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Punkt war erst der Anfang: Mick Schumacher verspricht noch mehr
Mick Schumacher holte in Sao Paulo seinen ersten Punkt in der Langstrecken-Weltmeisterschaft - Warum er nicht ganz zufrieden ist und noch mehr kommen wird
(Motorsport-Total.com) - "Wir hatten das Potenzial und den Speed, haben es aber nicht ganz zusammengebracht." - Nicht ganz zufrieden zeigt sich Mick Schumacher nach seinem ersten WM-Punkt in der Langstrecken-Weltmeisterschaft (WEC) im Autodromo Jose Carlos Pace in Interlagos. Der Alpine-Pilot belegte mit seinen Teamkollegen Nicolas Lapierre und Matthieu Vaxiviere im 6-Stunden-Rennen den zehnten Platz.

© Motorsport Images
Mick Schumacher erzielte in Sao Paulo seinen ersten WM-Punkt Zoom
Schumacher setzte sich zu Beginn des Rennens in Szene. Vom elften Startplatz ins Rennen gegangen, fiel er in der Startphase zunächst etwas zurück, kämpfte sich aber im Laufe der ersten Stunde in intensiven Kämpfen bis in die Top 10 vor. Zu Beginn des Rennens war er für einen Doppelstint eingeteilt. Dabei fuhr er mit 1:26.837 Minuten die schnellste Runde auf seinem Auto.
Beim ersten Boxenstopp entschied sich Signatech Alpine gegen einen Reifenwechsel. Das spülte Schumacher zunächst auf den sechsten Platz nach vorn, doch nun musste er die alten Reifen über die Distanz bringen.
Und das erwies sich im Autodromo Jose Carlos Pace als schwierig. Der Asphalt, der 2014 neu verlegt worden war, ist während der zehnjährigen Abwesenheit der WEC in Brasilien extrem gealtert. Entsprechend hoch war der Reifenverschleiß im Rennen.
"Wir hätten zu Beginn des Rennens einige Entscheidungen treffen können, die uns in eine noch bessere Position gebracht hätten", sagt er nach dem Rennen und spielt damit offensichtlich auf den ersten Boxenstopp an. Zahlreiche Fahrzeuge kamen mit frischen Reifen von hinten angeflogen und zogen vorbei.
Schumacher verfolgte Robert Kubica im AF-Corse-Ferrari #83 (Kubica/Schwarzman/Ye), der ebenfalls nicht gewechselt hatte und zusammen mit Schumacher an Boden verlor. Kurz vor dem zweiten Stopp wurde der Pole von Julien Andlauer im Proton-Porsche #99 (Jani/Andlauer) abgeräumt, Schumacher konnte dem Unfall gerade noch ausweichen.
Nach den Stints von Vaxiviere und Lapierre stieg Schumacher für den letzten Stint noch einmal ins Auto, um den letzten Punkt abzusichern. Er musste sich strecken, denn von hinten machte sein früherer Formel-2-Rivale Robert Schwarzman im erwähnten gelben Ferrari mit frischen Reifen Druck und überholte unter anderem das Schwesterauto #35 (Chatin/Habsburg/Milesi).
Schumacher rettete 4,736 Sekunden Vorsprung über die Ziellinie und holte damit seinen ersten WM-Punkt in der WEC. "Ich habe viel im Auto gesessen, das ist schön. Aus meiner Sicht war es ein ziemlich sauberes Rennen - so sauber, wie es in einem 6-Stunden-Rennen nur sein kann. Es hat mir viel Spaß gemacht", resümiert er.
Dieser Punkt war erst der Anfang
Dennoch spricht er von einem "langen Weg, der noch vor uns liegt" und verspricht: "Es gibt viele Dinge, die wir besser machen können, die wir besser machen müssen. Wir geben alle unser Bestes, um es herauszufinden."
Er glaubt, dass mehr Punkte möglich gewesen wären: "Wir hatten das Potenzial und den Speed dafür, haben es aber nicht ganz zusammengebracht." Allzu negativ will er es aber auch nicht sehen: "Wir können nach diesem Rennen trotzdem zufrieden sein, schließlich waren das unsere ersten Punkte in der WEC."
Man darf also gespannt sein, welche Fortschritte Alpine mit dem A424 beim noch jungen Hypercar-Projekt machen wird. Nach den Problemen in Le Mans ist unter anderem ein Motor-Update geplant, das noch in dieser Saison zum Einsatz kommen soll. In Brasilien behalf sich Signatech noch mit einem Software-Workaround, der möglicherweise Leistung gekostet hat.
Für das nächste WEC-Rennen in Austin verspricht Schumacher, der bei Mercedes immer noch als Ersatzfahrer in der Formel 1 unter Vertrag steht: "Wir haben viel Arbeit vor uns. Wir werden uns richtig reinhängen und schauen, dass wir bestmöglich vorbereitet an den Circuit of the Americas kommen." Der erste WM-Punkt, so viel steht fest, soll erst der Anfang sein.


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