Laverty: "Eine bizarre Erfahrung"

Trotz der beiden Siege in Monza bleibt Yamaha-Pilot Eugene Laverty auf dem Boden und erinnert daran, dass er erst seine erste Saison fährt

(Motorsport-Total.com) - Eugene Laverty ist endgültig in der Superbike-WM angekommen. Bereits beim Auftaktrennen in Australien stellte der Rookie seine Yamaha auf den fünften Startplatz und konnte einen Lauf für einige Runden anführen. Dafür gab es Tiefschläge in Donington, wo der 24-Jährige überhaupt nicht zurechtkam und spektakulär stürzte. Zuletzt in Monza passte dann alles zusammen. Den ersten Lauf führte der Ire lange an und verwaltete seinen Vorsprung ins Ziel. Im zweiten Lauf profitierten er und sein Teamkollege Marco Melandri von der Durchfahrtsstrafe für Max Biaggi (Aprilia).

Titel-Bild zur News: Eugene Laverty

In Monza feierte Yamaha-Pilot Eugene Laverty einen Doppelsieg

Laverty blieb cool, trickste Melandri in der Parabolica aus und gewann den Sprint zur Ziellinie. Mit diesen beiden Siegen ist Laverty in die Fußstapfen seiner Vorgänger Ben Spies und Cal Crutchlow gestiegen. Trotzdem sagt er: "Ich befinde mich in einer ganz anderen Situation als Ben und Cal. Beide sind davor einige Jahre in nationalen Superbike-Meisterschaften gefahren. Man hat von ihnen erwartet, dass sie von Beginn an schnell sein würden."

"Das Team hat mir absolut keinen Druck auferlegt. Diese Saison wird als Lernjahr angesehen", wird Laverty von 'Crash.net' zitiert. "Diese Sichtweise wird sich natürlich durch den fantastischen Doppelsieg in Monza verschieben. Aber es wird auch Zeiten geben an denen wir daran erinnert werden, dass es immer noch meine erste Superbike-Saison ist. Man muss sich zum Beispiel nur Donington ansehen. Aufgrund meiner mangelnden Erfahrung hatte ich dort zu kämpfen."


Fotos: Superbike-WM in Monza, Sonntag


In Monza wurde erwartet, dass Aprilia dominieren würde. Im Qualifying holte sich Biaggi mit einem neuen Geschwindigkeitsrekord die Pole-Position. Am Sonntag verlor der Römer im ersten Rennen durch einen kleinen Fahrfehler den Anschluss an Laverty. In Lauf zwei gab es in der Anfangsphase des zweiten Laufes eine Aprilia-Doppelführung, doch Leon Camier stürzte und Biaggi erhielt eine Strafe.

Plötzlich war die Türe für Yamaha und Laverty offen. Hat der Ire schon realisiert, dass er beide Rennen gewonnen hat? "Es ist noch nicht ganz eingesunken. Ich weiß, dass das ein oft gebrauchter Ausdruck ist, aber bei mir war das der Fall. Ich bin mit meiner Freundin Pippa und einigen Freunden im Motorhome gesessen und habe mir das Rennen bei einer Tasse Tee noch einmal angesehen."

"Nachdem ich die letzten beiden Runden des zweiten Laufes gesehen habe, war ich komplett aus dem Häuschen. Ich musste mir eine Episode der irischen Sitcom 'Father Ted' vor dem zu Bett gehen anschauen. Am nächsten Abend habe ich erst realisiert, warum die ganze Erfahrung so bizarr war. Mir fiel ein, dass ich am Donnerstag davon geträumt habe, dass ich beide Rennen in Monza gewonnen habe. Auf eine bestimmte Art und Weise habe ich die Emotionen schon davor erlebt."