Melandri litt 2013 an Pfeifferschem Drüsenfieber

Wie erst jetzt bekannt wurde, litt Marco Melandri in der abgelaufenen Saison am Pfeifferschen Drüsenfieber und konnte deshalb wochenlang nicht trainieren

(Motorsport-Total.com) - In der Superbike-Weltmeisterschaft 2013 konnte Marco Melandri nicht immer die in ihn gesetzten Erwartungen erfüllen, doch dies hatte auch gesundheitliche Gründe. Wie der bisherige BMW- und zukünftige Aprilia-Pilot erst jetzt verriet, litt er während des Sommers an Mononukleose, die unter dem Namen Pfeiffersches Drüsenfieber besser bekannt ist. Die Viruserkrankung beeinträchtigte den Italiener stark und zwang ihn zu einer wochenlangen Trainingspause.

Titel-Bild zur News: Marco Melandri

Melandri war wochenlang eher ein Fall fürs Krankenbett als für die Rennstrecke Zoom

Die ersten Symptome traten nach dem Rennen in Portiamo Anfang Juni auf, als Melandri unter eine Hals-Entzündung litt. "Normalerweise verschwindet das, nachdem man drei oder vier Tage lang Antibiotika eingenommen hat, aber diesmal sollte es Wochen dauern", blickt Melandri zurück. Beim darauffolgenden Rennen in Imola hatte sich sein Zustand dann deutlich verschlechtert.

"Ich konnte kaum atmen oder meine Arme und Beine bewegen und litt unter der Hitze wie noch nie zuvor", beschreibt Melandri die Symptome. Zunächst ging er von einer Nebenwirkung der Medikamente aus, doch bei einer Untersuchung stellte sich die Diagnose Pfeiffersches Drüsenfieber heraus. Da es keine spezielle Therapie gegen diese Krankheit gibt, ging die Leidenszeit des Italieners weiter.

"Ich war mir nicht sicher, ob ich das durchstehen würde." Marco Melandri

"In Russland war es viel schlimmer als in Imola. Am Freitag bemerkte sogar Andrea Dosoli (Sportdirektor), dass es mir nicht gut ging und fragte mich, warum mir trotz der kalten Temperaturen so heiß sei", berichtet Melandri. Hinzu kam, dass er wegen der Erkrankung zwischen den Rennen nicht trainieren konnte und seine Kondition daher in den Keller ging. Zwischenzeitlich dachte Melandri sogar über eine Auszeit nach: "Ich war mir nicht sicher, ob ich das durchstehen würde." Doch dann spielten ihm die Wetterbedingungen in die Karten, sodass ihm im Regenrennen von Moskau sogar ein Sieg gelang.

Auch in Silverstone sorgte das mehrheitlich regnerische Wetter dafür, dass sich Krankheit und Trainingsrückstand nur unwesentlich auf die Leistung auswirkten. Erst in der Sommerpause konnte sich Melandri völlig auskurieren, sodass er vor dem Rennen am Nürburgring wieder mit leichtem Training beginnen konnte. "Ich trainierte pro Tag nur 20 Minuten bei mittlerer Intensität und ging dabei nicht über einen Puls von 150. Von da an fühlte ich mich wieder besser", so Melandri.