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  • 22.09.2012 16:31

  • von Roman Wittemeier

Lotterer und seine Liebe zum LMP1-Auto

Audi-Toppilot Andre Lotterer hat eine ganz besondere Beziehung zu seinem R18 aufgebaut - Der Weltmeistertitel 2012 ist das große Ziel des Werksfahrers

(Motorsport-Total.com) - Spätestens seit seinem Husarenritt im Finale der 24 Stunden von Le Mans 2011 ist vielen Beobachtern der Langstreckenszene klar, dass Andre Lotterer zu den Allerbesten seiner Zunft gehört. Der gebürtige Duisburger, der seit vielen Jahren in der Formel Nippon und in der japanischen GT-Serie erfolgreich unterwegs ist, gilt als schneller und konstanter LMP1-Pilot. Den Sprung zwischen den einzelnen Einsatzfahrzeugen bewältigt er spielend.

Titel-Bild zur News: Benoit Treluyer, Marcel Fässler

Andre Lotterer führt die Fahrer-WM mit seinen Teamkollegen derzeit an Zoom

"Wenn ich das Auto sehe, dann denke ich: 'Wow, darin darfst du fahren!' Ich mag die LMP1-Autos einfach unwahrscheinlich gern", schwärmt Lotterer im Gespräch mit 'Motorsport-Total.com' vom Audi. Gemeinsam mit Marcel Fässler und Benoit Treluyer hat er zwei Le-Mans-Siege in Folge eingefahren, nun soll die Krönung durch die FIA folgen. "Für mich als Fahrer würde es viel bedeuten, am Ende eines Jahres als Weltmeister ausgezeichnet zu werden."

"Die Szene hat den WM-Status einfach verdient", meint der 30-Jährige. "Die WEC steht am Anfang, und man kann sicherlich einige Dinge noch besser machen. Aber ich sehe es auch aus einer anderen Perspektive: Die Formel 1 zieht fast die gesamte Aufmerksamkeit im Motorsport auf sich. Es ist dann natürlich schwierig, etwas dagegen zu halten. Vor allem in Deutschland, wo man in den vergangenen Jahren in Sachen Formel 1 mit den ganzen Herstellern, mit Schumacher und Vettel wirklich verwöhnt wurde."

"Wir sind dann eher im Schatten", erklärt Lotterer, der allerdings in anderen Nationen viel mehr Rampenlicht für die Szene entdeckt. "In Frankreich genießt natürlich Le Mans, aber auch die gesamte WEC viel mehr Aufmerksamkeit. Das hat dort einen höheren Stellenwert", sagt er. Auch in Japan, seiner motorsportlichen Heimat seit 2003 ist der Langstreckenklassiker an der Sarthe regelrecht Kult. Die Aufmerksamkeit für die WEC soll allerorten steigen.


Fotos: WEC in Sao Paulo


"Ich hoffe, dass wir mehr Hersteller bekommen. Mehr Marken bringen natürlich mehr Fans und mehr Aufmerksamkeit. Dann wird es auch mehr Fernsehpräsenz geben. Ich hoffe, dass es in diesem Sinne wächst", beschreibt Lotterer seinen Wunsch. "Man muss diesen Mythos Le Mans nutzen, um auch auf die Weltmeisterschaft hinzuweisen. Ich denke, dass es viele noch gar nicht mitbekommen haben, dass Le Mans das Kernstück einer ganzen WM ist."