Jonathan Rea: Gemeinsamer Urlaub mit seiner Crew

Superbike-Weltmeister Jonathan Rea hat bei Kawasaki das gefunden, was ihn bei anderen Teams bisher fehlte: Seine Crew ist für ihn wie eine Familie

(Motorsport-Total.com) - Die Stimmung im Kawasaki-Werksteam der Superbike-WM war insbesondere in der vergangenen Saison nicht immer die beste. Der teaminterne Zweikampf zwischen Jonathan Rea und Tom Sykes hinterließ auch abseits der Strecke seine Spuren. Der Performance von Rea tat das keinen Abbruch: Nach seinem ersten WM-Titel mit Kawasaki im Jahr 2015 folgte im Jahr darauf der zweite Streich. 2017 soll der Hattrick gelingen.

Titel-Bild zur News: Jonathan Rea

Jonathan Rea pflegt zu seiner Kawasaki-Crew ein sehr inniges Verhältnis Zoom

Teil des Erfolgs sei vor allem der Rückhalt seiner Crew, betont Rea. Die Chemie habe von Anfang an gepasst. "Pere (Ribal, Cheftechniker; Anm. d. R.) ist unglaublich", schwärmt der Superbike-Weltmeister bei 'crash.net'. "Er hat eine wirklich effektive Mannschaft aufgebaut. Es ist fast wie eine kleine Infrastruktur innerhalb des Teams, alle Mechaniker haben eine starke Verbindung und arbeiten so gut zusammen. Die Kommunikation ist exzellent."

Riba sorge nicht nur für die nötige Disziplin, sondern auch eine gute Stimmung, die nicht weniger wichtig sei, erklärt Rea weiter. Regelmäßige Teamdinner gehören deshalb längst dazu: "In der letzten Nacht eines Rennens oder Test fragen wir immer, ob wir die Hospitality verlassen dürfen, um auswärts zu essen. Wir sind als Crew eng zusammengewachsen." Und zwar so eng, dass der 30-Jährige mit seinem Team sogar schon im Urlaub war.

"Sie sind zu mir nach Hause auf die Isle of Man gekommen und wir haben uns gemeinsam die TT angeschaut. Die Gruppe ist einfach wunderbar. Es ist keine gewöhnliche Fahrer-Teamchef-Beziehung, wie ich sie bisher immer hatte. Es ist eine echte, aufrichtige Beziehung", sagt Rea. Genau dieser Zusammenhalt mache ihn so stark, denn der Sport verlange den Fahrern eben nicht nur auf der Strecke viel ab.


Fotostrecke: Die Karriere-Highlights von Jonathan Rea

"Dieser Sport ist so hart, da ist so viel Verzicht, Training, Fahren am Limit und Gefahr, aber wenn die Atmosphäre in der Garage gut und das Vertrauen da ist, wird es einfacher, die Risiken und Opfer einzugehen", erklärt Rea. Und gerade in puncto Vertrauen hat er keinerlei Zweifel: "Wenn ich die Garage verlasse und zu meine Familie zurückkehre, kann ich sicher sein, dass meine Leute weiter ihr Bestes geben, egal ob ich da bin oder nicht."

Denn der Traum von der Weltmeisterschaft sei bei seinen Crewmitgliedern mindestens genauso lebendig wie bei ihm als Fahrer - wenn nicht sogar noch mehr. Dabei weiß Rea, was auch die Crew dafür opfert: "Es kann glamourös sein und im TV sieht alles so spannend aus, aber in Realität sind wir oft weit weg von zu Hause, in Hotels und auf Flughäfen. Da ist dieses Familiengefühl wichtig, um Spaß zu haben und dem Ganzen einen Sinn zu geben."