Leon Camier: "Die Honda hat einige Stärken"

Der Nachfolger von Stefan Bradl im Red-Bull-Honda-Team spricht über die hohen Erwartungen nach den Wintertests, die neuen Regeln und seine Motivation

(Motorsport-Total.com) - Leon Camier schenkte dem angeschlagenen Honda-Superbike-Team im Winter neue Hoffnung. Der Brite überraschte bei den Tests mit starken Rundenzeiten und mischte meist in den Top 5 mit. "Sicher waren alle begeistert, weil wir bei den Tests so schnell waren. Doch es ist wichtig, sich vor Augen zu halten, dass wir Qualifying-Reifen verwendeten. Das machten aber auch einige andere", blickt er im Gespräch mit 'WorldSBK.com' zurück.

Titel-Bild zur News: Leon Camier

Entwicklung bei Honda: Leon Camier hofft auf neue Teile Zoom

Beim Saisonauftakt sammelte der Honda-Pilot 19 WM-Zähler. Er reist als WM-Sechster zur zweiten Station nach Thailand. Bei MV Agusta hatte Camier deutlich weniger Ressourcen zur Verfügung. Die Zusammenarbeit mit der erfahrenen Ten-Kate-Crew aus Holland gefällt dem WSBK-Routinier.

"Sie arbeiten professionell und organisiert. Es herrscht ein effizientes Arbeitsklima", bemerkt Camier. Neu ist auch die Arbeit mit einem Teamkollegen. Jake Gagne pilotiert 2018 die zweite Fireblade. "Wir sammeln zu zweit mehr Informationen. Wir haben aber auch mehr Ingenieure in der Box. Jake und ich haben verschiedene Fahrstile. Interessant ist, was wir untereinander vergleichen können", so Camier.

Die neuen Regeln trafen Honda deutlich weniger als Kawasaki und Ducati. "Wir verloren 300 Umdrehungen, glaube ich. Das wirkt sich ein bisschen aus, aber nicht viel. Ich spürte es nicht, weil ich ursprüngliche Motorrad nicht fuhr", kommentiert Camier, der mit dem Fahrverhalten der Honda zufrieden ist: "Das Chassis funktioniert. Ich verwendete zu Beginn Nickys Abstimmung."


Fotos: Superbike-WM auf Phillip Island


"Ich hoffe, dass wir neue Teile erhalten, wenn wir das zweite Saisonviertel anbrechen. Es gibt definitiv ein paar Dinge, die wir verbessern können. Am wichtigsten ist, dass wir unser Renntempo verbessern. Das Motorrad scheint auf eine Runde nicht schlecht zu sein, doch wir suchen noch nach dem letzten Quäntchen, um die perfekt Performance herauszuholen", berichtet der Brite.

Und was ist, wenn die Fortschritte ausbleiben? Wie wird sich Camier dann motivieren? "Man pusht immer zu 100 Prozent. Es ist also nicht schwierig, Motivation zu finden. Natürlich wünscht man sich immer, dass es schneller geht. Man hofft, dass das Motorrad bestmöglich funktioniert. Doch ich muss sagen, dass das Motorrad einige Stärken hat. Sicher gibt es auch Schwachstellen, die wir verbessern können. Das ist mit Blick in die Zukunft positiv", so der ehemalige MV-Pilot.

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