Heikle Ferrari-Kollision in Bahrain: "Etwas, das wir nicht mögen!"

Ferrari sorgte beim WEC-Finale in Bahrain mit einer teaminternen Kollision für Aufsehen - Ferrari-Technikchef Cannizzo "will sowas vermeiden" - Fuoco ist einsichtig

(Motorsport-Total.com) - Die beiden Ferrari 499P von AF Corse kämpften beim Saisonfinale der Langstrecken-Weltmeisterschaft (WEC) lange Zeit um das Podium - sogar im direkten Duell auf der Strecke. Dabei kam es zu heiklen Szenen, vor denen sich jeder Teamchef fürchtet: Antonio Fuoco und Alessandro Pier Guidi berührten sich mehrfach, blieben glücklicherweise jedoch schadlos.

Titel-Bild zur News: Antonio Fuoco, Miguel Molina, Nicklas Nielsen

Die beiden Ferrari 499P waren in Bahrain (zu dicht) beisammen Zoom

"Das ist etwas, das wir nicht mögen", ist Ferrari-Technikdirektor Ferdinando Cannizzo nach dem Rennen ehrlich. "Sagen wir mal, es war eine Art Missverständnis." Fuoco hatte an seinem Ferrari #50 die wärmeren Reifen als Pier Guidi, der mit seinem Ferrari #51 gerade erst aus der Box kam.

"Die Kollision mit der Nummer 51 tut mir wirklich leid", zeigt sich Fuoco einsichtig. "Ich kam mit mehr Geschwindigkeit in Kurve 7 an und hatte Ale [Pier Guidi] vor mir." Weil der Italiener nicht wusste, in welche Richtung sein Teamkollege wechselt, entschied er sich für die rechte Seite.

"Das war ein Fehler", muss Fuoco einstehen. "Aber Tatsache ist, dass wir als Team sehr geschlossen sind. Wir haben bereits reinen Tisch gemacht, und jetzt blicken wir alle gemeinsam in die Zukunft." Auch Cannizzo bestätigt: "Wir haben das geklärt, denn das wollen wir nicht. Wir versuchen natürlich, sowas zu vermeiden. Aber gleichzeitig möchte jeder Fahrer gerne vorne sein."

Technische Probleme am Ferrari #51

Am Ende hatte der Ferrari #51 ohnehin das Nachsehen, weil James Calado, Antonio Giovinazzi und Pier Guidi das Tempo ihrer Teamkollegen aufgrund eines Defekts an den Stoßdämpfern nicht mitgehen konnten. "Wir hatten ein Problem mit den hinteren Dämpfern", verrät Cannizzo. "Das müssen wir noch herausfinden, denn dadurch haben sie an Qualität verloren."

Unglücklicherweise waren direkt beide Stoßdämpfer an der Hinterachse betroffen. "Das müssen wir analysieren", macht der Ferrari-Technikdirektor seinen Team direkt Hausaufgaben für die Winterpause. Pier Guidi sei nicht in der Lage gewesen, das Problem in den Griff zu bekommen: "Er hatte zu kämpfen."


Fotos: WEC 2023: Saisonfinale in Sachir


"Wir haben den Boxenstopp eine Runde vorgezogen und versucht, etwas mehr Grip am Heck zu bekommen, um zu sehen, ob wir etwas gewinnen können", sagt Cannizzo. Allerdings fielen die diesjährigen Le-Mans-Sieger hinter den Jota-Porsche #38 und den Penske-Porsche #6 auf den fünften Platz zurück.

Podesterfolg für den Ferrari #50

Für das Schwesterauto von Fuoco, Miguel Molina und Nicklas Nielsen lief es deutlich besser. Das Trio erreichte den dritten Platz und feierte zum Abschluss noch einen Podesterfolg. Behauptungen, dass die beiden Ferrari 499P mit unterschiedlichen Set-ups unterwegs waren, weist Cannizzo zurück.

"Wir fahren das, was wir optimiert haben", erklärt der Italiener. "Das Set-up ist das, was wir beim Test im September hier entwickelt haben. Die Bedingungen waren damals ein wenig anders, ein wenig wärmer." Das könnte sich jedoch als Vorteil erwiesen haben, weil Ferrari bei der Abstimmung "etwas konservativer" war.

Antonio Fuoco, Miguel Molina, Nicklas Nielsen

Ferrari feierte zum Abschluss einen Podesterfolg Zoom

"Ich denke, wir waren heute [am Samstag] das beste Auto, was den Reifenabbau angeht, denn wenn man sich die Daten ansieht, glaube ich, dass wir in der Lage waren, von der ersten Runde bis zur letzten Runde des Stints, sogar des zweiten Stints, sehr konstante Zeiten zu fahren."

Reifenverschleiß als Schlüssel zum Podesterfolg

"Die Entscheidung, wie wir das Auto eingestellt haben, und die Art und Weise, wie wir das Auto in allen Rennen gemanagt haben, war gut", freut sich Cannizzo über die erfolgreiche Debüt-Saison des 499P. Beim Finale in Bahrain hatte Ferrari kein Problem mit dem Reifenverschleiß, sondern nur mit der grundlegenden Pace.

"Wenn man die Konstanz sieht, die wir haben, ist sie ziemlich gut", ist der Ferrari-Technikdirektor zufrieden. Nach dem desaströsen Rennen in Fuji hat Ferrari "hart gearbeitet, um zu verstehen, wie man sich verbessern und den Reifenverschleiß auf Strecken, wie Bahrain, wo der Asphalt sehr aggressiv zu den Reifen ist, reduzieren kann."

"Ich denke, unsere Autos waren sehr gut zu den Reifen", glaubt Cannizzo, den Grund für das gute Ergebnis beim WEC-Abschluss in Bahrain gefunden zu haben. "Das lag definitiv daran, wie wir mit den Reifen umgehen und wie wir die Autos gestoppt haben."

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