"Set-up war nicht gut" - Razgatlioglu am Samstag nur knapp vor Bautista

Toprak Razgatlioglu muss bei der Superbike-WM in Portimao hart kämpfen, weil das Set-up der BMW nicht passt: Hätte Alvaro Bautista mit besserem Start gewonnen?

(Motorsport-Total.com) - Bei der Superbike-WM in Portimao konnte BMW-Speerspitze Toprak Razgatlioglu seine Siegesserie am Samstag fortsetzen (zum Rennbericht von Lauf eins). Doch Razgatlioglu war nicht so dominant wie bei den zurückliegenden WSBK-Wochenenden in Most, Donington und Misano. Die technischen Probleme vom Freitag wirkten sich auf Samstag aus, denn auf Grund der verlorenen Trainingszeit konnte die Crew keine gute Abstimmung erarbeiten.

Titel-Bild zur News: Toprak Razgatlioglu

Toprak Razgatlioglu war mit dem Set-up seiner BMW nicht zufrieden Zoom

Razgatlioglu hatte Glück, dass Weltmeister Alvaro Bautista schlecht startete. Mit einem besseren Start hätte der Titelverteidiger gute Chancen gehabt, Razgatlioglus Siegesserie zu beenden. Bautista beendete die erste Runde auf P12, kämpfte sich durchs Feld und verpasste den Sieg schlussendlich nur um 0,8 Sekunden.

"Das war kein einfaches Rennen. Es war richtig warm und die Gegner waren sehr stark", bemerkt Razgatlioglu. "Schlussendlich konnte ich gewinnen. Es war ein sehr wichtiger Sieg für mich, denn jetzt habe ich elf Siege in Folge. Es ist eine neue Bestmarke für mich. Jetzt konzentriere ich mich auf den zwölften Sieg."

Toprak Razgatlioglu

Toprak Razgatlioglu lag bei der Zieldurchfahrt nur 0,780 Sekunden vor Alvaro Bautista Zoom

Sollte Razgatlioglu auch im Superpole-Rennen am Sonntagnachmittag triumphieren, dann ist der bisherige Rekord von elf aufeinanderfolgenden Siegen Geschichte. Aktuell teilen sich Jonathan Rea, Alvaro Bautista und Toprak Razgatlioglu den Rekord. "Wenn ich morgen zum zwölften Mal gewinne, dann zeigen wir eine schöne Feier", kündigt Razgatlioglu an.

Kann BMW die Abstimmung der M1000RR für Sonntag verbessern?

Das Portimao-Wochenende begann für Razgatlioglu holprig, denn am Freitag gab es gleich zwei technische Probleme, die wertvolle Trainingszeit kosteten. Und auch in der Superpole lief es nicht komplett nach Plan, auch wenn Razgatlioglu die Pole sicherstellte. "Ich machte im letzten Sektor einen kleinen Fehler", gesteht der BMW-Pilot, der im Qualifying nur knapp vorn lag.

Toprak Razgatlioglu

Toprak Razgatlioglu konnte sich erst im finalen Renndrittel in Führung setzen Zoom

Der elfte Sieg am Samstagabend war für Razgatlioglu harte Arbeit, denn die Gegner präsentierten sich in starker Form. "Zu Beginn pushte ich nicht", relativiert Razgatlioglu. "Nach der Hälfte des Rennens zog ich das Tempo an, aber auch Danilo (Petrucci) pushte hart. Wir kämpften miteinander, dann überholte ich ihn. Es war ein tolles Duell mit ihm."


Fotos: WSBK 2024: Portimao (Portugal)


"Das Rennen hat Spaß gemacht", bemerkt Razgatlioglu. "Da ich auf Grund der technischen Probleme am Freitag nicht genug fahren konnte, war das Set-up aber nicht gut. Heute haben wir gut gearbeitet. Mit den gesammelten Daten können wir das Motorrad besser verstehen."

Kostete der schlechte Start Alvaro Bautista den Sieg?

Mit Platz zwei stellte Alvaro Bautista sein 100. WSBK-Podium sicher. "Ich musste in jeder Runde 100 Prozent geben. Mein Start war richtig schlecht, einer meiner schlechtesten. Ich verlor viele Positionen, die ich wieder gutmachen musste. Zu Beginn rechnete ich nicht damit, dass ich die Spitze noch einmal einholen kann. Es fuhren viele Fahrer vor mir", schildert der Spanier.

Alvaro Bautista

Alvaro Bautista wurde in der Startphase bis auf P13 durchgereicht Zoom

"Ich fühlte mich sehr wohl auf dem Motorrad. Das Gefühl war ähnlich wie im Vorjahr", freut sich Bautista. "Ich konnte hart pushen und gab mein Bestes", schildert der Titelverteidiger, der in der Schlussphase durchaus Chancen hatte, das Rennen noch zu gewinnen. Im Duell mit Markenkollege Petrucci verlor er aber zu viel Zeit.

"Ich bin mit meiner Performance zufrieden", bilanziert Bautista, der sich am meisten über das zurückgefundene Gefühl für seine Ducati Panigale V4R freut. Die große Frage ist, wie Bautistas Rennen ohne den schlechten Start gelaufen wäre. Hätte der Spanier die Siegesserie des Türken beenden können?

"Ich hätte sicher mit Toprak kämpfen können. Ich weiß nicht, ob ich ihn besiegt hätte oder nicht. Doch ich hätte sicher mit ihm kämpfen können, denn mein Renntempo war gut. Ich war so stark wie die anderen Spitzenfahrer", erklärt Bautista.

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