Neukirchner will beim Heimspiel glänzen
Die Superbike-WM kommt in die Eifel: Max Neukirchner und Ten Kate möchten beim Deutschland-Event eine starke Leistung abliefern
(Motorsport-Total.com/SID) - Max Neukirchner, dem deutschen Aushängeschild der Superbike-WM aus Stollberg, stehen die wichtigsten Wochen seiner Karriere ins Haus. Nach seinem fürchterlichen Unfall in Monza 2009 kam ein Tiefschlag nach dem anderen. Die beiden Wertungsläufe der deutschen Superbike-Runde in der Eifel sollen zu einer Trendwende werden. Vor einem Jahr fehlte Neukirchner dem niederländischen Honda-Werksteam Ten Kate wegen seiner schweren Wirbelverletzungen bei seinen Heimrennen auf dem Nürburgring.

© Ten Kate Honda
Max Neukirchner nimmt Kurs auf ein gutes Ergebnis beim Heimspiel in der Eifel
Ein Rückblick: 2008 befand sich Neukirchner bis Saisonmitte in Brünn im WM-Titelrennen gegen Ducati-Ikone Troy Bayliss. Im Mai 2008 feierte der Deutsche in Monza seinen ersten Sieg in einem WM-Rennen. Das Jahr beendete er auf Rang fünf der Gesamtwertung. Bei Suzuki wurde er zum Teamleader befördert und ging als WM-Mitfavorit in das Jahr 2009.#w1#
Ein Jahr nach seinem ersten Sieg wurde Monza zu seinem persönlichen Waterloo, als er beim Start zu Lauf 1 vor der Schikane "abgeschossen" wurde und mit mehrfachen Brüchen am rechten Bein im Krankenhaus landete. Doch damit nicht genug: Beim Comeback-Versuch im Juli im Rahmen der Imola-Tests verletzte sich Max noch an einem Rückenwirbel und schrammte haarscharf an einer Lähmung vorbei.
2010 ist Neukirchner als einziger Deutscher wieder am Start, die Vorzeichen könnten jedoch besser sein. Nach einer bislang enttäuschenden Saison steht der Sachse mit dem Rücken zur Wand. Sein Teamkollege Jonathan Rea belegt WM-Rang drei und ist jederzeit für Siege gut. Neukirchners bestes Ergebnis war Platz neun in Assen. In der WM-Tabelle hat er auf Rang 18 nur 40 Zähler auf seinem Konto. Angeführt wird das Superbike-Klassement derzeit von Namensvetter Max Biaggi auf Aprilia mit 383 Punkten.
Neukirchner mit frischem Mut in die Eifel
Nach seinem Verletzungspech wollte niemand mehr ein Risiko eingehen. Neukirchners Suzuki-Vertrag wurde wegen zweifelhaften Prognosen der Ärzte gekündigt, er stand ohne Job da. Damals sprang das Team Honda-Ten-Kate in die Bresche und band Neukirchner kurzfristig an sich. Die Rennen auf dem Nürburgring sind für den 27-Jährigen eine wichtige Chance, sich bei Ten Kate auch für die Superbike-WM 2011 zu empfehlen. Hier spielt der ruhige Sachse auch für Promoter Infront Motor Sports eine wichtige Rolle bei der Vermarktung im deutschsprachigen Markt.
Einen Beitrag dazu könnten seine hervorragenden Ergebnisse vom Gasteinsatz bei der Internationalen Deutschen Meisterschaft (IDM) am 23. August gewesen sein, als Neukirchner in Assen gegen starke Konkurrenz von Honda, BMW, KTM, Yamaha und Suzuki die Plätze eins und drei einfuhr. "Dieses Wochenende hat mir sehr viel Motivation gegeben", bekennt Neukirchner, der in den Rennpausen fast jeden Tag im Fitnesscenter in Thalheim vorbeischaut, wo er pro Einheit mehr als 1,5 Tonnen Gewichte stemmt.
"Dafür, dass ich eigentlich nicht viel gewinnen konnte, haben wir das Optimum aus dem Wochenende in Assen gemacht", sagt der Deutsche rückblickend. "Ich stand unter großem Druck, weil das Niveau der IDM extrem hoch ist und jeder meiner Kollege mich schlagen wollte. Außerdem war für mich fast alles neu - das Bike, die Crew, die Reifen. Die wenige Trainingszeit konnten wir aber optimal nutzen. Ich gehe jetzt mit riesiger Motivation zu meinem Heimrennen am Nürburgring und hoffe, dass wir den positiven Spirit dort in ein gutes Resultat umsetzen können."

