• 09.05.2013 11:27

Monza aus Pirelli-Sicht

Für die Hochgeschwindigkeitsstrecke in Monza hat Pirelli die Reifenmitte verstärkt - Der Qualifikationsreifen hat ausnahmsweise einen pinkfarbenen Seitenstreifen

(Motorsport-Total.com) - Pirelli ist mit den neuen 17-Zoll Diablo Superbike-Reifen gerüstet für das Heimrennen. Aufgrund der extrem langen Geraden, der konstant hohen Geschwindigkeiten und der Zonen, in denen stark gebremst werden muss, wird die Reifenmitte mehr belastet als auf jeder anderen Strecke im Kalender der Superbike-Weltmeisterschaft. In Vertikalstellung wird sowohl beim Beschleunigen als auch beim Bremsen rund fünf Mal mehr Wärmeenergie frei als in Assen.

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Nach den Problemen im Vorjahr hat Pirelli die Reifen für Monza überarbeitet

Dazu kommt die thermische Belastung der rechten Reifenschulter, vor allem in der "Biassono"-Kurve, in der bei hoher Geschwindigkeit für lange Zeit in Schräglage beschleunigt wird. Dort erreicht die entstehende Wärmeenergie an der Schulter die Rekordwerte von Phillip Island. Für die Superbike-Klasse hat Pirelli vier verschiedene Arten von Slicks für vorn und drei Typen für hinten im Gepäck. Dazu kommen wie immer die Qualifikations-, Intermediate- und Regenreifen.

Für vorne stehen ein SC1-Typ sowie drei SC2-Reifen zur Wahl. Dazu gehören neben den SC1- und SC2-Standardvarianten (R426 und R982), die bereits bei den ersten drei Runden der Saison zum Einsatz kamen, zwei weitere SC2-Entwicklungsreifen, die Pirelli bisher nur in Phillip Island dabei hatte. Der R1220 ist haltbarer als der SC2-Standardtyp, der R753 ist noch robuster und gleichzeitig noch resistenter gegen Abrieb.

Bei allen drei Hinterreifentypen handelt es sich um Entwicklungsvarianten. Es sind zwar Standardmischungen, doch sie sind speziell für die Anforderungen der italienischen Strecke modifiziert. Unter anderem wurde die Reifenmitte verstärkt. Zum ersten Mal in dieser Saison hat Pirelli eine SC0-Mischung (S515) im Gepäck. Das ist die weichste verfügbare Mischung, die bei hohen Temperaturen eingesetzt werden sollte.

Der Reifen entspricht weitgehend dem Standard-SC0, hat aber einen verstärkten Mittelstreifen, der Schutz gegen Blasenwurf bietet. Dazu kommen zwei SC1-Entwicklungsvarianten in einer mittelharten Mischung. Der S513 unterscheidet sich von der Standardversion nur durch eine verstärkte Mitte. Auch beim S514 wurde die Mitte verstärkt, zudem wurden aber eine andere Innenstruktur und andere Materialien verwendet, um die Arbeitstemperatur besonders niedrig zu halten.

Eine Verstärkung der Laufflächenmitte findet sich auch bei den Qualifikations-Hinterreifen, die den Fahrern in der Superpole zur Verfügung stehen. Diese Reifen sind dieses Mal nicht wie üblich mit gelben, sondern mit pinkfarbenen Streifen markiert. Der Grund ist der Muttertag, der am Rennsonntag, dem 12. Mai, in vielen Ländern gefeiert wird.