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Wer letzte Nacht am schlechtesten geschlafen hat: Jonathan Rea
Rekord-Weltmeister Jonathan Rea erlebt bei der Superbike-WM in Aragon ein glanzloses Comeback: Die Konkurrenzfähigkeit der Yamaha R1 enttäuscht erneut
Liebe Freunde der Superbike-WM,
© Yamaha
Jonathan Rea beendete in Aragon keines der drei Rennen in den Top 10 Zoom
auf die italienischen Festspiele in Cremona folgten gestern spanische Festspiele in Aragon. Ganz so emotional wie Petruccis Hattrick vor einer Woche wurde die Wiederauferstehung von Weltmeister Alvaro Bautista bei dessen Heimspiel aber nicht gefeiert.
Lediglich 27.605 Zuschauer verirrten sich an den drei Veranstaltungstagen ins MotorLand Aragon. Und das, obwohl der WM-Kampf vor dem Wochenende vollkommen offen war und die Superbike-WM zuletzt sehr gute Unterhaltung mit vielen Überraschungen bot.
© Motorsport Images
Das WSBK-Wochenende in Aragon war schlecht besucht Zoom
Die enttäuschend niedrige Anzahl an Fans am zurückliegenden Wochenende war ein weiterer Beleg dafür, dass das Projekt MotorLand Aragon nicht die erhoffte Wirkung erzielt hat. Es entstanden weder neue Hotels, noch hat sich die Region in anderen Bereichen stark entwickelt.
Nicolo Bulega verliert 26 Punkte auf Toprak Razgatlioglu
Ducatis Siegesserie in der Superbike-WM setzte sich auch in Aragon fort. Der italienische Hersteller hat die zurückliegenden acht Rennen gewonnen. Das täuscht aber nicht darüber hinweg, dass BMW-Speerspitze Toprak Razgatlioglu bei seinem Comeback Punkte gutmachen konnte. Der Türke vergrößerte seinen WM-Vorsprung mit drei zweiten Plätzen von 13 auf 39 Zähler.
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Nicolo Bulega verlor in allen drei Rennen Punkte auf Toprak Razgatlioglu Zoom
Das sind keine guten News für WM-Herausforderer Nicolo Bulega und Ducati. Ein Motorschaden kostete Bulega am Samstag viele Punkte. Die beiden Rennen am Sonntag haben gezeigt, dass der WSBK-Rookie noch nicht die Klasse von Ducati-Teamkollege Alvaro Bautista erreicht hat. Das ist sicher ein Grund, schlecht zu schlafen. Doch vorerst genießt Bulega bei mir noch Welpenschutz.
Glanzlose Rückkehr von Jonathan Rea in Aragon
Während Razgatlioglus Comeback wirklich stark war, erlebte Rekord-Champion Jonathan Rea bei seiner Rückkehr ein ernüchterndes Wochenende. In Zahlen ausgedrückt: P14 im Samstags-Rennen, P11 im Sprint, P13 im Sonntags-Rennen. Dass Rea wieder mit dabei war, bekam man praktisch nicht mit.
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Jonathan Rea fuhr erstmals mit der 2025er-Verkleidung Zoom
Das glanzlose Comeback von Rea qualifiziert den sechsmaligen Weltmeister für die Hauptrolle in der heutigen Kolumne. Das Aragon-Wochenende verlief für Yamaha im Allgemeinen sehr enttäuschend. Alarmierend: Zum dritten Mal in Folge sammelte Yamaha weniger Punkte als Honda.
Die Aussagen der Yamaha-Piloten konnte man sich bereits vor dem Wochenende zusammenreimen: Im Verkehr war es nicht möglich, die Stärken der R1 auszuspielen und auf der langen Gegengeraden fuhren die Gegner spielerisch vorbei.
Daran konnten auch die beim zurückliegenden Wochenende in Cremona präsentierten Flügel der 2025er-R1 nichts ändern. Ich kann mir sogar vorstellen, dass die neue Aero-Verkleidung auf Grund ihres größeren Luftwiderstands ein Nachteil war.
Klar ist, wenn Yamaha nicht mehr Motorleistung findet, dann wird man in der Superbike-WM keine Chance haben. Das weiß auch Jonathan Rea, der seit seinem Yamaha-Debüt auf Fortschritte hofft.
Starke Bemühungen beim MotoGP-Projekt ein positives Signal?
In der MotoGP ging es für Yamaha zuletzt aufwärts. Die starken Bemühungen tragen erste Früchte und in Zukunft soll dann ein neues V4-Triebwerk dabei helfen, die M1 wieder an die Spitze zu bringen.
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Fabio Quartararo zeigte zuletzt einige starke Leistungen Zoom
Derartige Bemühungen erkennt man beim WSBK-Projekt allerdings nicht. Yamaha-Teammanager Paul Denning und seine Crescent-Mannschaft haben in den zurückliegenden Jahren das Maximum aus dem zur Verfügung stehenden Paket herausgequetscht.
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Jonathan Rea mit Yamaha-Teammanager Paul Denning Zoom
Yamaha braucht ein radikaleres Update als das, was vor gut einer Woche präsentiert wurde. Nur fehlt dafür die Bereitschaft der Manager in Japan, die mit Blick auf die überschaubaren Verkaufszahlen der Sportmodelle nicht die benötigten Budgets freigeben.
Düstere Aussichten: Endet Jonathan Reas beeindruckende Siegesserie?
Mittlerweile dürfte auch Rea klar sein, dass der Wechsel von Kawasaki zu Yamaha nicht sein cleverster Schachzug war. In den zurückliegenden Monaten wurde der Nordire immer wieder darauf angesprochen.
Er begründet seine Entscheidung damit, dass er nach den vielen Jahren bei Kawasaki und der 2020 eingetretenen Stagnation eine neue Herausforderung suchte, um motiviert zu bleiben.
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Jonathan Rea mühte sich im Mittelfeld ab und war auf der Geraden leichte Beute Zoom
Ob es eine Motivation ist, wenn man es aus eigener Kraft nicht in die Top 10 schafft? Es macht mich traurig, Rea so leiden zu sehen. Er sollte zusammen mit Razgatlioglu und Bautista an der Spitze um Siege kämpfen, anstatt sich im Mittelfeld vorführen zu lassen.
Seit seiner WSBK-Debütsaison in jedem Jahr siegreich
Sechs Rennen stehen noch aus, in denen Rea die Chance hat, seine beeindruckende Siegesserie am Leben zu halten. Denn seit seinem WSBK-Debüt in der Saison 2009 gewann Rea in jedem Jahr mindestens ein Rennen.
Rea selbst wird sich mit Blick auf die jüngsten Ergebnisse von Yamaha sicher keine großen Chancen ausrechnen. Besonders viel Hoffnung habe ich auch nicht, wenn ich ehrlich sein soll. Aber im Motorrad-Rennsport passieren hin und wieder unvorhersehbare Dinge.
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Jonathan Rea hatte sich vom Wechsel zu Yamaha mehr erhofft Zoom
"Selbst die dunkelste Nacht wird enden und die Sonne wird aufgehen", schreibt Rea auf seinem Instagram-Profil und deutet damit an, dass er die Hoffnung noch nicht aufgegeben hat. Drücken wir ihm die Daumen, dass der Tiefpunkt erreicht ist und es bald wieder aufwärts geht.
Wird Rea mit Yamaha noch auf die Siegerstraße einbiegen? Teilt mir eure Meinung auf Facebook unter "Sebastian Fränzschky - Motorsport-Journalist" mit. Dort gibt es meine Texte, Insiderinfos, Meinungen und Einschätzungen zu aktuellen Themen. Und natürlich die Möglichkeit, diese Kolumne zu diskutieren!
Sportliche Grüße,
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