• 31.05.2010 16:41

  • von Roman Wittemeier

Salt Lake City: Aprilia und Ducati im Vorteil

Die Zweizylinder-Bikes sind auf der Strecke im Miller Motorsports Park offenbar im deutlichen Vorteil: Kampfansagen von Carlos Checa und Max Biaggi

(Motorsport-Total.com) - "Wir haben im Qualifying einfach einen guten Job gemacht", sagt der Carlos Checa, der seiner Althea-Ducati-Mannschaft am Samstag die erste Pole-Position bescherte, kurz vor dem Start in die beiden Wertungsläufe in Salt Lake City. "In der Superpole war es perfekt. Ich habe extrem spät bremsen können, war immer früh am Gas und konnte so eine Zeit markieren, mit der ich niemals gerechnet hätte. Ich bin sehr zufrieden. Für die Rennen sind wir gut aufgestellt."

Titel-Bild zur News: Leon Haslam

Vor prächtiger Kulisse finden am Abend die beiden Superbike-Läufe statt

Teamkollege Shane Byrne, der in allen Sessions nahe an Checa heranfahren konnte, patzte ausgerechnet im zweiten Superpole-Abschnitt. "Ich habe mich verschätzt", gibt der Brite zu. "Das hatte zur Konsequenz, dass ich nicht in das finale Shootout kam. Das ist schade, denn wir haben als Team bisher fantastische Arbeit geleistet." Byrne muss man allerdings auch von Startplatz elf in den Rennen einiges zutrauen.#w1#

Große Hoffnungen auf weitere Laufsiege macht sich auch Max Biaggi, der von Startplatz zwei in die Rennen gehen wird. "Die erste Startreihe zu erreichen war sehr wichtig", so der erfahrene Italiener. "Wir sind auf jeden Fall schnell genug, um an der Spitze mitzufahren. Im Rennen hängt es dann antürlich immer von vielen Faktoren ab. Das Wetter spielt sicherlich eine große Rolle." In den vergangenen Tagen gab es oft kühle Temperaturen, aber Sonne. Für den heutigen Renntag könnten Regenwolken kommen.

Hat Yamaha keine Chance auf den Sieg?

"Checa und Biaggi waren das ganze Wochenende schnell", lobt Cal Crutchlow die Konkurrenz. Doch auch vom dritten Rang sollte für den Yamaha-Piloten etwas gehen. "Zumindet unter die ersten Fünf sollten wir kommen können. Unser Rennspeed ist nicht allzu schlecht", stapelt der Drittplatzierte aus der Superpole vorsichtshalber tief. Teamkollege James Toseland hatte sich beim Setup verzockt. "Schade"; so der zweimalige Superbike-Champion. "Ich brauche in den Rennen einen guten Start und dann greife ich an."

Max Biaggi

Max Biaggi startet als großer Favorit in den USA von Platz zwei Zoom

Hinter dem bärenstarken Jakub Smrz muss sich der aktuelle WM-Führende Leon Haslam diesmal in der zweiten Startreihe anstellen. Der Brite wurde bei seinem schnellsten Versuch von roten Flaggen eingebremst, nachdem sich Jonathan Rea und Smrz abgelegt hatten. "Die Zwischenzeiten waren so gut, dass ich mindestens Dritter gewesen wäre", sagt Haslam. "Ich schätze, dass sich Biaggi auf dem langen Weg zu Kurve eins in den Rennen sofort absetzen kann - dank der schnellen Aprilia."

"Mein Setup ist gut, aber ich werde noch ein paar Anpassungen vornehmen lassen", erklärt der Alstare-Suzuki-Pilot. "Eines ist sicher: Die Rennen werden lang und hart. Es wird bestimmt tolle Positionskämpfe geben. Die Strecke liegt den Ducatis und Aprilias sehr. Für uns Jungs auf den Vierzylinder-Bikes wird es schwierig, mit der italienischen Fraktion mitzuhalten. Ich möchte meine WM-Führung auf jeden Fall verteidigen."

Im Lager von Honda macht man sich unterdessen Sorgen. Der Crash von Rea brachte zusätzliche Probleme, das Bike rennt im Miller Motorsport Park noch nicht allzu gut. "Ich hatte mächtiges Chattering am Hinterrad, dann hat mich das Bike im wilden Highsider abgeworfen", schildert der Brite. "Der Reifen hat seine Spuren an Nacken und Brust hinterlassen. Es gibt leichte Prellungen, aber für die Rennen sollte ich okay sein. Wenn ich gut wegkomme, dann könnte ein gutes Ergebn is drin sein."

Kawasaki schaut sich die Szene von hinten an

Rea darf trotz des heftigen Abflugs aus der zweiten Startreihe losfahren, sein Teamkollege Max Neukirchner muss sich allerdings vom 16. Platz nach vorne arbeiten. "Wir bekommen das Chattering einfach nicht weg", klagt der Sachse. "Mit den Qualifyern war es am schlimmsten. Das Bremsen am Kurveneingang funktioniert jetzt besser, aber immer noch nicht perfekt. Von einem guten Rennspeed sind wir also noch ein Stück entfernt, aber ich hoffe, dass wir im Warmup noch zulegen können."

Max Neukirchner

Max Neukirchner muss sich von Rang 16 mühsam nach vorne arbeiten Zoom

Während man im Lager von BMW nach harten Trainingssessions endlich etwas Licht am Ende des Tunnels sieht, geht es bei Kawasaki überhaupt nicht voran. Die Grünen sind langsam, zu allem Überfluss legte Tom Sykes in der Superpole einen harten Highsider hin. "Dadurch bin ich in einer üblen Position", sagt der Brite, der sich heftige Prellungen an Arm und Handgelenk zuzog. "Ich hoffe, dass ich für die Rennen fit genug bin, denn wir haben wichtige Arbeit vor uns."

Chris Vermeulen schaffte auch ohne Zwischenfall nur Rang 17. "Diese Strecke liegt der Kawasaki eigentlich", meint der Australier. "Wir fahren schneller als im Vorjahr, allerdings haben wir das Problem, dass alle anderen auch deutlich schneller geworden sind." Vermeulen leidet nach wie vor unter Schmerzen in seinem lädierten Knie. "Ich bin zuerst ohne Schmerzstiller ausgekommen. Aber es wurde dann zu heftig, sodass ich nun wieder welche nehmen muss. Ich bin noch lange nicht wieder fit."