Das Yamaha-Duo teilt alle Informationen

Marco Melandri und Eugene Laverty pflegen eine offene Partnerschaft und teilen alle Informationen, um die Yamaha R1 schneller zu machen

(Motorsport-Total.com) - Ein Blick auf die Ergebnisliste der Superbike-WM zeigt, dass in diesem Jahr neben Carlos Checa (vier Siege) auf der Ducati auch Yamaha bereits drei Rennen gewonnen hat. Jonathan Rea durfte in Assen über den Sieg jubeln. Auf der niederländischen Strecke ist die Ten-Kate-Mannschaft traditionell stark. In den übrigen Saisonrennen war Rea kein entscheidender Faktor um den Sieg. Noch erstaunlicher ist, dass Weltmeister Max Biaggi (Aprilia) keinen der bisherigen acht Läufe gewonnen hat. Zuletzt in Monza hatte der Römer eine gute Chance, doch die Strafe machte den Sieg unmöglich.

Titel-Bild zur News: Eugene Laverty

Rookie Eugene Laverty hat sein Talent in der Superbike-WM gezeigt

Yamaha hat den Weg zurück auf die Erfolgsstraße gefunden. Im Jahr 2009 dominierte Ben Spies und holte den ersten Titel für die Japaner. Im vergangenen Jahr holte Cal Crutchlow drei Siege. Diese Marke wurde in dieser Saison bereits egalisiert. Yamaha ist einen mutigen Weg gegangen, denn mit Marco Melandri und Eugene Laverty wurden zwei Rookies verpflichtet. Melandri ist zwar ein erfahrener Motorradfahrer, aber die Superbikes sind Neuland für ihn.

Gleich am ersten Rennwochenende kletterte der Italiener als Dritter auf das Podium. Sein drittes Rennen gewann er. Laverty feierte zuletzt in Monza einen Doppelsieg. Was sind die Gründe für die starke Teamleitung? "Wir teilen unsere Informationen. Das ist der Schlüssel zu unserem Erfolg", wird Laverty von 'Worldsbk.com' zitiert. "In den ersten Rennen haben wir große Fortschritte gemacht, weil Marco und ich ähnliches Feedback geben."


Fotos: Superbike-WM in Monza, Sonntag


"Die Richtung war also klar." Melandri ist die vergangenen Jahre in der MotoGP gefahren. Lavertys Karriere nahm eine andere Richtung. Im Jahr 2007 fuhr der Ire in der 250er-Klasse. Nach einer durchwachsenen Saison fuhr er 2008 parallel bei den 250er und in der Supersport-WM. 2009 und 2010 konzentrierte sich der 24-Jährige komplett auf die Supersport-Klasse und wurde zweimal Vizemeister.

"Unsere Karrieren haben zwar einen anderen Weg genommen, aber schlussendlich wird ein schneller Fahrer mit jedem Motorrad den schnellsten Weg auf einer Rennstrecke finden", sagt Laverty. "Ich war sofort mit der R1 schnell als sich sie zum ersten Mal in Magny-Cours gefahren bin. Genauso ist es Marco bei seinen ersten Runden in Valencia gegangen. Das zeigt, dass der Unterschied zwischen der Straßen- und der Rennversion so klein wie nie zuvor ist."

Das nächste Rennen findet in Amerika satt. Im Vorjahr waren Checa und Biaggi die schnellsten Piloten im Miller Motorsportpark. Mit welchen Erwartungen fliegt Laverty über den großen Teich? "Ich habe in den vergangenen Jahren viele Orte in den USA besucht. 2009 war ich mit Josh Hayes vor dem Miller-Rennen in Kalifornien. Letztes Jahr war ich in Las Vegas, bevor ich an die Rennstrecke gefahren bin."

"Der Miller Motorsportpark passt zu meinem Fahrstil, speziell die ersten schnellen Kurven zu Beginn einer Runde. Deshalb erinnert mich die Strecke auch an Assen, aber eigentlich ist der Miller Motorsportpark einzigartig. Ich hätte nach meinen beiden Siegen nicht auf eine bessere Strecke hoffen können. Ich bin zuversichtlich, dass ich wieder auf dem Podium stehen kann. Hoffentlich kann ich mich in den nächsten Rennen in den Titelkampf einmischen."