Pirelli: Neue Herausforderungen gut gemeistert

Die Umstellung von 16,5 auf 17 Zoll verlief problemlos - Evo-Klasse stellt Reifenlieferant Pirelli in der neuen Saison vor eine weitere Herausforderung

(Motorsport-Total.com) - Dass die Rolle des exklusiven Reifenlieferanten undankbar ist, wissen Bridgestone und Pirelli nach den vergangenen Jahren. Wenn es Probleme mit den Pneus gibt, schaut alles auf den Reifenhersteller. Sollte alles reibungslos laufen, erhalten die Reifenhersteller in der Regel kein Lob. Mit der Umstellung der Reifendimensionen in der Saison 2013 stellte sich Pirelli in der Superbike-WM einer neuen Herausforderung. Ziel war es, vom 16,5-Zoll-Format wegzugehen und genau wie die Serienmotorräder mit 17 Zoll großen Rädern zu fahren.

Titel-Bild zur News: Pirelli

Probleme, wie hier auf Phillip Island, gab es in der Saison 2013 mit den Pneus selten Zoom

Diese Umstellung meisterte Pirelli gut. "In diesem Jahr stellten wir uns durch die Einführung der 17-Zoll-Räder einer neuen Herausforderung. Das neue Produkt wurde von allen Fahrern sehr gut angenommen und führte zu Verbesserungen hinsichtlich der Performance und der Rundenzeiten", erklärt Pirelli-Renndirektor Giogio Barbier gegenüber 'WorldSBK.com'. "Bei der Umstellung von 16,5 auf 17 Zoll mussten die Pirelli-Ingenieure bei Null beginnen und komplett neue Reifen hinsichtlich der Mischungen, Karkassen und Flanken entwickeln."

"Verglichen mit den 16,5-Zoll-Reifen haben die neuen Pneus größere Kontaktflächen, bieten mehr Stabilität, besonders am Kurveneingang, und halten im Rennen länger durch. Die neuen Mischungen sind weicher, flexibler und leistungsfähiger", schildert der Pirelli-Verantwortliche zufrieden. "Es sind nur zwei Vorderreifen- und zwei Hinterreifenmischungen anstatt drei Mischungen wie in der Vergangenheit verfügbar."

In der kommenden Saison muss sich Pirelli an den Bedürfnissen der Fahrer der neuen Evo-Kategorie orientieren. Die Stock-Bikes verfügen über weniger Leistung als die teilweise sehr hochentwickelten Superbikes. Mit weicheren Reifen möchte die Dorna die Evo-Bikes näher an die Spitze führen. In der MotoGP verfolgte man in der Saison 2013 einen ähnlichen Weg, als man den CRT-Fahrern einen weicheren Hinterreifen zur Verfügung stellte.


Fotostrecke: Statistiken zur Superbike-WM 2013

"Im Zusammenhang mit der Einführung der Evo-Klasse haben wir eng mit der Dorna zusammengearbeitet, um das hohe Niveau in der Serie zu erhalten und sicherzustellen, dass die Evo-Fahrer mit den Superbike-Fahrern mithalten können", bestätigt Barbier und betont, wie wichtig Chancengleichheit ist: "Der Rennsport muss eng, spannend und unterhaltsam sein. Wir haben schon immer in diese Richtung gearbeitet."

Als Einheitsreifenlieferant muss Pirelli zudem die Bedüfnisse aller Hersteller befriedigen. In der kommenden Saison werden acht Hersteller ihre Superbikes an den Start schicken. "Das Geheimnis ist, ein Produkt zu schaffen, das mit jedem Motorrad harmoniert. Das ist die schwierigste Aufgabe, doch bisher gelang es uns gut. Viele Hersteller haben sich für Pirelli-Reifen bei der Erstausrüstung entschieden", so der Pirelli-Direktor.