• 27.04.2009 00:46

  • von Britta Weddige

Spies' Achternbahnfahrt: Triumph und Crash

Ben Spies feierte im ersten Rennen von Assen einen herausragenden Sieg, im zweiten Rennen landete das Yamaha-"Wunderkind" jedoch schnell im Kies

(Motorsport-Total.com) - Ben Spies erlebte im niederländischen Assen eine weitere Achterbahnfahrt. Der Yahama-Debütant drückte dem Rennwochenende bis zum Sonntag den Stempel auf - am Ende musste er jedoch mit 20 Punkten mehr Rückstand auf seinen Rivalen Noriyuki Haga aus Assen abreisen. 60 Zähler liegt er nun hinter dem WM-Spitzenreiter aus Japan. Entweder megatop oder mit Pauken und Trompeten ins Aus - das galt für Spies auch in Assen.

Titel-Bild zur News: Ben Spies

Ben Spies stand in Assen erst auf dem Podium, dann lag er im Kiesbett

Training, Qualifying, Superpole: Der Shootingstar aus Amerika dominierte das Wochenende zunächst. Im ersten Rennen holte er zudem einen fulminanten Sieg. Dieses erste Rennen entwickelte sich zu einem wahren Krimi. Spies führte das Rennen von der Pole aus zwar zunächst an, fand dann aber keine gute Pace und fiel zurück auf den dritten Platz. Erst am Schluss konnte er wieder voll attackieren und verdrängte zunächst Leon Haslam vom zweiten Platz. Und in der allerletzten Kurve drückte er sich noch beherzt an Haga vorbei und holte den Sieg.#w1#

Im zweiten Rennen sah es zunächst so aus, als ob Spies es leichter haben würde. Er legte von der Pole Position aus einen starken Start hin und behielt die Führung. Doch nach der ersten Runde war sein Traum vom Doppelsieg jäh ausgeträumt. Der Amerikaner geriet ins Rutschen und flog statt dem Feld davon in hohem Bogen ins Kiesbett - Rennen beendet. Den Sieg holte sich Rivale Haga, der seinen WM-Vorsprung damit kräftig ausbaute.

"Es war fantastisches Racing mit Haslam und Haga." Ben Spies

"Wir haben im ersten Rennen den Sieg geholt und da war alles recht gut. Es hat eine Weile gedauert, bis ich eine gute Rennpace gefunden habe, aber als die Reifen etwas abgefahren waren, hatte ich die Pace und ich könnte einige Manöver machen. Am Schluss war es richtig aufregend, es war fantastisches Racing mit Haslam und Haga", fasste Spies seinen Sieg im ersten Rennen zusammen.

"Im zweiten Rennen fühlte ich mich gut und die Maschine schien mit den Reifen besser zu laufen als im ersten Rennen", erklärte er weiter. "Ich habe Gas gegeben, bin dann aber in der ersten Kurve der zweiten Runde weit nach außen gekommen und habe einen Highsider hingelegt. Es ist schade, denn ich habe mich gut gefühlt und das Bike war gut. Man weiß nie sicher, ob man das Rennen gewinnen kann, aber ich hatte das Gefühl, dass ich schneller fahren kann als im ersten Rennen. Wir müssen darauf aufbauen. Wir hatten in Monza einen guten Test, deshalb haben wir schon das Setup für die Rennen dort. Und ich habe mich heute nicht verletzt, deshalb ist es okay."

"Ben war wirklich beeindruckend und er hat den Sieg verdient." Massimo Meregalli

Teamkollege Tom Sykes fuhr im ersten Rennen von Startplatz acht nach vorn auf Rang vier. Im zweiten Rennen hatte er einen schwierigen Start und wurde schließlich Sechster. "Das erste Rennen war gut, ich hatte ein paar gute Überholmanöver. Das zweite Rennen war nicht das, was ich erwartet hatte. Ich hatte einen furchtbaren Start und musste danach hart arbeiten. Ich war bitter enttäuscht, denn ich wusste, dass ich vorn an der Spitze hätte fahren können."

"Das erste Rennen war einfach unglaublich", schwärmte Yamaha-Teammanager Massimo Meregalli. "Ben war wirklich beeindruckend und er hat den Sieg verdient. Im zweiten Rennen hatte er leider den Highsider, der ihn um die Chance brachte, einen zweites Mal mit Nori um den Sieg zu kämpfen. Tom entwickelt sich wirklich gut. Ich denke, dass er bald mit ums Podium kämpfen kann. Wir sind gerüstet für Monza und zuversichtlich, dass wir dort Erfolg haben werden."