• 11.04.2010 17:33

  • von Lennart Schmid

Lauf zwei: Haga gewinnt in Valencia

Noriyuki Haga gewinnt den zweiten Lauf von Valencia mit 0,025 Sekunden Vorsprung vor Carlos Checa - Max Biaggi auf Rang drei

(Motorsport-Total.com) - Noriyuki Haga ist zurück. Der Vize-Weltmeister der vergangenen Saison hat den zweiten Lauf auf dem Circuit Ricardo Tormo in Valencia hauchdünn vor Carlos Checa und Max Biaggi gewonnen. Das Rennen wurde nach einem schweren Unfall von Simon Andrews und Vittorio Iannuzzo nach vier Runden abgebrochen und mit rund einer Stunde Verspätung fortgesetzt.

Titel-Bild zur News: Noriyuki Haga

Noriyuki Haga krönte seine famose Aufholjagd mit dem ersten Saisonsieg

Das zweite Superbike-Rennen des Tages begann pünktlich um 15:30 Uhr. Biaggi katapultierte sich mit einem Raketenstart sofort an die Spitze, Pole-Sitter Cal Crutchlow kam wie schon in Lauf eins sehr schlecht weg und reihte sich nur als Neunter ein. Ebenfalls wie im ersten Lauf übernahm nach einer Runde Checa die Führung und setzte sich sofort ab.#w1#

Doch in der vierten Runde wurden plötzlich rote Flaggen geschwenkt. Was war passiert? Im hinteren Teil des Feldes kollidierten Vermeulen-Ersatz Andrews und Iannuzzo auf der Start-Ziel-Geraden. Andrews wurde in die Boxenmauer geschleudert, Iannuzzo rollte von Schmerzen gekrümmt aus. Da die Honda des Italieners nach dem Crash zudem viel Öl auf der Geraden verteilte, war ein Rennabbruch unausweichlich.

Es folgte eine knapp 50-minütige Pause, in der die beiden verunfallten Piloten im Streckenhospital untersucht wurden. Kawasaki-Pilot Andrews hat sich bei seinem Sturz offenbar den Knöchel gebrochen, während Iannuzzo mit einem verstauchten Handgelenk davonkam. Beide Fahrer konnten somit nicht am zweiten Teil des zweiten Rennens teilnehmen.

Biaggi gewinnt auch den Neustart

Dass die verbliebenen 20 Runden ganz besonders spannend werden würden, war bereits vor dem Neustart klar. Da die Zeiten des ersten und des zweiten Teils des Rennens zusammengezählt wurden, konnte sich keiner der Piloten jederzeit sicher sein, auf welche Position er sich tatsächlich befindet. Checa nahm also seinen knappen Vorsprung aus den ersten drei Runden mit in den zweiten Rennabschnitt.

Wie schon rund eine Stunde zuvor setzte sich am Start erneut Biaggi durch, gefolgt von Teamkollege Leon Camier. Das Aprilia-Duo setzt sich rasch vom Rest des Feldes ab, lediglich Checa konnte Camier und Biaggi folgen. Der Spanier war zu diesem Zeitpunkt nach wie vor der Führende des Rennens, obwohl Camier auf der Strecke eindeutig vorne lag und sichtbar alles aus seiner Aprilia herausholte.


Fotos: Superbike-WM in Valencia


In der 13. Runde übertrieb es Camier mit seinem beherzten Einsatz. Bei hoher Geschwindigkeit rutschte er mit dem Hinterrad weg, stürzte und schied aus. Jetzt sah alles nach einem Zweikampf zwischen Checa und Biaggi aus, wobei der Althea-Pilot aufgrund seines Vorsprungs aus dem ersten Rennabschnitt etwas im Vorteil war.

Die beiden Routiniers hatten die Rechnung allerdings ohne einen weiteren "Altmeister" gemacht. Denn sieben Runden vor Schluss kam plötzlich Haga immer stärker auf und konnte sogar am Führungsduo vorbeiziehen. Der Japaner bewegte seine Ducati nun Runde für Runde wie im Qualifying und übernahm nach 18 Runden auch auf dem Zeitenmonitor den ersten Platz.

Checa und Biaggi versuchten zu kontern und näherten sich Haga in der letzten Runde wieder. Doch der Ducati-Werksfahrer rettete sich mit einem Vorsprung von 0,025 Sekunden vor Checa ins Ziel. Knappe drei Zehntelsekunden dahinter folgte Biaggi. Max Neukirchner fuhr erneut ein unauffälliges Rennen und blieb als 17. ohne WM-Punkte.