Sykes jubelt: "Mein erster Sieg ist fantastisch"

Tom Sykes hat Kawasaki den ersten Triumph seit 2006 beschert - Trotzdem werden die Japaner ihre Zusammenarbeit mit Paul Bird Motorsport am Saisonende einstellen

(Motorsport-Total.com) - Unter extrem schwierigen Verhältnissen hat Tom Sykes das zweite Rennen auf dem Nürburgring gewonnen und Kawasaki den ersten Triumph seit 2006 beschert. Damals jubelte Chris Walker in Assen von ganz oben. Starke Regenfälle machten das Rennen in der Eifel zu einer Lotterie. Sykes hielt sich aber aus allem heraus und fuhr von Beginn an ganz vorne mit. Bei starkem Regen gilt die Devise, dass man nur sitzen blieben braucht. Genau das machte der Brite und wurde nach dem vorzeitigen Rennabbruch zum Sieger erklärt.

Titel-Bild zur News: Tom Sykes

Auf dem Nürburgring schlug die große Stunde von Kawasaki und Tom Sykes

Der Sieg ist aber nicht die einzige Meldung aus dem Kawasaki-Lager. Stunden vor dem großen Erfolg wurde Paul Bird Motorsport mitgeteilt, dass er ab dem nächsten Jahr nicht mehr das Einsatzteam sein wird. An diesem Sonntag kümmerte das die Mannschaft aber weniger, denn es wurde ausgiebig gefeiert. "Mein erster Superbike-Sieg ist fantastisch", jubelt Sykes. "Vor allem mit der neuen Kawasaki."


Fotos: Superbike-WM am Nürburgring, Sonntag


"Jeder im Team weiß, dass ich auf dem Motorrad immer alles oder nichts gebe. So fahre ich und glücklicherweise hat sich das heute im zweiten Lauf ausgezahlt." Das erste Rennen beendete der 26-Jährige als Elfter. Sein rechter Knöchel, den er sich in Silverstone bei einem Sturz angeschlagen hatte, schmerzte immer noch ein wenig. Im Regen war er allerdings stark dabei.

"Bei den schlimmsten Verhältnissen hatte ich mir einen Vorsprung auf die Verfolger herausgefahren, aber als weniger Wasser auf der Strecke stand, sind meine Zeiten etwas abgefallen. Deshalb kam ich unter Druck von Sylvain Guintoli. Als dann wieder mehr Wasser stand, habe ich wieder zu meinem Tempo gefunden", schildert Sykes. "Im ersten Rennen ist am Start alles nach Plan gelaufen, aber ich hatte die falschen Reifen montiert."

"Meine körperliche Verfassung hat auch nicht geholfen. Als es regnen begann, musste ich grinsen. Das Motorrad ist seit Misano, wo ich auf der Pole stand, stark verändert. Deshalb war es im Nassen eher eine Lotterie. Meine Jungs hatten mir ein tolles Paket hingestellt." Da Paul Bird Motorsport nicht mit Kawasaki weitermachen wird, ist Sykes nach dem Triumph über Nacht zu einer heißen Aktie am Fahrermarkt geworden.

Kawasaki gibt Trennung von PBM bekannt

Sykes hat im Gegensatz zu Lascorz einen Vertrag mit Paul Bird. Der japanische Hersteller machte sich zu Saisonbeginn für Lascorz und Chris Vermeulen stark. Deshalb setzt Bird drei Fahrer ein, wobei Vermeulen verletzungsbedingt nicht oft fuhr. Gerüchteweise soll der Teamchef bis zu eine Million Pfund (umgerechnet rund 1,1 Millionen Euro) pro Jahr in die Mannschaft gesteckt haben.

Paul Bird

Paul Bird muss sich für die Zukunft nach einem anderen Hersteller umsehen Zoom

Sonntagvormittag erfuhr er, dass er ab 2012 nicht mehr für den Einsatz der Kawasaki-Werksmotorräder zuständig sein wird. "Diese Nachricht war ein gewaltiger Tiefschlag, aber das Team hat mit unserer stärksten Saisonleistung geantwortet", sagt Bird zu dieser Situation. "Neben uns wurde auch Tom mitgeteilt, dass seine Dienste im kommenden Jahr nicht mehr gebraucht werden. Auf welch bessere Art kann man etwas beweisen, als mit dem ersten Sieg für den Hehrsteller seit fünf Jahren?"

"Es ist schade, dass wir nicht gemeinsam weitermachen, wenn ich an all unsere harte Arbeit denke. Aber wenn sich eine Türe schließt, dann geht eine andere auf. Wir freuen uns auf die kommende Herausforderung, sollten wir weitermachen." Für die Saison 2009 übernahm Paul Bird Motorsport die Rolle des Einsatzteams von PSG-1 Corse. Speziell mit der neuen Ninja haben Sykes und Lascorz einige beachtliche Leistungen gezeigt.

Die Provec-Mannschaft wird als neues Einsatzteam gehandelt. Derzeit setzt sie die Kawasaki-Werksmaschinen in der Supersport-Klasse ein. Lacorz wird vermutlich bei Kawasaki bleiben. Dazu werden Marco Melandri und Randy de Puniet mit den Japanern in der Gerüchteküche in Verbindung gebracht.