Defekte bremsen Peugeot in Bahrain aus: "Dieses Rennen eindeutig ein Tief"

Peugeot deutet bei den 8h von Bahrain das Potenzial des 9X8 an, doch erneut stolpert man über Defekte am Hypercar ...

(Motorsport-Total.com) - Peugeot hat auch im dritten Renneinsatz seines Hypercars 9X8 mit Kinderkrankheiten zu kämpfen. Beim WEC-Finale 2022, den 8h von Bahrain, brachten die Franzosen nur einen ihrer beiden LMH-Prototypen ins Ziel: Loic Duval, Gustavo Menezes und Nico Müller wurden in der #94 mit sechs Runden Rückstand Vierte.

Titel-Bild zur News: Loic Duval, Gustavo Menezes

Das Peugeot-Team erlebte in Bahrain erneut kein problemfreies Rennen Zoom

Der große Abstand auf den siegreichen Toyota #7 (Conway/Kobayashi/Lopez) lässt sich vor allem durch einen längeren Reparaturstopp rund um Rennhalbzeit erklären. Etwa zehn Minuten zogen ins Land, ehe die Peugeot-Mechaniker laut einer offiziellen Pressemitteilung die Benzinpumpe an der #94 ausgetauscht hatten.

Doch dieser Wagen befand sich ohnehin auf einer langsameren, konservativen Strategie, wie Technikdirektor Olivier Jansonnie verrät: "Die #94 war auf einer anderen [Reifen-]Strategie unterwegs. Der Plan war, irgendwann diese konservative Strategie zu nutzen und schneller zu sein. Das konnten wir nicht zeigen, weil wir anhalten mussten."

Peugeot #93: Startplatz zwei, aber Getriebeprobleme

Das größere Potenzial schlummerte in Bahrain im Peugeot #93 (di Resta/Jensen/Vergne). Paul di Resta stellte das Fahrzeug auf den zweiten Startplatz und hielt auch zu Rennbeginn gut mit den beiden Toyotas mit. Doch an der #93 zickte immer wieder das Getriebe. Mehrere Powercycles waren nötig, doch den Ausfall konnte man letztlich nicht verhindern.

"Die #93 hatte schon im Freien Training ein Getriebeproblem", sagt Jansonnie. "Und im Rennen hatten wir es wieder. Dieses [Problem] ist aber ein anderes. Wir müssen den Dingen auf den Grund gehen, deshalb ist es während des Rennens schwierig, wenn man nicht wirklich analysieren kann. Man muss abwarten und alles überprüfen."

Doch die Pace des Peugeot 9X8 hatte gestimmt, solange die beiden Hypercars den Bahrain International Circuit ohne Probleme umrunden konnten. Nach 58 Runden, was knapp zwei Stunden Renndistanz entspricht, lagen die Peugeots 23,3 beziehungsweise 25,6 Sekunden hinter dem führenden Toyota. Einen Umlauf danach kam die #93 zum zweiten Mal herein.


8h Bahrain 2022: Rennhighlights

Die besten Szenen von den 8 Stunden von Bahrain, dem Saisonfinale der Langstrecken-Weltmeisterschaft (WEC) 2022

Zuverlässigkeit die Achillesferse des 9X8

"Wir waren am Anfang recht zufrieden", blickt Jansonnie auf das Rennen zurück. "Ich denke, dass wir von der Strategie her mit einem Auto ein wenig versetzt waren, sodass wir einige Optionen zur Verfügung hatten. Nach zwei Stints, als wir anfingen, Probleme zu haben, war die Pace nicht mehr sehr aussagekräftig. So konnten wir sie nicht mehr vergleichen."

Die Einsätze in Monza, Fuji und Bahrain haben verdeutlicht, dass Peugeot vor allem an der Zuverlässigkeit des 9X8 arbeiten muss. Beim Finale streikten Getriebe und Benzinpumpe, in Japan verhinderte ein Ölleck an beiden Autos ein Podiumsresultat, und in Italien wurde man von thermischen Problemen und fehlendem Ladedruck ausgebremst.

"Das Auto ist noch sehr jung und wir haben einige neue Probleme. Fuji war recht positiv. Dieses Rennen etwas weniger", meint Jansonnie nach dem letzten Renneinsatz für dieses Jahr. "Aber generell denke ich, dass der Trend immer noch der gleiche ist. Es gibt Höhen und Tiefen, und in diesem Rennen hatten wir eindeutig ein Tief."

Peugeot hat nun ein paar Wochen Zeit, um sein Paket auszusortieren. Die WEC-Saison 2023 beginnt mit den 1.000 Meilen von Sebring am 17. März. Im kommenden Jahr trifft die Löwenmarke in der Hypercar-Klasse auf Cadillac, Ferrari, Glickenhaus, Porsche und Toyota.