• 15.11.2013 15:23

  • von Roman Wittemeier

Trotz WEC-Erfolgen: Pecom wandert ab

Pecom-Boss Luis Perez Companc wird der Reisestress in der WEC zu viel: Argentinier liebäugelt mit der USCC - Pierre Kaffer wägt Optionen ab

(Motorsport-Total.com) - Die LMP2-Klasse in der Langstrecken-Weltmeisterschaft (WEC) wird zum kommenden Jahr mit großer Wahrscheinlichkeit eines der Topteams verlieren. Luis Perez Comapanc möchte sich mit seiner Pecom-Mannschaft in eine andere Serie orientieren. Der Argentinier, der in diesem Jahr gemeinsam mit Pierre Kaffer und Nicolas Minassian zahlreiche Podestplätze feierte, hat die neue United SportsCar Championship (USCC) in den USA im Visier.

Titel-Bild zur News: Nicolas Minassian

Pecom fährt in diesem Jahr mit Kaffer, Minassian und Perez Companc Zoom

"Ich war nun zwei Jahre in der WEC dabei. Nun wird es Zeit für etwas anderes", wird Perez Companc von 'Autosport' zitiert. Hintergrund der Neuorientierung ist der hohe Reiseaufwand. Allein bei den Rennen in Japan und China habe er jeweils 35 Stunden für die Anreise benötigt. Dies sei für ihn als Geschäftsmann kaum länger tragbar, so der Argentinier, der in seiner Heimat unter anderem sein Geld mit einer großen Rinderzucht verdient.

"Ich habe die amerikanische Serie im Visier", erklärt Perez Companc, dessen Team in der WEC technisch von AF Corse betreut wird. "Wenn ich dort fahre, dann wird es wieder mit AF Corse sein. Wir haben über die Jahre ein tolles Verhältnis aufgebaut. Ich würde nicht gern noch einmal mit einem anderen Team von vorne anfangen müssen." Pecom wird somit voraussichtlich beim letzten WEC-Lauf des Jahres in Bahrain eine Abschiedsvorstellung geben.

Beim Sechs-Stunden-Rennen geht das Team nach viel Pech in Japan und China nur noch mit Außenseiterchancen in den finalen Kampf um die LMP2-Krone. Dennoch will man noch einmal Vollgas geben. "Zu verlieren haben wir ohnehin nichts mehr", sagt Pierre Kaffer gegenüber 'Motorsport-Total.com'. Der erfahrene Deutsche weiter: "Es ist natürlich schade, dass Luis nicht weiter in der WEC fahren möchte. Ich kann seine Situation aber auch verstehen."

Pierre Kaffer

Schaut sich nach Optionen für 2014 um: Der erfahrene Deutsche Pierre Kaffer Zoom

Kaffer hofft auf einen Verbleib in der Langstrecken-Weltmeisterschaft 2014. "Ich muss schauen, welche Möglichkeiten sich in der Szene ergeben. Ich glaube, ich habe oft zeigen können, dass ich im Prototypen konstant gute Leistungen bringe. Ich würde gern in der WEC bleiben, schaue aber natürlich auch in andere Serien. Die neue USCC ist angesichts des Kalenders mit den zahlreichen amerikanischen Klassikern natürlich nicht zu verachten. Mein Traum wäre allerdings ein Cockpit in der LMP1 - und die fährt in den USA leider nicht."