Glickenhaus lässt 6h Fuji aus: "Haben nur auf WEC-Bestätigung gewartet"

Kein WEC-Start bei den 6h von Fuji für Glickenhaus: Was dahinter steckt und wie es mit dem Hypercar-Programm weitergehen könnte

(Motorsport-Total.com) - Die Scuderia Cameron Glickenhaus wird beim kommenden WEC-Lauf auf dem Fuji Speedway nicht am Start sein. Das wurde am Rande der 6h von Monza öffentlich. Demnach spielen vor allem finanzielle Überlegungen eine Rolle, wie Teameigner und Rennsport-Enthusiast James Glickenhaus erklärt.

Titel-Bild zur News: Olivier Pla, Luis Felipe Derani

Der Glickenhaus 007 LMH wird beim WEC-Lauf in Fuji nicht dabei sein Zoom

"Wir sind gerade dabei, eine Finanzierung aufzustellen, die es uns ermöglicht, im Bereich der Brennstoffzellen-Trucks erheblich zu expandieren. Während das passiert, müssen wir uns anschauen, was wir in der WEC machen", sagt er zu 'Motorsport-Total.com'.

Der 71-Jährige weiter: "Wir sind sehr optimistisch, dass sich unsere Beteiligung an der WEC ab dem kommenden Jahr tatsächlich erhöhen wird. Aber in der Zwischenzeit, während dieses Prozesses, werden wir kein Geld ausgeben, um nach Japan zu gehen. Offen gesagt sind alle Produktionskapazitäten, die wir für unsere Straßenautos haben, ausverkauft."

Glickenhaus: Lieber verkaufen statt reisen

Glickenhaus lässt vorerst also betriebswirtschaftliche Vorsicht walten. Anstelle von zusätzlichen Ausgaben für die Reise nach Japan - in der aktuellen Gemengelage mit Corona-Pandemie und Ukraine-Krieg noch kostspieliger als ohnehin schon - konzentrieren sich die US-Amerikaner auf die Fahrzeug-Produktion und den Fahrzeug-Verkauf.

Mit den Einnahmen aus dem Verkauf will man auch das WEC-Programm für 2023 mitfinanzieren. Mehr Informationen über den Einsatz im kommenden Jahr werde man bei Glickenhaus aber erst "innerhalb der nächsten acht Wochen" haben. "Basierend auf unseren Mitteln werden wir uns anschauen, was Sinn macht", beteuert Glickenhaus.

Die Einsätze auf der Nürburgring-Nordschleife und das Baja-Programm würden zwar beim Verkauf helfen. Aber: "Wir können in der WEC einfach kein Geld ausgeben, ohne dass es eine Möglichkeit gibt, Werbung zu machen." Das Geschäftsmodell in der Langstrecken-WM ist also weiterhin wenig nachhaltig, was Glickenhaus schon im Sommer 2021 monierte.


24h Le Mans 2022: 24 Stunden in 10 Minuten

Die Highlights von der 90. Ausgabe der 24 Stunden von Le Mans, dem dritten Lauf zur Langstrecken-Weltmeisterschaft (WEC) 2022

Fährt man beim WEC-Finale in Bahrain?

Damals hielt der US-Amerikaner bei 'Motorsport-Total.com' fest: "Wenn wir zur Baja 1000 fahren, dann bekommen wir für jeden Dollar, den wir ausgeben, drei Dollar zurück. In der WEC bekommt man für jeden Dollar, den man ausgibt, ein paar Cents zurück." Daher war eine Glickenhaus-Teilnahme an den 6h von Fuji auch nie geplant.

"Wir haben nur darauf gewartet, dass die WEC es öffentlich bestätigt", verrät Glickenhaus. Dagegen hält er sich die Tür für einen Start beim Finale 2022, den 8h von Bahrain, offen. "Möglicherweise" kann das Team die Reise in den Nahen Osten antreten, entgegnete der US-Amerikaner den Kollegen von 'Sportscar365' auf entsprechende Nachfrage.

Beim letzten WEC-Rennen des Jahres könnte Glickenhaus in der Hypercar-Klasse unter anderem auf den brandneuen LMDh-Boliden von Porsche, den Porsche 963, treffen. Die Zuffenhausener visieren eine Teilnahme außerhalb der Konkurrenz an.

Neueste Kommentare