Interlagos ist eine nette Strecke mit schönen Kurven und großen Höhenunterschieden. Der Verkehr ist schwierig, weil die Strecke nicht besonders breit ist und es nicht viele Geraden gibt", fährt er fort. "Unser Basis-Setup ist gut. Wir können es noch optimieren, aber wir profitieren von der in Silverstone gesammelten Erfahrung, kennen die Aerodynamik besser und kommen gut voran. Die Strecke verändert sich laufend und bietet immer mehr Grip. Das müssen wir im Hinterkopf behalten."
Auch aus Sicht von Wurz war es ein "interessanter" Tag. Die Bestzeit will der Österreicher jedoch nicht überbewerten: "Natürlich ist es nett für das Team, am Ende Erster zu sein, aber das ist nur das Training und nicht das Rennen. Wir haben nun viele Daten, auf Basis derer wir das Setup einstellen können. Das Auto fühlt sich gut an, wir können es aber noch optimieren. Hier ist es immer wichtig, einen guten Kompromiss zwischen Aerodynamik und Mechanik zu finden."
Toyota scheint diesbezüglich Fortschritte gemacht zu haben, denn während man im ersten Training noch Rückstand auf Audi hatte und um zehn km/h Topspeed langsamer war, fehlten in der zweiten Session nur noch drei km/h. Aber Topspeed ist nicht alles: "Die Strecke ist anspruchsvoll, aber ich mag sie. Ich glaube, wir müssen uns auf ein extrem schwieriges Rennen mit wirklich dichtem Verkehr einstellen", befürchtet Wurz.

