• 24.08.2015 14:12

Nürburgring: Kommt die Strecke dem Toyota entgegen?

Toyota geht guter Dinge in das erste WEC-Rennen nach der Sommerpause: Der Nürburgring soll den Stärken des Toyota TS040 Hybrid entgegen kommen

(Motorsport-Total.com) - Mit einem Heimrennen endet für Toyota die zehnwöchige Sommerpause in der Langstrecken-Weltmeisterschaft (WEC). Am Nürburgring will das Motorsportteam aus dem 90 Kilometer entfernten Köln mit seinen beiden TS040 Hybrid erneut um Podiumsplätze mitkämpfen. Nach mehr als 20-jähriger Abstinenz kehrt die Langstrecken-Weltmeisterschaft zurück nach Deutschland.

Titel-Bild zur News: Alexander Wurz, Stephane Sarrazin, Mike Conway

Toyota will auf dem Nürburgring auf das WEC-Podest fahren Zoom

Unter dem Namen "1.000 Kilometer Nürburgring" bildete ab 1953 zunächst die legendäre Nordschleife, später dann die Grand-Prix-Strecke die Kulisse für spannende Duelle in der "grünen Hölle". Der vorerst letzte WEC-Lauf auf deutschem Boden fand 1991 statt. Zur Neuauflage am kommenden Wochenende tritt Toyota in Bestbesetzung an.

Die amtierenden Weltmeister Anthony Davidson und Sebastien Buemi teilen sich mit Kazuki Nakajima erneut den LMP1-Wagen mit der Startnummer 1. Alle drei Fahrer streben die zweite Top-3-Platzierung in Folge an. Am Steuer des zweiten Rennwagens sitzen Alex Wurz, Stephane Sarrazin und Mike Conway, die erstmals in dieser Saison auf das Podium klettern wollen.

Neben den zweitägigen Tests Ende Juli profitieren alle Fahrer von ihren Erfahrungen am Nürburgring in anderen Motorsportserien. Weitere Trainings stehen am Freitag und Samstag an, Samstagnachmittag folgt das Qualifiying. Das 6-Stunden-Rennen startet am Sonntag (30. August) um 13:00 Uhr.

Toyota-Stimmen zum Rennen:

Toshio Sato (Teampräsident): "Es ist schön, dass wir nach der Sommerpause nun wieder auf die Streck egehen. Wir haben uns von der Herausforderung Le Mans erholt und sind bereit für den nächsten Angriff - vor allem am kommenden Wochenende, weil es unser Heimrennen wird, das zweite Heimrennen neben Fuji. Unser Fabrik liegt nahe dem Nürburgring, daher hoffe ich auf große Unterstützung, die uns zusätzlichen motivieren wird."

"Wir geben alles, um in einem harten Rennen eine gute Rolle zu spielen. Wir wollen Audi und Porsche unter Druck setzen. Es wird schwierig. Das ist uns ganz klar. Wir werden aber alles tun, um mithalten zu können. Unser Test auf dem Nürburgring verlief gut, daher denken wir, dass wir bestens vorbereitet zum Rennen kommen werden. Es wird der Start in die zweite Hälfte der WEC-Saison. Wir wollen ein positives Wochenende erleben."

Anthony Davidson: "Ich bin seit 2007 nicht mehr auf dem Nürburgring gefahren, dabei mag ich die Strecke sehr. Es wird schön sein, den TS040 dort erstmals zu fahren, zumal die Strecke ganz anders ist als jene in Le Mans. Es ist eine der altbekannten Strecken, die jeder Fahrer recht gut kennt. Gleichzeitig ist es eine knifflige Piste. Es ist immer gut, mit unserer Serie an Orte zu kommen, wo die Fans die Fahrer und Fahrzeuge gut kennen. Dass wir bisher nie in Deutschland gefahren sind, bedeutet schließlich nicht, dass die deutschen Fans sich nicht für die WEC interessieren."

Sebastien Buemi: "Es ist eine schöne Strecke. Ich war dort mehrfach mit der Formel 3 und auch mit der Formel 1. Der Kurs ist nicht einfach. Es wird großartig sein, dort mit dem LMP1-Auto zu fahren. Es ist toll, dass wir vor deutschen Fans fahren, es wird sicherlich ein toller Event. Das einzige, was mir etwas Sorge macht, ist das Wetter. Das ist in der Eifel immer anders. Ich erinnere mich, dass wir mal im Mai nicht testen konnten, weil Schnee lag. Schneien wird es am kommenden Wochenende sicher nicht, aber man weiß nie, was das Wetter dort macht."

Kazuki Nakajima: "Nach der langen Pause freue ich mich auf weitere Fahrten im TS040. Ich habe die Chance genutzt, mich etwas auszuruhen. Gleichzeitig hatte ich genug zu tun, beispielsweise in der Super Formula. Vor einigen Wochen wurde ich in Fuji Zweiter. Es war nett, mal wieder auf einem Podium zu stehen. Ich hoffe, das gelingt Anthony, Sebastien und mir auch am Wochenende. Es ist eine neue Strecke im WEC-Kalender. Das sollte Möglichkeiten bieten. Der Nürburgring ist nicht gerade die breiteste Strecke. Das wird interessant."


Der Toyota TS040 auf der Nordschleife

TMG simuliert eine Fahrt des TS040 im Simulator: LMP1-Auto rast über die Nordschleife

Alex Wurz: "Ich habe zwei Jahre lang in Nürburg gewohnt, als ich als Teenager in der Formel Ford und Formel 3 unterwegs war. Ich wohnte nur etwa 200 Meter von der Start-Ziel-Geraden entfernt, kenne mich dort also ganz gut aus. Ich habe dort tolle Zeiten erlebt, zahlreiche Rennen gewonnen. Es wird toll, dort mit einem LMP1-Auto zu fahren, denn Sportwagen haben dort wegen des früheren 1.000-Kilometer-Rennens eine lange Tradition. Viele Mitarbeiter werden dort die Autos fahren sehen, an denen sie täglich so hart arbeiten. Das wird bestimmt ganz cool."

Stephane Sarrazin: "2007 und 2008 bin ich meine letzten Rennen auf dem Nürburgring gefahren - beide habe ich gewonnen. Ich habe also beste Erinnerungen an die Strecke im LMP1-Auto. Ich mag den Nürburgring und bin froh, dass er im Kalender ist. Viele kennen die Strecke gut, aber sie ist im LMP1 ganz anders als im Formelauto oder einem GT-Fahrzeug. Es ist eine nette Herausforderung, auf die ich mich freue. Die Strecke sollte uns gut liegen, aber ich weiß nicht genau, was wir erwarten dürfen. Die erste Phase der Saison war schwierig. Wir geben alles, um bald wieder auf dem Podium zu stehen."

Mike Conway: "Es ist super, dass wir in Deutschland fahren. Immerhin haben drei von vier LMP1-Werksteams dort ihren Standort. Für die Fans ist es toll, wenn sie so viele Heimmannschaften sehen können. Ich freue mich darauf, mal zeigen zu können, was man mit einem LMP1-Auto auf dem Nürburgring anstellen kann. Der Kurs ist gut und könnte bezüglich Gripniveau uns entgegen kommen. Das Team hat beim Test viele Daten sammeln können. Es wird spannend, wie sich das Wochenende entwickelt. Hoffentlich werden die Fans ihren Spaß haben."