Kein Glück beim WSBK-"Heimspiel": Viele Rückschläge für Philipp Öttl in Most

Nur drei Punkte aus drei Rennen, obwohl viel Potenzial vorhanden war: Philipp Öttls wird bei der Superbike-WM in Most für die Fehler in der Superpole bestraft

(Motorsport-Total.com) - Das WSBK-Wochenende in Most war für Philipp Öttl (GoEleven-Ducati) eine Art Heimspiel. Besonders viel Glück hatte der Deutsche in Tschechien aber nicht, denn unterm Strich kassierte er in den drei Rennen nur drei Punkte. Dabei hatte Öttl viel Potenzial. Im FT3 am Samstagmorgen deutete er sein Tempo an, doch danach lief vieles schief.

Titel-Bild zur News: Philipp Öttl

Philipp Öttl hatte sich für das WSBK-Event in Most mehr vorgenommen Zoom

Nach P5 im finalen Training ging Öttl mit viel Selbstvertrauen in die Superpole, die in Most besonders wichtig ist, da es nur wenige Stellen zum Überholen gibt. Doch bereits bei der ersten fliegenden Runde kam Öttl in Kurve 20 zu Sturz. Sein Team arbeitete schnell, um einen weiteren Versuch zu ermöglichen. Doch erneut kam Öttl zu Sturz. In Kurve 15 kam er von der Strecke ab.

Vom letzten Startplatz ging es in die drei Rennen. Ein Regenschauer vor dem ersten Hauptrennen am Samstagnachmittag brachte alles durcheinander. In der Startaufstellung traf Öttl die falsche Reifenwahl und gab vorzeitig auf, was im GoEleven-Team nicht gut ankam.

Kritik vom Team nach Philipp Öttls Rennaufgabe am Samstag

"Die Reifenwahl in der Startaufstellung war ein Versuch. Wir hätten für das Risiko belohnt werden können oder nicht", bemerkt Teammanager Denis Sacchetti. "Doch ich bin nicht glücklich über die Entscheidung, zwei Runden vor dem Ende des Rennens an die Box zu kommen. Die Rennen sollten immer zu Ende gefahren werden."

"Es gibt nicht viel zum Samstag zu sagen", so Öttl. "Am Morgen waren wir schnell. Dann machte ich in der Superpole zwei Fehler. Ich musste als Letzter starten und entschied mich für die falschen Reifen. Im Rennen konnte ich nichts ausrichten. Der Regenreifen vorne war ein Desaster."

Denis Sacchetti

Denis Sacchetti versteht nicht, warum Philipp Öttl den ersten Lauf nicht beendete Zoom

"Es ergab keinen Sinn, das Rennen zu beenden", ist Öttl überzeugt. Vor der Aufgabe fuhr Öttl auf P16 außerhalb der Punkte, doch durch den Ausfall von Lorenzo Baldassarri wäre immerhin ein Punkt möglich gewesen. "Ich bin richtig enttäuscht", erklärt Öttl. "Das Team verdient gute Ergebnisse und ich weiß, dass ich das Potenzial habe. Doch der Samstag war ein Tag zum vergessen."

Pech im Sprintrennen: Philipp Öttl wird in Sturz verwickelt

Der Sonntag begann für Öttl mit einem weiteren Rückschlag. Beim Start des Sprintrennens wurde Öttl in eine Kollision mit Baldassarri verwickelt und verlor dadurch den Anschluss ans Feld. "Gemischte Gefühle am Sonntag", bemerkt Öttl.

Philipp Öttl

Philipp Öttl hatte den Speed für Top-10-Ergebnisse in Most Zoom

"Im Superpole-Rennen hatten wir einen weiteren Zwischenfall. Ich konnte nicht viel mehr machen, um den Zusammenstoß zu vermeiden, weil es in der zweiten Kurve passierte." Teammanager Denis Sacchetti bestätigt: "Philipp konnte nichts machen, um die Kollision zu vermeiden."

Große Aufholjagd im zweiten Rennen wird mit Punkten belohnt

Im zweiten Hauptrennen kämpfte er sich durch das Feld und wurde auf P13 gewertet. "Mein Hauptrennen war nicht schlecht", berichtet der Deutsche. "Vom letzten Startplatz auf P13 ist okay."


Fotos: Superbike-WM 2023: Most (Tschechien)


"Wir kassierten drei Punkte, doch nach dem FT3 erwarteten wir mehr. Ab dieser Session ging alles in die falsche Richtung. Nach der Sommerpause werden wir einen Neustart haben und versuchen, die Saison auf eine gute Art und Weise zu beenden", so Öttl.

Philipp Öttl

Vater Peter Öttl war in Most vor Ort, um Gespräche für 2024 zu führen Zoom

Teammanager Denis Sacchetti machte die Fehler in der Superpole für die Ergebnisse verantwortlich: "Die Rennen wurden durch das Qualifying beeinflusst. Da die Rundenzeiten so eng beieinander lagen, war es schwierig, in die Top 10 zu fahren."

Weiterhin offen ist, ob Öttl auch in der WSBK 2024 für das GoEleven-Ducati-Team fährt. Vater Peter Öttl war in Most vor Ort und schaute sich nach potenziellen Plätzen um. Konkrete Ideen gibt es allerdings noch nicht. Ex-MotoGP-Pilot Andrea Iannone sowie Michael Rinaldi werden mit einem Wechsel zu GoEleven-Ducati in Verbindung gebracht.