• 21.10.2007 10:58

  • von David Pergler

Toseland: "Ohne Traktionskontrolle ist man verloren!"

James Toseland beschreibt, warum er und das Team zur Saisonmitte eingebrochen sind und wie man dieser Probleme Herr geworden ist

(Motorsport-Total.com) - Der zweite Superbike-WM-Titel, knapp herausgefahren gegen einen drängenden Noriyuki Haga, markiert einen weiteren großen Erfolg in der Karriere von James Toseland. Der Titelkampf war aber enger, als es sich der britische Neo-MotoGP-Pilot hätte träumen lassen. Nach Meinung von Toseland lag es daran, weil man Schwierigkeiten mit den elektronischen Systemen der Honda hatte.

Titel-Bild zur News: James Toseland

Jubeln für seine Majestät - das geht nur mit einer guten Traktionskontrolle

Der Champion blickt dabei noch auf 2006 zurück: "Es war ein ziemlicher Erfolg für mich und das Team, vergangenes Jahr mit einem schwierigen Paket Zweiter zu werden und ohne Traktionskontrolle um den Titel zu kämpfen. Ohne Traktionskontrolle ist man verloren. Einerseits würde ich sie gerne verbannen und wir sollten ohne dieses Zeug auf unseren Maschinen fahren, andererseits ist es eine große, große Hilfe für jeden Fahrer und ein Riesenvorteil."#w1#

"Dieses Jahr war unsere Maschine mehr oder weniger das selbe Paket: die selbe Power, vielleicht etwas mehr, weil es sich um Ten Kate handelt, das gleiche Basis-Aufhängungssystem, nur die Elektronik ist anders. Nachdem ich vergangenes Jahr die Weltmeisterschaft ohne selbige verpasst habe, wusste ich, welches das fehlende Puzzlestück war - die Elektronik. Dieses Jahr haben wir das bereinigt und das hat den Unterschied zwischen Platz eins und zwei ausgemacht", erklärt Toseland in einem Interview mit 'SpeedTV.com'

"Natürlich sucht sich Ten Kate niemals den einfachen Weg aus. Die laufen nicht einfach los und kaufen ein System und Dienstleistungen ein. Die meisten ihrer Rennkomponenten verkaufen sie selbst, also müssen sie diese auch selbst entwickeln. Wir begannen die Saison mit dem HRC-Elektronik-System. Unglücklicherweise erhielten wir dafür keine Updates, wir fielen also immer weiter zurück. Als wir nach Misano kamen, das war die achte Veranstaltung von 13 Rennen, hatten wir einfach keine Chance", erklärt Toseland, woran es zur Saisonmitte gehapert hatte.

Plötzlich lagen die Probleme offen wie ein Buch da: "Das war die erste Strecke, die den Finger in die Wunde gelegt hatte - wir waren in Sachen Elektronik zurückgefallen. Wir mussten also zum PI-System zurückkehren. Damit hatten wir ein breiteres Spielfeld um unsere Probleme zu lösen. Das Elektronik-System mitten in der Saison zu wechseln und sich noch vorne zu halten, war ein irres Spiel."

Doch der Rettungsanker PI-System hat sich laut Toseland ausgezahlt: "Ich meine, wir haben nach Misano zum PI-System gewechselt, sind nach Brünn gegangen und haben dort sofort gewonnen. Das war, nachdem wir in Misano gerade noch so auf Platz sechs gekrochen sind. Ich meine, ich bin zwar Vierter in Misano geworden, das lag aber nur daran, dass Biaggi Haga rausgekickt hat. Wir waren einfach nicht besser, als sechs. Das Team hat das Problem realisiert, hat mit mir gesprochen und wechselte vom HRC- zum PI-System."