• 09.09.2013 19:34

BMW baut in Istanbul auf Melandris Erfahrung

Marco Melandri ist für BMW bei der Superbike-Premiere in der Türkei durch seine MotoGP-Erfahrung sehr wichtig - Chaz Davies kennt den Kurs ebenfalls

(Motorsport-Total.com) - Das BMW-Team betritt Neuland: Am kommenden Wochenende gibt die Superbike-Weltmeisterschaft ihr Türkei-Debüt. Im Intercity Istanbul Park wird die elfte Runde der Saison 2013 ausgetragen. Da die Strecke neu im Kalender ist und es vor der Veranstaltung auf diesem Kurs keine Tests gab, wurde der Zeitplan für das Wochenende leicht verändert. Das erste Freie Training am Freitag wurde von 45 auf 90 Minuten verlängert, damit die Teams und Fahrer mehr Zeit haben, um sich mit dem Layout der Strecke vertraut zu machen.

Titel-Bild zur News: Marco Melandri, Chaz Davies

Marco Melandri und Chaz Davies möchten den Rückstand in der WM verringern Zoom

Die Superbike-Weltmeisterschaft gastiert zwar zum ersten Mal in der Türkei, die beiden BMW-Werksfahrer Marco Melandri und Chaz Davies sind dort jedoch bereits mit der MotoGP und der 250er-Weltmeisterschaft gefahren. Vor allem Melandri hat beste Erinnerungen an Istanbul. Er hat zwei der drei dort ausgetragenen Türkei-Grands-Prix gewonnen.

In der Fahrwertung der Superbike-Weltmeisterschaft 2013 belegt Melandri derzeit mit 257 Punkten den dritten Rang. Sein Rückstand auf die Spitze beträgt 30 Zähler. Davies ist Fünfter mit 221 Punkten. Gemeinsam haben Melandri und Davies mit ihren BMW S1000RRs in dieser Saison bereits sechs Siege und insgesamt 14 Podiumsplätze eingefahren. Die jüngsten Erfolge wurden am vergangenen Rennwochenende auf dem Nürburgring gefeiert, wo beide Fahrer in beiden Läufen auf dem Podium standen. Davies holte einen Sieg und einen dritten Platz, Melandri belegte die Ränge zwei und drei. In der Herstellerwertung ist BMW mit 321 Punkten Dritter, 48 Zähler hinter dem Spitzenreiter.

Melandri erinnert sich an MotoGP-Siege

"Ich habe sehr schöne Erinnerungen an die Strecke in Istanbul", bemerkt Melandri. "Ich bin dort in der MotoGP gefahren und habe in Istanbul gegen sehr starke Gegner meinen ersten Sieg in der Serie gefeiert. Ich mag die Strecke wirklich und kenne sie sehr gut. Das bedeutet, dass alle ihre Aufmerksamkeit auf mich richten werden. Ich hoffe auf gute Rennen. Ich möchte Topergebnisse holen und das Pech wettmachen, das ich zuletzt hatte. Die Meisterschaft ist immer noch völlig offen, und es werden noch jede Menge Punkte vergeben. Ich denke weiter von Rennen zu Rennen und habe dabei das klare Ziel, so viele Siege wie möglich zu holen. Ich gehe recht optimistisch in die nächsten Runden."

Marco Melandri

BMW-Pilot Melandri ist nach wie vor im Rennen um den Fahrertitel Zoom

"Ich bin bereits in Istanbul gefahren, wenn auch mit einer 250er-Maschine, und das ist etwas vollkommen anderes als ein BMW-Superbike", erklärt Teamkollege Davies. "Zudem denke ich, dass sich die Streckenbedingungen in den sieben Jahren, in denen ich nicht mehr dort war, verändert haben. Aber ich habe gute Erinnerungen an Istanbul, da ich mit dem 250er-Bike dort recht schnell unterwegs war, und ich bin sicher, dass mir der Kurs liegt. Ich werde den ersten Teil des ersten Freien Trainings dazu nutzen, mich wieder mit der Strecke vertraut zu machen."

"Die Ergebnisse vom Nürburgring geben uns für die nächsten Rennen noch einmal zusätzlichen Auftrieb. Wir haben sie gebraucht. Wir hatten das Potenzial dazu bereits in Moskau und in Silverstone, und es war toll, am Nürburgring endlich die entsprechenden Resultate zu holen. In dieser Phase der Saison ist die Meisterschaft noch nicht unmöglich, und es ist nun realistischer, in die Top 3 zu fahren. Es ist also schön, in dieser wichtigen Phase der Saison solche Ergebnisse zu holen. Mein Ziel für Istanbul ist, das zu wiederholen, was wir am Nürburgring erreicht haben", so Davies.

Foti freut sich auf Istanbul

"Die Ergebnisse bei unserem Heimspiel am Nürburgring haben gut getan und sie haben uns in den Gesamtwertungen noch näher an die Spitze heran gebracht", berichtet Serafino Foti, der Sportdirektor des Teams. "Wir reisen nun bester Dinge und recht optimistisch zur nächsten Runde nach Istanbul. Das Team in München und in Italien arbeitet hart weiter und ist voll auf die Meisterschaft konzentriert. Unser Ziel ist, in dieser Saison das bestmögliche Ergebnis zu holen."


Fotos: IDM auf dem Sachsenring


"Unsere Fahrer mögen die Strecke in Istanbul. Marco ist dort bereits gefahren, als er in der MotoGP war, und er hat dort zweimal gewonnen. Chaz ist dort mit der 250er-Weltmeisterschaft angetreten. Es ist ein fantastischer Kurs, und wir sind zuversichtlich, dass wir zufriedenstellende Resultate holen werden", schildert Foti. "Die nächsten Wochen werden hart. Von der Türkei aus reisen wir in die USA, wo wir in Laguna Seca fahren werden. Danach geht es direkt zurück nach Europa zum Frankreich-Gastspiel in Magny-Cours. Das Team und die Fahrer sind gut gerüstet für diese anstrengenden Wochen und haben sich vorgenommen, weitere Topergebnisse einzufahren."

Dosoli baut auf die Erfahrungen seiner Piloten

"Nach unserem erfolgreichen Wochenende beim BMW-Heimspiel reisen wir nun zu einer Strecke, die für die Superbike-Weltmeisterschaft vollkommen neu ist", erklärt Andrea Dosoli, der Technische Direktor des Teams. "Wir sind hochmotiviert und möchten an das bisher Erreichte anknüpfen. Da Istanbul neu im Kalender ist, stehen wir vor einer größeren, aber auch interessanteren Herausforderung als sonst."

"Die Vorbereitung auf das Rennwochenende ist für unsere Ingenieure keine einfache Aufgabe, vor allem was die Getriebeabstimmung und die Elektronik-Strategien angeht. Da uns keine Renndaten aus der Vergangenheit zur Verfügung stehen, nehmen wir zu Beginn unserer Arbeit die Layout-Daten der Strecke als Basis und werden Simulationen durchführen. Wir werden versuchen, die zusätzlichen 45 Minuten Trainingszeit am Freitagvormittag optimal zu nutzen", so Dosoli.

"Eine große Hilfe wird die Erfahrung unserer Fahrer sein, die dort bereits mit GP-Maschinen angetreten sind. Vor allem Marco hat dank seiner beiden MotoGP-Siege fantastische Erinnerungen an die türkische Strecke. Der Kurs folgt mit Bergauf- und Bergabpassagen dem hügeligen Charakter der Landschaft und bietet von allem etwas. Es gibt einen schnellen Abschnitt mit einer der schnellsten Kurven überhaupt, die mit über 260 km/h durchfahren wird. Es gibt jedoch eine Reihe langsamer Schikanen. Die Strecke ist recht breit und auf jeden Fall sehr technisch. Das Fahrkönnen der Piloten wird dort eine ganz große Rolle spielen", ist sich Dosoli sicher. "Wir alle freuen uns schon darauf, die neue Strecke und ein tolles Land wie die Türkei kennenzulernen."