• 25.11.2013 15:43

McNish: "Titel ist Höhepunkt meiner Karriere"

Langstrecken-Weltmeister Allan McNish über den Titelgewinn in der WEC und die Emotionen nach der Zieldurchfahrt in Schanghai

(Motorsport-Total.com) - Die beiden Sportwagen-Haudegen Tom Kristensen (neun Le-Mans-Siege) und Allan McNish (drei) haben ihre Karrieren in diesem Jahr mit dem Titelgewinn in der WEC krönen können. Die beiden langjährigen Audi-Piloten, die sich einen R18 e-tron quattro mit Loic Duval teilen, haben sich den Titel Weltmeister beim vergangenen Rennen in China vorzeitig gesichert. Für Ex-Formel-1- und Ex-DTM-Pilot Allan McNish ist dieser Erfolg mit vielen Emotionen verbunden.

Titel-Bild zur News: Allan McNish

Allan McNish feiert das erfolgreichste Jahr in seiner Motorsportkarriere Zoom

Frage: "Allan, Glückwunsch zum vorzeitigen Gewinn der Langstrecken-Weltmeisterschaft WEC. Was war dein erster Gedanke, als du in Schanghai über die Ziellinie gefahren bist?"
Allan McNish: "Das war auch für einen erfahrenen Rennfahrer wie mich ein sehr emotionaler Moment. Einen klaren Gedanken kann man da gar nicht fassen. Aber es war ein großes Gefühl von Stolz."

"Wir haben in diesem Jahr drei Rennen gewonnen, waren dreimal Zweiter und haben dann mit Rang drei den Titel geholt. Ich bin einfach unglaublich stolz auf das, was wir in diesem Jahr geleistet haben. Außerdem waren unsere Teamkollegen Marcel Fässler, Andre Lotterer und Benoit Treluyer harte Gegner, die uns den WM-Titel nicht einfach überlassen wollten."

Frage: "Weltmeister zu werden, war das schon immer dein Ziel?"
McNish: "Von Beginn meiner Motorsportkarriere an war ich hungrig auf Siege. Dieses Gefühl hat mich immer motiviert, schon als Kind im Kartsport. Diese Lust auf das Gewinnen treibt mich auch heute noch an. Aber irgendwann einmal Weltmeister zu sein, davon habe ich nicht einmal zu träumen gewagt, als ich 1982 in Morecambe mein erstes Kartrennen gewonnen habe."

Frage: "Welchen Stellenwert hat dieser Titel im Vergleich zu deinen drei Siegen in Le Mans?"
McNish: "Die 24 Stunden von Le Mans sind natürlich ein ganz besonderes Rennen. Dort erfolgreich zu sein ist schon sehr schwierig. Aber eine Meisterschaft wie die WEC zu gewinnen, ist noch komplizierter."

"Es spielen einfach so viele Faktoren eine Rolle: Man fährt auf unterschiedlichen Strecken, bei unterschiedlichen Bedingungen und in verschiedenen Zeitzonen. Und man muss über einen langen Zeitraum immer in Topform sein. Das macht den großen Unterschied aus und diesen Titel so wertvoll. Für mich ist das ohne Zweifel der Höhepunkt meiner bisherigen Karriere, so etwas wie das Sahnehäubchen..."


Fotostrecke: Der Weg der WEC-Champions

Frage: "Du bist der erste Sportwagen-Weltmeister aus Großbritannien seit 21 Jahren und der erste Schotte, der diesen Titel gewonnen hat. Wie wichtig ist dir das?"
McNish: "Derek Warwick war der bislang letzte Brite in der Liste. Als ich Kart fuhr, war er eine echte Größe. Ich lernte ihn kennen, als ich im Nachwuchs-Formelsport fuhr und er gab mir wichtige Tipps. Vor Derek hat Martin Brundle den Titel gewonnen. Ich befinde mich also sicher nicht in schlechter Gesellschaft..."