Yakhnich: Russland drehte den Geldhahn zu

Keine Unterstützung von der Regierung und den Banken: Das Supersport-Weltmeisterteam zieht sich zurück und sortiert sich für die Zukunft neu

(Motorsport-Total.com) - Es war die große Überraschung vor dem Rennwochenende in Misano: Das Yakhnich-Team, das im Vorjahr mit Sam Lowes die Supersport-WM gewann, zog sich sowohl aus der Superbike-WM als auch aus der Supersport-WM zurück. MV Agusta organisierte spontan ein eigenes Werksteam und setzte eine zweite F4RR ein, die der Schweizer Michael Savary pilotierte.

Titel-Bild zur News: Claudio Corti

Im Winter begann die Zusammenarbeit zwischen MV Agusta und Yakhnich Zoom

"Der Grund für den Rückzug ist, dass Alexander Yakhnich Geld in das Projekt gesteckt hat, doch es am Ende keinen Sinn mehr ergab. Natürlich wurde diese Entscheidung nicht an einem Tag getroffen. Es war eine wohl überlegte Entscheidung", begründet Yakhnich-Teammanagerin Nataliya Lyubimova im Gespräch mit 'Crash.net'. Yakhnich schaffte es nicht, ein wirtschaftliches Team auf die Beine zu stellen. Die Unruhen in der Ukraine und die Situation in Russland brachten das Projekt zum Fall.

"Der Motorradsport muss als Geschäftsmodell betrieben werden. Man setzt Geld ein, liebt den Sport, doch eines Tages muss die Vernunft über die Leidenschaft siegen und man muss sich zurückziehen", bedauert Lyubimova. "Alexander versuchte, es zum Laufen zu bringen, doch er musste die finanzielle Situation so hinnehmen." Wie es mit dem Yakhnich-Team weitergeht, ist momentan offen. Gerüchten zufolge arbeiten die Verantwortlichen an einem Comeback in der kommenden Saison.