• 10.09.2013 17:20

Pirelli betritt in der Türkei Neuland

Reifenlieferant Pirelli weiß durch die Formel 1 bereits, dass der Asphalt sehr glatt und aggressiv ist, hat aber noch keine Erfahrungswerte für die Superbikes

(Motorsport-Total.com) - Die Superbike-Weltmeisterschaft gastiert zum ersten Mal im Intercity Istanbul Park, doch für Pirelli ist die Strecke kein völliges Neuland. Die Ingenieure der italienischen Marke machten dort bereits 2011 mit der Formel 1 Station. Auf die Reifen wartet ein Belag, der als besonders glatt und sehr aggressiv gilt. Zudem besteht nicht die Möglichkeit, im Vorfeld des Rennwochenendes auf der Strecke zu testen.

Titel-Bild zur News: Tom Sykes

Pirelli hat das Reifenangebot an den Asphalt von Istanbul angepasst Zoom

Pirelli hat eigens zwei Entwicklungs-Varianten entworfen, die eine in einem SC0- und die andere in einem SC1-Compound. Mit ihnen versuchen die Pirelli-Ingenieure, bessere thermische und mechanische Eigenschaften sowie mehr Haftung zu erreichen als mit den SC0- und SC1-Standardversionen. Die Fahrer sollen Reifen zur Verfügung haben, die besonders geeignet sind für Strecken mit aggressivem Asphalt und für relativ hohe Temperaturen.

Bezüglich der Vorderreifen können die Superbike-Fahrer zwischen drei verschiedenen Trockenvarianten wählen. Da ist zum einen der Standard-SC1 (R426) in einer weichen Mischung, der bisher an allen Rennwochenenden der Saison zum Einsatz kam. Dazu kommt der Standard-SC2 (R982). Diesen Reifen hatte Pirelli ebenfalls bei allen bisherigen Runden im Gepäck, und er ist ideal für hohe Außentemperaturen, da er über eine besonders solide Lauffläche verfügt.

Ebenfalls zur Wahl steht der SC2-Entwicklungsreifen R753, der noch robuster ist als der R982 und damit auf aggressivem Asphalt noch widerstandsfähiger ist. Bezüglich der Hinterreifen bringt Pirelli vier Entwicklungstypen mit in die Türkei, darunter zwei, die zuvor noch nie zum Einsatz kamen. Die weichere Version ist der SC0-Reifen S1190. Er entspricht von der Härte des Compounds her dem SC0 und bietet mehr Haftung als der SC1 sowie mehr thermo-mechanische Widerstandsfähigkeit als der Standard-SC0.

Zudem bringt Pirelli zwei SC1-Entwicklungsversionen mit. Der S1258 soll die thermisch-mechanischen Eigenschaften und die Haftung verbessern. Der S514 verfügt über den gleichen Compound wie der Standard-SC1, hat aber eine verstärkte Mitte. Eine andere Struktur und andere Materialien sollen dafür sorgen, dass die Arbeitstemperatur dieses Reifens besonders niedrig bleibt. Die vierte Hinterreifen-Option ist der R1301, eine SC2-Weiterentwicklung in einer harten Mischung, die im Fall von niedrigen Temperaturen robuster ist.