• 21.01.2023 10:24

  • von Jake Boxall-Legge, Co-Autor: Andre Wiegold

McLaren stellt klar: WEC-Einstieg möglich, aber noch verfrüht!

McLaren kann sich in Zukunft ein Engagement in der WEC vorstellen - Für einen Einstieg ist es laut Geschäftsführer Zak Brown aber noch zu früh

(Motorsport-Total.com) - McLaren hat in den vergangenen Jahren ein großes Motorsport-Portfolio aufgebaut: Neben der Formel 1 operiert das britische Team in der US-amerikanischen IndyCar-Serie, in der Formel E und in der elektrischen Extreme-E-Meisterschaft, in der Offroad-Rennen ausgetragen werden. Einen Einstieg in die Langstrecken-WM (WEC) hält Geschäftsführer Zak Brown für denkbar, aber nicht kurzfristig realisierbar.

Titel-Bild zur News: Zak Brown

Zak Brown und McLaren halten die WEC für eine mögliche Option Zoom

Im Rahmen des Formel-E-Rennens in Mexiko wurde Brown mehrfach gefragt, ob sich das Unternehmen eine Rückkehr in den Langstreckensport vorstellen könne, da die Spitzenkategorie mit der Einführung der Hypercars und LMDh-Boliden vor einem goldenen Zeitalter mit vielen Marken und Fahrzeugen auf der Strecke stehe. Bei den 24h von Daytona werden mit BMW, Porsche, Cadillac und Audi gleich vier Marken erstmals ihre LMDh-Fahrzeuge einsetzen.

"Wir sind mit unserem derzeitigen Portfolio sehr beschäftigt", sagt Brown. "Aber wir schauen uns auch andere Serien an und dazu gehört auch die WEC. Dort haben wir im Jahr 1995 unser Debüt gewonnen, aber ich denke, wir müssen uns auf den Fortschritt in der Formel 1 konzentrieren." Dazu kommen noch weitere Expansionen, die McLaren erst einmal stemmen muss.

In der IndyCar-Serie wird das Team erstmals drei Vollzeitautos einsetzen. "Außerdem haben wir unser erstes Jahr in der Extreme E hinter uns gebracht, das sehr erfolgreich war. Wir haben [in Uruguay] sogar ein Podium geholt. Jetzt sind wir hier bei unserem ersten Formel-E-Rennen in Mexiko", erklärt Brown die aktuelle Mammutaufgabe von McLaren, viele neue Disziplinen unter einen Hut zu bringen.

"Die WEC wird von unserer Seite weiterhin beobachtet, aber es wird nichts Kurzfristiges passieren, denn wir wollen sicherstellen, dass jedes Team auf eigenen Beinen stehen kann - sowohl was das Personal als auch die Partner betrifft", erklärt Brown. Außerdem dürfe ein neues Programm ein anderes Engagements nicht einschränken. "Die WEC interessiert uns, aber wir sind heute noch nicht bereit dafür", fasst der Geschäftsführer zusammen.

Wenn McLaren in allen Bereichen finanziell stabile Programme auf die Beine stellt, könnte die WEC eines Tages ein Betätigungsfeld für das Unternehmen sein. Die Kostengrenzen in der Formel 1 und der Formel E machen es zudem vorhersehbarer, welches Budget benötigt wird. In der IndyCar- und Extreme-E-Serie lobt Brown außerdem die Kostenkontrolle. Sobald der Sport "nachhaltig" sei und es eine "faire Chance, zu siegen" gebe, sei die WEC ein möglicher nächster Schritt.

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