Marco Melandri: "Ähnliche Zeiten wie Davies und Giugliano"

Angeblich fuhr Marco Melandri bereits beim ersten Test mit der Werks-Ducati auf dem Niveau der Stammpiloten - Große Begeisterung für den V2 der Panigale

(Motorsport-Total.com) - Ex-MotoGP-Pilot Marco Melandri fiebert der Rückkehr als aktiver Rennfahrer entgegen. In der kommenden Saison steht Melandri nach einem Jahr Pause wieder vor einer kompletten Saison als Stammpilot. Der Italiener übernimmt die Ducati Panigale von Davide Giugliano und wird als Teamkollege von Chaz Davies für das Werksteam antreten. Vergangene Woche testete Melandri erstmals die WM-Ducati und kam damit gut zurecht.

Titel-Bild zur News: Marco Melandri

Marco Melandri hat sich in den V2-Motor der Ducati Panigale verliebt Zoom

"Ich fuhr ähnliche Zeiten wie Davide und Chaz. Es sieht also gut aus", bemerkt Melandri nach dem Misano-Test selbstsicher im Gespräch mit 'Crash.net'. Ducati kommunizierte keine Zeiten vom Test. Vorausgegangen war ein erstes Kennenlernen mit der Straßenversion der Panigale. Melandri hatte bis zu diesem Test keine Erfahrungen mit einem V2-Superbike. In der Superbike-WM saß der langjährige Grand-Prix-Pilot auf der Yamaha M1, der BMW S1000RR und der Aprilia RSV4.

Die Charakteristik des großvolumigen Zweizylinders harmoniert aber offensichtlich gut mit Melandris Fahrstil: "Es war mein erstes Mal. Ich fuhr die Serienmaschine aber noch nicht das richtige Superbike. Die Leistungscharakteristik unterscheidet sich stark von den anderen Motorrädern, die ich bisher fuhr. Das Drehmoment bei niedrigen Drehzahlen ist großartig. Das mochte ich sofort. Ich denke, diese Motorcharakteristik harmoniert gut mit meinem Stil."

"Es war ein bisschen Zeit nötig, um sich an das Chassis zu gewöhnen, doch Schritt für Schritt wurde es mit jedem Stint besser. Ich denke, wir verstehen das Motorrad langsam", berichtet Melandri, der in der kommenden Saison Giuglianos Crew übernehmen wird. Der Vertrag mit Ducati ist vorerst nur ein Jahr gültig, doch der italienische Hersteller und Melandri haben eine Option für eine weitere Saison.

"Ich erhielt während der laufenden Saison einige Angebote, doch für mich war es wichtig, ein gutes Motorrad zu bekommen. Die Werks-Ducati ist ehrlich gesagt das Beste, was ich mir vorstellen konnte", erklärt Melandri, der Anfang August seinen 34. Geburtstag feierte. "Ich bin keine 20 mehr. Deshalb muss ich mit einem Team zurückkehren, mit dem ich von Beginn an stark bin."


Fotos: World-Ducati-Week 2016 in Misano


Die Erinnerungen an die Saison 2015 möchte der ehemalige 250er-Weltmeister gern ausblenden. Aprilia zwang ihn, in die Superbike-WM zurückzukehren. Melandri war mit der unterlegenen MotoGP-Superbike-Hybridmaschine meist das Schlusslicht. "Motivation und Selbstvertrauen machen einen Fahrer schnell. Das war bei mir beides sehr schwach ausgeprägt. Ich hatte kein Gefühl für das Motorrad und fühlte mich nicht sicher. Ich denke nicht, dass ich mehr hätte ausrichten können", kommentiert er die Einsätze für das Aprilia-MotoGP-Team.